
Christian Ortner: Die Stunde der Wahrheit
Egal, ob es um Landesverteidigung, Gaslieferungen oder Atomstrom geht – Österreich hat sich viele Jahre als halbseidener Trittbrettfahrer geriert, findet Exxpress-Kolumnist Christian Ortner, und plädiert dafür, damit endlich Schluss zu machen.
Dass Österreich Jahrzehnte lang viel weniger Geld als nahezu alle anderen europäischen Staaten für seine Landesverteidigung ausgab, weil alle Regierungen (und auch die Bevölkerung) davon ausgingen, im Notfall werde uns schon die NATO zu Hilfe eilen, halte ich persönlich für moralisch leicht verkommen – denn ein derartiges Verhalten würde nie funktionieren, wenn sich alle anderen Staaten auch so verhielten. Dem berühmten „Kant‘schen Imperativ“ – Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde – entspricht unsere bisherige Auffassung von Landesverteidigung demnach genau Nüsse. Verhielten sich alle so wie wir, stünde Putins Soldateska vermutlich schon an der Atlantikküste und würde dort Austern schlürfen.
Waren wir doch die Schlauen?
Man kann diese Politik der halbseidenen Trittbrett-Fahrerei freilich auch ganz anders beschreiben. Denn tatsächlich hat sich Österreich auf diese Art und Weise über die Jahre und Jahrzehnte Milliarden und Abermilliarden an Ausgaben für das Militär erspart, die anderweitig ausgegeben werden konnten. Opfer einer militärischen Aggression ist das Land trotzdem bis heute nicht geworden und wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der überschaubaren Zukunft nicht werden. So besehen kann man auch als goldrichtige Entscheidung im nationalen Interesse Österreichs sehen, so lange und letztlich erfolgreich den Trittbrettfahrer gegeben zu haben. Vielleicht nicht sehr sympathisch, aber letztlich hats gut funktioniert.
Die halbseidene Republik
Eine derartig halbseidene Mentalität des guten Lebens auf Kosten Dritter prägt aber auch andere wichtige Bereiche staatlichen Handelns. Dass Österreich etwa anteilsmäßig mehr Gas aus Russland bezieht als jedes andere europäische Land, ist der gleichen Mentalität geschuldet. Denn diese Gas war Jahrzehnte lang extrem billig und schaffte Österreichs Industrie einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ausländischen Konkurrenten, die teureres Gas beziehen mussten, weil die jeweiligen Staaten Wert darauf legten, nicht völlig von Russland abhängig zu werden.
Dass sich die EU heute mit Embargos gegen Moskau so schwer tut, hängt natürlich mit genau dieser Abhängigkeit zusammen. Österreich hatte Jahrzehnte lang den Nutzen, und zwar Industrielle genauso wie Arbeitnehmer und der Staat im Wege von Steuereinnahmen – doch den Preis zahlt heute die Europäische Union in Form einer merkbaren Einschränkung ihrer politischen Optionen gegenüber dem Regime in Moskau; und in Folge letztlich die Bevölkerung der Ukraine.
Man kann dieses Verhalten, wie im Falle der Landesverteidigung, für etwas verlogen halten – aber wahr ist auch, dass sich Österreich auf diese Weise über die Jahre erhebliche wirtschaftliche Vorteile verschafft, man könnte auch sagen erschwindelt, hat.
Wir hassen Atomkraftwerke – und lieben Atomstrom
Oder nehmen wir die durch und durch verlogene und doppelbödige österreichische Haltung gegenüber der Kernenergie. Sie zur Stromerzeugung zu nutzen ist hierzulande strengstens verpönt, gesetzlich verboten und mit einem gleichsam religiösen Tabu belegt.
Gleichzeitig importiert Österreich aber jedes Jahr durchaus erhebliche Mengen von Atomstrom, der allerdings nicht hierzulande, sondern in Frankreich oder der Slowakei produziert wird. Ohne diese Lieferungen könnte es bei uns im Winter ziemlich finster und kalt werden.
