
Christian Ortner: Der Milliarden-Fehler der EU
Die Europäische Union nimmt gerade unerhörte Mengen an Krediten auf, bei denen sie nicht weiss, woher das Geld für die Rückzahlung kommen soll. Exxpress-Kolumnist Christian Ortner möchte diese Nummer gerne mal bei seiner Bank ausprobieren, fürchtet aber, dann entmündigt zu werden.
Wenn ich morgen zu meiner Bank gehe, einen Kredit über 200.000 Euro möchte und die Frage, wann und wie und aus welchem Einkommen ich das zurückzahlen werde, nicht einigermaßen schlüssig beantworten kann, dann wird mich der Bankmensch vermutlich zuerst bitten, den Inhalt meines Schrankes auf die Vollzähligkeit der Tassen hin zu überprüfen und anschließend von der Security zum Ausgang begleiten lassen.
Interessanterweise gelingt der EU – genauer der Europäischen Kommission – diese Nummer gerade völlig problemlos. Um die Mitgliedsstaaten mit hunderten Milliarden an Corona-Hilfen in Form von geschenktem, nicht rückzahlbarem Geld zuzuschütten, nimmt die Kommission entsprechende Kredite auf, ohne bis jetzt auch nur halbwegs schlüssig erklären zu können, woher die Mittel für die Rückzahlung eigentlich kommen werden. Derzeit hat die Union ja keine Einnahmen, aus denen diese Schulden getilgt werden können.
Im richtigen Leben würde man so etwas wohl als fahrlässig bezeichnen; aber Brüssel darf das halt.
Klar ist nur, wer am Ende zahlen wird
Ich finde diese Vorgangsweise aus drei Gründen eher sehr problematisch.
Erstens, weil das viele geschenkte Geld aus Brüssel – allein Italien bekommt 200 Milliarden an Zuschüssen und Haftungen – ja letztlich nicht vom Himmel fallen, sondern vom Steuerzahler berappt werden wird, egal in welcher Form das letzten Endes durchgezogen wird. Und zwar wesentlich mehr vom deutschen oder österreichischen und wesentlich weniger vom italienischen oder spanischen. In Wahrheit findet also eine verdeckte Steuererhöhung in den solideren Staaten statt, um den Süden der Union durchzufüttern.
Das kann man für richtig finden – was ich nicht tue – aber dann muss man das dem Steuerzahler auch so sagen. Alles andere ist larifari.
Zweitens, weil sich die Wirtschaft in Europa schon wieder stark erholt und die vielen Milliarden aus dem „Corona“-Fonds viel zu spät kommen, zum Teil erst 2022 und 2023. Die dann hoffentlich wieder brummende Volkswirtschaft mit Geld auf Pump weiter anzuheizen, halte ich für eher kontraproduktiv.
Versprochen, gebrochen
Und drittens, weil trotz aller Versprechen, die von allen EU-Staaten gemeinsam geschulterten Corona-Kredite seien ein absoluter, einmaliger und nie, nie wieder kommender Einzelfall, natürlich überhaupt nicht glaubwürdig ist.
Irgend ein herausragender, einzigartiger und noch nie dagewesener Anlass, ganz ausnahmsweise gemeinsam Schulden aufzunehmen, wird sich immer finden. Wenn etwa nächsten Sommer an ein paar heißen Tagen wieder mal hysterisch über die „Welt in Flammen“ berichtet werden wird, wird das flott als Notfall argumentiert werden, der es notwendig macht, ausnahmsweise, und so weiter und so weiter.
Wir sind dann genau dort, wo wir nach allen europäischen Verträgen, Verabredungen und Versprechen nie sein dürfen: nämlich bei einer Vergemeinschaftung der Schulden innerhalb der EU.
Dieser Zug ist noch nicht ganz abgefahren, und es ist jetzt höchste Zeit, ihn am losfahren zu hindern. Zwar sind die Corona-Milliarden nicht mehr rückgängig zu machen – aber danach wäre es höchste Zeit eine rechtliche Möglichkeit zu suchen und vor allem auch zu finden, die eine Wiederholung dieses Sündenfalls felsenfest verhindert; komme da was wolle.