Wir kennen das Muster jetzt schon gut: Wir genießen den Vorteil des Atomstroms gerne, bürden die damit allenfalls verbundenen Risiken aber den Bewohnern anderer europäischer Staaten auf. Auch das ist letztlich eine Form der Trittbrettfahrerei, die der Moral-Regel des Herrn Kant nie und nimmer standhalten würde. Gäbe es nämlich heute in ganz Europa keine Atomkraftwerke, müssten wir uns alle im wahrsten Sinne des Wortes warm anziehen, jedenfalls im nächsten Winter.
Die Zeit des Mogelns ist vorbei
Ohne es beweisen zu können vermute ich: Österreich ist mit dieser Trittbrettfahrer-Mentalität ausgezeichnet über die Runden gekommen, solange die Zeiten alles in allem Gute waren, Krieg nur eine langsam verblassende Erinnerung der Älteren war und naturgesetzlich erschien, dass jede Generation einen Rechtsanspruch hat, besser zu leben als die vor ihr. In diese europäischen Komfortzone ging die Politik des oberschlauen Trittbrettfahrens einfach irgendwie durch, weil es insgesamt allen immer besser ging. Der Wohlhabende tut sich erfahrungsgemäß leicht, kleine Gaunereien in seiner näheren Umgebung nonchalant zu ignorieren.
Doch angesichts der Zeitenwende, in die wir geraten sind, wird es künftig vielleicht nicht mehr so einfach sein, bei dieser Haltung zu bleiben. Und sie ist auch viel weniger leicht zu rechtfertigen. Wenn in der Ukraine Menschen für ihre Freiheit sterben, wird es zur Obszönität hierzulande Landesverteidigung für etwas zu halten, was gefälligst andere für uns erledigen sollen, wie das ja bisher de facto der Fall war.
Und das gilt nicht nur für die Landesverteidigung. Je härter die Zumutungen werden, denen sich alle Europäer vom Nordkap bis Sizilien stellen müssen, um so weniger akzeptabel wird das Halbseidene und Schlaucherlhafte, und um so notwendiger wird es, klare Positionen zu beziehen. Auch, wenn das teuer und unpopulär ist.
Kommentare
Der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk prognostiziert, das die Interessenkonflikte der herrschenden Gruppen des transnationalen Blocks an der Macht des Irak Krieges auf Dauer, weniger wichtig sind als die Tatsache, dass beide Fraktionen ” die Idee des Westens glorifizieren und sie den allergrößten Teil der Reichtümer der Welt genießen u. konsumieren. Reiche Männer verstehen einander. Wenn sie es für nötig halten, werden sie auch übereinstimmen, ein weiteres Mal Hunderttausende zu bombardieren und zu töten, wie schon in den Kriegen zuvor. Die neu formierte Friedensbewegung kann sich nicht auf jene Regierung verlassen, die diesen Krieg verhindern wollten. Der Riss in der Apparatur des transnationalen Blocks an der Macht ist noch kein Bruch.
„ Je härter die Zumutungen werden, denen sich alle Europäer vom Nordkap bis Sizilien stellen müssen, um so weniger akzeptabel wird das Halbseidene und Schlaucherlhafte, und um so notwendiger wird es, klare Positionen zu beziehen. Auch, wenn das teuer und unpopulär ist“,
meint Experte Ortner für eh alles.
Aber die halbseiden agierenden EU-Spitzenpolitiker, nur bedacht auf politisch korrekte EU-Narrative bleiben bei kalter Machtkonzentration.
Die Umverteilungsmaschinerie vom Nordkap bis nach Sizilien funktioniert bestens.
Und die maroden südlichen EU-Staaten arbeiten hart an den an sie gerichteten Zumutungen, denen sie sich bereitwilligst stellen?
Der untaugliche Euro macht alle gleich. Die Nettozahler blicken deshalb immer zorniger auf die Halbseidenen und die Schlaucherlhaften. Gelt Herr Ortner?
Die Briten haben das durchschaut und leben derzeit besser, weil raus aus der EU.
Und zur Aufrüstung des neutralen Österreichs; haben Sie gedient Herr Ortner und falls ja, mit welchem Dienstgrad haben Sie abgerüstet?
MfG,
E.T.
Mehr Geld für’s Heer wird nichts bringen, solange die Verteidigungsbereitschaft der Bevölkerung nicht da ist.
Am Beispiel Waffenrecht: In den letzten 40 Jahren wurde von Links und (damals) Mitte ständig mit Erfolg an der Verteufelung privaten Waffenbesitzes gearbeitet.
Den Erfolg sieht man an den hysterischen Reaktionen mit Cobra-Einsatz, sobald auch nur waffenähnliches in der Öffentlichkeit sichtbar wird.
Eine bereite Miliz mit dem Sturmgewehr daheim im Kasten nach dem Muster der Schweiz ist bei uns mittlerweile undenkbar.
Zweites Beispiel: schon in den 80ern, als ich gedient habe, war das Hauptproblem beim Heer, dass die praktische Ausbildung mangels Budget für Munition extrem zu kurz kam; von den 8 Monaten waren 6 nur mit Zeit-Totschlagen “ausgefüllt”.
Eine (kleine) Berufsarmee kann man sicher besser ausbilden, aber taugt nur für Angriffseinsätze.
Zur Landesverteidigung ist eine breite Mitwirkung der Bevölkerung unerlässlich, wie man aktuell sieht.
Deshalb ist die Anschaffung von kleinem Abwehrgerät, und die breite Ausbildung daran, wesentlich wichtiger als die Anschaffung von extrem teuerem Grossgerät, welches dann mangels Budget nicht beübt werden kann.
Sehr geehrter Herr Ortner
Für gewöhnlich sind ihre Artikel sehr gut geschrieben und äußerst Informativ.. doch diese mal habe sie mächtig daneben gegriffen… mal angenommen das Österreich Bundesherr bekommt alle die schönen militärische Spielzeuge die man sich wünscht und Geld spielt keine Roll ( und ich als langjährige Miliz Angehöriger wäre da nicht mal so abgeneigt ) des Weiteren nehmen wir an wir vergessen unsere Neutralität und schließen uns der NATO an… woher wollen sie den all die Soldaten bekommen die an für die NATO Kontinente abzustellen sind damit sie mit allen ihren hübschen Spielzeugen auf Abruf der USA auf der ganzen Welt herum eiern dürfen ?? Den eines kann ich mit Sicherheit behaupten kein einziger
meiner Miliz Kameraden würde für die USA oder der NATO und wir vergessen auch nicht diese merkwürdige Eu Eingreifen Truppen gegen Russland oder ein sonstiges Land in den Krieg Ziehen.., verstehen sie mich bitte nicht falsch gegen die Sowjet da wäre alle sofort aufgestanden und marschiert (und wir hätten trotzdem verloren auch mit der NATO) nur die Sowjets gib es nicht mehr und deshalb hat die NATO meiner Meinung auch keine Existenz Berechtigung.. es kommt mir in letzter Zeit so vor das alle glücklich sind einen Grund gefunden zu haben die NATO nich auflösen zu müssen… Also bleiben immer noch die einfache doch wichtige Frage woher wollen wir die Soldaten nehmen die dafür notwendig wären auch in Angesicht der heutigen PS-Jugend den ganze Wohlstands Jugendlichen und nicht zu vergessen die verwirrt Klima Jugendliche usw. wie wollen sie dies Jahrgänge überreden an die „angenommene“ neu Ostfront zu gehen um sich Russland entgegen zu stellen.. da würde auch die beste militärischen Systeme nicht helfen.. die würde dann von gleichen Alter russischen Soldaten Soldaten gegenüber stehen ( und das sind meist keine verweichlichte Wohlstand Stand Generationen) die würde sie zum Frühstück fressen und Mittags auf einen Kaffee in Wien vorbeischauen… wen man selbst nicht den Kopf hinhalten muss ist es leicht solche Dinge zu vordern.. eventuell sollte alle österreichischen und Eu Politiker und auch Journalisten und all die anderen die sich für einen NATO Beitritt oder sich für eine eigene EU Armee einsetzen mal darüber den Kopf zerbrechen ob sie selbst bereit sind ALLS erster eine Waffe in die Hand zu nehmen und in einen Krieg zu zieh oder auch die eigenen Söhne und Ekel dafür zu riskieren… P.S. ich entschuldige mich im vor raus für einige meiner Ausdrücke
Ja produziert Waffen statt essen dann kann sich die Erde erholen von der menschheit die einen gehen zu Gott die anderen zu satan gut so
Von der Landesverteidigung über die Immigration zur Energiegewinnung gab es in den letzten 3 Jahrzehnten eine sukzessive Verschiebung der realen Tonangebung von der Politik zu NGO’s zu bestimmten Medien und deren Zeitgeist.