Mit Christian Ortner (62) ist die kräftige Stimme des „Zentralorgans des Neoliberalismus“ (Ortners Online-Forum) beim eXXpress zu hören. Ortner lässt keinen kalt. So kompromisslos wie sein Einsatz für freie Märkte und freie Menschen ist auch seine Auseinandersetzung mit den „Sozialisten in allen Parteien“ (F.A.v.Hayek). Er verschont keinen. Ob es nun die EU und das Fiasko bei der Beschaffung der Corona-Impfstoffe, oder staatliche Eingriffe aller Art in die Wirtschaft sind. In der Vergangenheit war Ortner Wirtschaftsredakteur beim Nachrichtenmagazin profil, Chefredakteur der Wochenpresse, Herausgeber und Chefredakteur der WirtschaftsWoche Österreich und Herausgeber sowie Chefredakteur von Format.
Kommentare
Wir haben doch jetzt wirklich eine einmalige Krisenkonstellation, das Zusammentreffen von Pandemie und Klimawandel. Beides sind in ihrem Kern Naturkatastrophen, die sich um ökonomische Argumente, die im “Normalbetrieb” völlig richtig sind, keinen Deut scheren. Um zu verhindern, daß die europäische Wirtschaft unter diesem doppelten Schock zusammenbricht, war akuter Handlungsbedarf gegeben. Und die Institutionen der EU, bevollmächtigt von den Regierungen der Mitgliedstaaten, haben gehandelt. Überlegt und entschlossen. Jetzt kann man nur hoffen, daß das Volumen dieses echt keynesianischen Rettungsprogramms groß genug ist, um die europäische Wirtschaft aus der Krise zu führen, grundlegend zu modernisieren und auf einen starken und ökologisch vertretbaren Wachstumskurs zu bringen. Dieses Paket ist überlebensnotwendig. Und für die Finanzierung des Überlebens-notwendigen findet sich am Ende immer ein Weg. Daß Ihnen dieser Ritt über den Bodensee nicht gefällt, kann ich verstehen, mir gefällt er auch nicht. Aber was wäre die Alternative ?
Wir verpissen uns aus der EU,
machen eine Allianz mit der Schweiz,
senken die Staatsausgaben indem wir kriminelle Asylanten ausfliegen und auf einer Gefängnis-Insel verwahren,
bauen einen langen Grenzzaun,
senken somit die Femizide um 40 %,
haben weniger Transite und somit überschaubare Corona-Zahlen …
und wir erhöhen die Familien-Beihilfe um eine stabile Geburten-Rate zu erreichen. ?!
Nachsatz: In der Schweiz wird man sich glücklich schätzen, diesem Moloch EU fern geblieben zu sein und sich nur ein paar Rosinen herausgepickt zu haben.
Auch die Briten haben gewußt warum sie den Moloch EU verlassen. Medial wird aktuell zwar jeder Rülpser von EU Freunden im UK als Protest gegen diese Entscheidung interprätiert – und wie leid es den Briten täte die EU verlassen zu haben. Doch in Wahrheit ist die Mehrheit längst überzeugt dass es so nicht auf Dauer weitergehen kann. Somit haben es Länder wie die Schweiz die – geht es mach unseren Medien – mit dem NEIN zur EU auch einen riesigen Fehler gemacht haben – künftig weitaus besser weil die können ihr Geld für sinnvollere Aktivitäten ausgeben als wir die wir marode Staaten auf lange Sicht durchfüttern werden. Das wäre halt der Preis für die gelebte Solidarität.