In Österreich haben (Klein)Künstler und Kabarettisten mehr Macht als die Politiker.
Ich würde sogar behaupten sie treiben die Politik vor sich her.
Halbseidene Drogendealer stürzen eine Regierung mit kriminellen Methoden.
Justiz und Mainstreammedien sind sich nicht zu blöd auf diese Machenschaften aufbauend mitzutun und sinnlose “Vorerhebungen” zu veröffentlichen die dann Schritt für Schritt, wenig beachtet, wieder in sich zusammenfallen.
Alles in allem einer Operette ähnlich.
Wenn die Politik lernt sich von diesen Trittbrettfahrern der Macht zu distanzieren wird sie langfristig gewinnen können.
Dazu gehört Mut, nicht auf Umfragen schielen sondern das was einem wichtig und richtig erscheint glaubhaft vertreten.
Man kann dafür vom Wähler abgewählt werden aber es ist immer noch ehrenvoller als sich vom Mainstream mit nassen Fetzen verjagen zu lassen.
Treffend formuliert! Bravo!
Danke!
Sehr treffend geschrieben 👍👍 würde sogar sagen besser als der Obrigkeit Artikel… im Grunde ist es ja so die eingesparten Gelder ( oder wie im Artikel beschrieben Wettbewerb Vorteile waren ja nicht für die Steuer Zahler) den Steuern und Abgaben steigen ja seit Jahren regelmäßig… man benötigt die frei geworden Gelder für unser Ausufernden Sozial Ausgaben, für die Eu Abgaben usw. und für alle anderen Dinge die im Grunde nur für ein paar wenige und unsere Politiker wichtig sind nur nicht für den Steuer Zahler.. damit man in der Presse und der Welt gut da Steht..
Jaja, die Moralaposteln.
Mit Moral kann man sich nichts kaufen und essen kann man sie auch nicht.
Kreisky war halt so schlau. Im Übrigen haben wir mit der UNO-City bezahlt. Da waren zwar viele dagegen, das Kalkül, dass niemand ein Land angreift, in dem von OPEC bis IAEO und UNO alle Organisationen, die damals was zählten, einen Sitz haben, ging aber auf
Wir Österreicher haben leider größtenteils keine “Eier” wenn´s wirklich um was geht !
Das war so, ist so und bleibt so !!!
Wie ein kleiner Hund – laut Bellen und wenn´s um die Wurst geht winselnd davon laufen – DAS ist der Großteil der Österreicher..
Aber jetzt ist´s endlich vorbei mit dem “naja, solange es mir gut geht..” !!
Russland will und hat uns immer verlässlich Gas verkauft und wir wollen das günstige Gas. Das nennt man gute Geschäftsbeziehung.
Wer gute Handelsbeziehungen hat, bekämpft sich auch nicht. Das würde dem Geschäft schaden.
Es gibt auch keine befreundeten Staaten sondern höchstens gleiche Interessen. Daher muss man sich selbst verteidigen können. Kein Land wäre so blöd, uns selbstlos zu helfen.
Völlig richtiger Kommentar von Herrn Ortner ! Die Trittbrettfahrerei Österreichs auf vielen Gebieten zipft mich schon sehr lange an ! Aber das erkennen die meisten nicht gerne, weil es natürlich Haltung erfordert.
Werter Hr. Ortner. Niemand kann Österreich miliärisch überfallen, ohne zuvor ein Natoland überfallen zu haben. Selbiges gilt für die Schweiz. Und damit würde jeder Aggressor automatisch die Nato zum Feind haben. Die Nato muss nicht Österreich verteidigen, sondern bloß ihren eigenen Wirkungsbereich, und da gehören wir dazu. Ob als Mitglied oder Teil des Teils, der alles ist. Anbei: Verteidigt hat die Nato überhaupt noch nie irgendjemanden, eher angegriffen.
Sehe ich auch so! Danke für den Kommentar!
Genau das ist der Trugschluss! Man geht immer davon aus, dass ein Überfall auf ein NATO Land ohnehin den Sicherheitsgürtel für Österreich auslöst? Dass es aber andere Formen von Bedrohungsszenario gibt, das wird verschwiegen oder ignoriert.
( Häupl: “Mir wenn ka Panzerschlacht im Marchfeld haben ).
Und was die “Angriffe” der NATO betrifft, das ist reine Häme gegenüber der Realität. Fazit: klassische Stimmungsmache gegenüber einer wirksamen Landesverteidigung!
Schließe mich Erpi, Besserwisser und Salber an. Was seit 1990 für ganz Europa in jeder Hinsicht gut und sinnvoll war, wird nicht schlecht, nur weil die USA beschließen, das zunehmende friedlich wirtschaftliche Zusammenwachsen des Gebiets zwischen Wladiwostok und Lissabon zu torpedieren, indem sie die Ukraine zum Spaltpilz machen.
Orban ließe die Russen ohne Probleme durchmarschieren, so lange Ungarn nichts passiert.
Die Sicherheit durch die umgebenden NATO-Länder ist eine scheinbare.
@ Frühstückssemmerl
Sie schämen sich wohl gar nicht? Wie das “friedliche Zusammenwachsen zwischen Lissabon und Wladiwostock” geht, hat Putin in Tschetschenien und Georgien gezeigt! Syrien liegt zwar nicht auf der gleichen Achse, aber die Kampfkraft für den “Frieden” hat er auch dort gezeigt.
Für wie dumm halten sie ihre Zeitgenossen?
Tja, mogeln und mauschln ist die Maxime unserer Politiker. Unsere Politiker arbeiten nur für ihre Partei und nicht für den Staat und das Gemeinwohl.
In einer derart vernetzten Welt ist ein Krieg, der Österreich “nichts angeht” schwer vorstellbar.
Wir spüren zumindest die Folgen sehr deutlich – sei es in Form von Flüchtlingswellen, sei es in Form von Nahrungsknappheit, weil das billige Futtergetreide für die Viehhaltung fehlt.
Schluss mit dem Selbstbetrug, rein in die Verantwortung.
Das einzige, was man sich derzeit wirklich ‘erschwindelt’ ist ein angeblicher Nutzen eines NATO Bündnisses, ohne dabei die unliebsamen Wahrheiten anzusprechen. Die Ausweitung einer ‘globalen NATO’, wie beispielsweise kürzlich von Liz Truss propagiert, steht fix im Raum – um ‘unsere’ grossartige Demokratie, die es sogar Ungewählten erlaubt zu regieren, auch im IndoPazifik zu verteidigen.
Will man vom Krieg verschont bleiben gibt es genau eine einzige Strategie: Raus aus der EU und von der NATO verabschieden – “auch, wenn das teuer und unpopulär ist”.
Bravo !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wenn Herr Ortner allen Österreichern die Differenz für teureres Gas zahlen hätte wollen, hätte er das früher sagen müssen. An sich ist es blöd mehr als nötig zu bezahlen. Aber wir sollen uns gefälligst deswegen schuldig fühlen.