Die EU irrt ihrem Untergang entgegen. Die Atmosphäre erinnert immer mehr an die letzten Tage scheiternder Großstaaten, etwa der Sowjetunion. Da wurde auch nicht mehr vorhandenes Geld verprasst, bis absolut nichts mehr ging und die Mächtigen abtreten mussten. Die EU ist nur mehr eine gigantische Versorgungsmaschinerie mit unzähligen Posten für Apparatschiks und Funktionäre sowie ein beliebtes, völlig unkontrolliertes Betätigungsfeld für Lobbyisten und organisiertes Verbrechen. Ob Migration, Corona, türkische Drohungen oder Afghanistan: Die EU hat nichts mehr zu melden, sie verschleudert nur noch das Geld der Steuerzahler – und ruiniert den Kontinent endgültig.
Die Pläne das gesamte Vermögen jedes einzelnen EU-Bürgers zu erfassen wird wohl die angesprochene Sicherstellung der Corona- und anderer künftiger Hilfen sein.
Dass die EU keine Sicherheiten zu bieten hätte, stimmt halt nicht. Erstens gibt es diesen Rettungsschirm – oder wie das bezeichnet wurde -, über den von Staaten beliebige Beträge eingefordert werden können.
Zweitens hat die EU das Recht, Steuern direkt bei den Bürgern der EU-Staaten einzuheben.
Das ist schon nciht so schlecht. Nur wurde eben jetzt herumgejammert wegen Basel III und noch besserer Sicherheiten. Wenn die nicht kommen, kann man weiter nicht mehr viel machen.
Also gut, es gibt ja noch das Privateigentum der Bürger.
Also wird man nächstens mit der genauen Auflistung der Vermögen der Bürger der EU-Staaten antanzen und dann gibt es gleich noch sehr viel mehr.
Darum wollen die EU-Patienten ja das Bargeld schrittweise abschaffen. -linke Kontrolle und Umverteilung!
geld gezeugt rein aus der luft, verströmt bald seinen eignen duft. nicht nur banksters leichen, sodann in der sonne bleichen…gesund ist, wer heute noch kapiert, glücklich der, der investiert…in des mondenkalbes kinder, oder andre nutz-tier-rinder…die schäfsten kritiker der elche, waren früher selber welche, so wie wir, so wie ihr. wir staatlich geprüfte vermögensmacher…wie!?! das kostet euch nen lacher? wir verstehn, nur geld macht scheen…so der bankster, wie der gangster. auf allen fluren, gibt es heilige wie huren. money talks, blackhail, thy folks!
die grösste Chuzpe ist die Abzocke der Wirtschaft durch 0,5% pro Jahr Besteuerung des Eigenkapitals und der Krisenreserven der Betriebe unter dem Tilel “Verwahrentgelt”. Elegant werden dabei die “böhsen” Banken vorgeschoben, die das Nullzinsdebakel und die Schuldenunion der Brüsseler Politik-Populisten umsetzen dürfen.
Ortner nimmt als Beispiel seine Bank. Die Gegenfrage ist unvermeidlich: Wer gibt einer bankrotten Organisation, die zur Kreditaufnahme nicht berechtigt ist, diese Milliarden?
scheinbar die eigene Zentralbank der EU. was nix anderes bedeutet als dass ein Teil dieser Gelder allein durch die zu erwartende Inflation wieder rein kommt. Diese Inflation kommt allerdings auch den USA und den Briten zurecht – weil so fällt auch deren Geldverschwendung nicht auf. Und selbst innerhalb der EU goutieren Staaten ohne Euro diese Inflation weil die auch deren Geldpolitik deckt. Pech für die Schweizer und andere sinnvoll regierte Staaten deren Kurs steigt und steigt. Die können zwar günstiger einkaufen – aber der Export ihrer Waren wird immer schwerer und geht nur wenn die wirklich wirklich gut sind. Was wieder einen Druck auf die Innovationskraft auslöst und diese Staaten auch auf diesem Gebiet langfristig im Vorteil sind.
Die was für dieses kriminelle Handeln verantwortlich sind, gehören in den Knast ! Doch statt dessen werden die Arbeitenden Bürger ENTEIGNET * siehe 2. Weltkrieg ZWANGSSTEUERN auf Immobilien* jetzt auf ALLES! Außerdem ist das Fiat Geld am Ende die machen zur Zeit einen Raubzug so etwas gabs noch nie in der Geschichte!!! Schwab: ihr werdet nichts mehr besitzen und ihr werdet glücklich sei! Betrifft nur das Fußvolk Menschen unter der Millionen Grenze! NWO
Was jetzt ökonomisch aufgeführt und mit einer fragwürdigen Pandemie gerechtfertigt wird, dient einzig dazu, einen schon vor geraumer Zeit stattgefundenen Bankrott zu verschleiern und zu vertuschen. Und die Verantwortlichen werden Schuldige finden, denen sie den Bankrott in die Schuhe schieben können. Früher oder später. Die Zeche zahlt am Ende immer das Volk.
Nehme an, so viel tatsächliches Geld gibt’s gar nicht. Alles virtuell, dH. wenn’s um Zurückzahlen geht gibt’s einen Fesplattencrash und die Sache hat sich.
Hat ja bei der BAWAG auch geholfen.
Sicher gibt es das Geld. Das hat nur eher nicht der, der es zurückzahlen sollte. Mit einem Darlehen ist ja das Geld in Umlauf gebracht.
Gute Analyse, Herr Ortner! Doch was die Rückzahlung der Kredite anbelangt, irren Sie. Die EZB versucht seit Jahren bei null Zinsen für die Sparer die Inflation anzuheizen. Wenn dann noch die Rückzahlung auf die lange Bank geschoben wird, tilgt nicht der Steuerzahler die Raten dieser verschobenen Gelder, sondern der Sparer, der am Sparbuch festhält.
Kein Wunder, dass der Erfinder dieser Politik, der EZB-Ex-Chef Mario Draghi, von den Italienern mit Freude zum Regierungschef erkoren wurde.
Mit null Zinsen wird aber die Inflation niedriger gehalten als sie sonst wäre.
Mit null Zinsen will man die Leute dazu bringen, das Geld auszugeben, was die Wirtschaft beleben würde. Ich denke, das ist der Hintergedanke.
Nein falsch ..genau umgekehrt. Mit hohen Zinsen wird steigende Inflation bekämpft. Wenn es keine Zinsen gibt wird Geld ausgegeben, und bei höherer Nachfrage steigen die Preise. Bei hohen Zinsen wandert Geld auf die hohe Kante und die Preise müssen sinken. Es stimmt, dass niedrige Zinsen gut für die Wirtschaft sind, u.a. auch weil Kredite billig sind.
Wenn die Nachfrage nach Gütern steigt, die ausreichend verfügbar sind, dann sinkt lediglich deren Preis nicht, steigt aber deswegen nicht.
Immobilien bei steigenden Bevölkerungszahlen oder manche Güter oder Dienstleistungen, die aktuell knapp sind, werden dann teurer. Das wirkt sich aber auf die Inflation nicht so stark aus.
Der Hauptteil der Inflation sind die bezahlten Zinsen. Um die zu kompensieren muss die Geldmenge ausgeweitet werden.
Wenn man hohe Zinsen bekommt, ist auch die Inflationsrate höher. Sparguthaben verlieren immer wertmäßig. Die Inflation muss immer deutlich höher sein als die Guthabenzinsen aus Sparguthaben. Spekulation ist eine andere Sache.
Ich glaube schon, dass das so stimmt.
Hinzu kommt, dass duruch die derzeitige Geldpolitik der EZB in Frankfurt jährlich riesige Milliarden-Beträge an Zinsen für die braven Sparer/innen verloren gehen, und so marode Staaten (“Schuldenheinis”) sich nicht genötigt fühlen, ihre Haushalte in Ordnung zu bringen, und wenn selbst dann noch Geld benötigt wird…..siehe Artikel von Christian Ortner oben. P.S Die Verarmung des auch politisch so wichtigen Mittelstandes schreitet weiter voran, politische Unruhen werden die Folge sein.
Neoliberalist halt. Kann man so sehen oder auch anders.
Na dann erklären Sie us einmal, wie Sie das sehen.
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