Ich glaub die Republik wurde in ein Irrenhaus umgewidmet.
Die Republik war immer ein Irrenhaus ! Nur ein paar wenige verständige Politiker haben das Land halbwegs friktionsfrei durch die Zeit nach WK II geführt ! Jetzt sind sie weg, die gscheiten Politiker – und die Trollvotteln sind an die Macht gekommen !! Gute Nacht, liebes Österreich…..:-( 🙁
Ich sehe das anders. Wir sind nun jetzt eben einmal in einer guten geographischen Lage, die wir uns nicht ausgesucht haben, ja gar nicht aussuchen konnten. Warum soll man Geld ausgeben um Gefahren abzuwehren, die nicht existieren? Was soll daran Trittbrettfahrerei sein, wenn man Atomstrom am freien Markt zu freien Marktpreisen einkauft, oder genauso Gas einkauft zu freien Marktpreisen? Moralisch problematisch wird es erst dann, wenn durch diverse Einkäufe ode Verkäufe Dritte unverschuldet zu Schaden kommen. Das ist bei der Lieferung von miliärischen Rüstungsgütern genause der Fall sein, wie durch Einkauf von Warten und Gütern, bei deren Produktion Leben bzw. Lebensraum von Menschen gefährdet wird. Diese moralische Frage ist dann entsprechend zu diskuttieren. Was Österreich betrifft sehe ich keine exzessive Trittbrettfahrerei. In der EU sind wir Nettozahler. Dafür, dass Viktor Orban zwar seine Verpflichtungen in der der NATO erfüllt, verstößt er als EU-Nettoempfänger gegen Dublin III und nimmt keine Asylwerber aus Österreich zurück. Das gleicht sich irgendwie aus. Es kann nicht Ziel sein der NATO beizutreten, um einen Beitrag mit dem Blut junger Österreichern zu leisten, die dann vielleicht in Regionen an sinnlosen Kriegen teilzunehmen haben, die uns tatsächtlich nichts angehen.
Sehr treffender geschrieben 👍👍
Ja der Ortner – ein Transatlantiker, die es viele in den Medien gibt, analysiert das Dillemma unserer Landesverteidigung und Schlaucherlhaftigkeit richtig, aber was ist falsch daran, sich wegen eines offensichtlichen Stellvertreterkrieges der Angloamerikaner, Arm in Arm mit einer davon profitierenden ukrainischen Oligarschenchliqe, nicht in einen Krieg mit Russland hineinziehen zu lassen? Wem jetzt noch nicht klar ist, dass Europa mit Nato einen hybriden Vasallenkrieg auszubaden hat und dazu noch applaudiert, wird es spätestens dann wissen, wenn man in Ungarn und der Türkei es im Winter angenehm warm hat, aber in Wien sich sprichwörtlich warm anziehen muss – danke an all die Transatlantiker….
@ Herbert: ukrainische Oligarschen – gute Formulierung!
1. Weltfrieden wird es nur geben, wenn die US-Waffenindustrie aufhört, Menschenvernichtungswaffen zu produzieren.
2. Jedes Land der Erde hat Bodenschätze und soll auch davon leben können.
3. Wir werden in Zukunft genug Umweltprobleme zu lösen haben. Wieso brauchen wir Waffen wenn normaler Handel mit überlebenswichtigen Waren, speziell Wasser die Menschheit am Leben erhält.
4. Wer traut sich das z.B. am Welt-Wirtschaftsforum ansprechen…
@G.org: Nicht jedes Land hat Bodenschätze. Oder zumindest nicht jedes ausreichend viel, sodass man davon leben könnte.
Humanistische Gedanken sind sehr gut und es wäre schön, aber letztlich gilt das Gesetz des Stärkeren. Wer brutaler ist und die besseren Waffen hat, wird immer bekommen, was er will.
Eine friedliche Welt wird es nie geben. Man sieht ja auch jetzt wie sie alle ganz kriegslüstern sind. Friedensbudget der EU für den Ankauf von Waffen. So schauts aus.