
Daniela Holzinger: Corona-Regeln als Gefahr für Kinder?
Trotz ständiger Verschärfungen scheint die Corona-Situation momentan völlig aus dem Ruder zu laufen. Der Lockdown für Ungeimpfte ist mit 2G quasi Realität und weitere Verschärfungen zeichnen sich ab. Vor allem Kinder seien dem Virus aber nach wie vor oft schutzlos ausgeliefert meint eXXpress-Kolumnistin Daniela Holzinger.
Endlich geschafft
Wir haben gewonnen. Die Katastrophe, die uns alle so überraschend und aus heiterem Himmel getroffen hat ist endlich überwunden. Es hat viel Kraft gekostet doch gemeinsam und mit internationaler Hilfe ist es uns gelungen die Situation unter Kontrolle zu bringen und schließlich am denkwürdigen 6. November 2021 als Sieger vom Platz zu gehen!
Die Rede ist natürlich vom Jahrhundert-Waldbrand auf der Rax in Niederösterreich und den 115 Hektar Wald die er vernichtet hat – nicht etwa von der nach wie vor grassierenden COV-Pandemie.
Im Unterschied zur Waldbrandbekämpfung, bei der man erst aufhört, wenn auch das letzte Feuer erstickt und das letzte Glutnest gelöscht ist, werden die Corona-Maßnahmen nämlich immer dann zurückgefahren, wenn sie beginnen ihre Wirkung zu zeigen. Nur um kurz darauf ganz überrascht feststellen zu müssen, dass sich das Virus erneut beginnt explosionsartig auszubreiten.
Neue Regeln
Mittlerweile sind wir in der vierten, bislang massivsten Welle angekommen und zum dritten Mal „überrascht“. Weil das aber natürlich alles „nicht vorhersehbar“ war, brauchts auch wieder neue Regeln – bundeseinheitlich, jedoch mit genügend Ausnahmen, Verschärfungen, Ergänzungen oder Alternativen, damit es weiter spannend bleibt. KISS -„Keep It Short and Simple“ als Bauprinzip für so ziemlich alles was nachhaltig erfolgreich sein soll – zur Bundesregierung dürfte sich das noch nicht durchgesprochen haben. Ganz im Gegensatz etwa zu den erfolgreichen Feuerwehren, die es sehr einfach halten und – unterm Strich – solange Wasser auf‘s Feuer kippen, bis nix mehr brennt. Aber gut, Ende der Analogien.
Mit der Einführung der 2G-Regel in wesentlichen gesellschaftlichen Bereichen – nämlich eigentlich überall dort wo‘s Leben Spaß macht – und der verschärften 3G-Regel am Arbeitsplatz ist der Lockdown für Ungeimpfte nun quasi Realität. Impfverweigerer werden damit sukzessive vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, selbst dann, wenn sie PCR-getestet, also sicher nicht infiziert und ansteckend sind. Was man bei Genesenen oder Geimpften übrigens nicht sagen kann.
Antikörper durch Impfung oder überstandener Krankheit schützen nämlich nicht in jedem Fall vor einer erneuten Ansteckung und auch nicht davor abermals zur Virenschleuder zu werden. Lediglich selbst ist man in der Regel besser geschützt – insbesondere vor schweren Verläufen.
In meinen Augen, ein nicht zu unterschätzendes Problem – vor allem für Kinder.
Kinder werden übersehen
Zwar wissen wir, dass das Risiko schwer zu erkranken mit zunehmendem Lebensalter ansteigt – Kinder demnach trotz explodierender Inzidenzen also meist glimpflich davonkommen. Aber wir wissen nicht, wie lange das so bleibt, da das Virus ständig mutiert. Sollte sich also eine Variante entwickeln, die auch für die Kleinsten zur ernsten Gefahr wird, so könnten unsere aktuellen Regeln fatale Folgen haben. Etwa dann, wenn Lehrer oder Elementarpädagogen, obwohl geimpft oder genesen, das Virus an die ihnen anvertrauten Kinder weitergeben. Gleiches gilt natürlich auch für Krabbelstuben, Spieletreffes und allgemein alle Situationen, wo geimpfte oder genesene, aber UNGETESTETE Erwachsene mit gänzlich ungeschützten Kindern zusammentreffen. Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Womit wir doch wieder bei unserer Parabel wären:
Was es also in Wahrheit braucht, ist – ganz einfach – den Wasserschlauch voll aufzudrehen, bundesweit und solange die Pandemie lodert. Soll heißen: 2G + PCR-Testpflicht für alle, sobald man mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts zusammentrifft. Denn so schützen wir auch die Kinder. Punkt.
Kommentare
Soweit ich gehört habe gibt es bei Kindern in der Regel keine schweren Verläufe.
Daher verstehe ich nicht ganz die Dramatik in Ihrem Artikel.
Dennoch gebe ich Ihnen recht, wir müssen alles tun um die Ausbreitung zu verhindern, ich glaube die Infektionszahlen allein sind nicht mehr aussagekräftig.
Das Paradigma der Coronakrise lautet, dass jeder Todesfall unabhängig vom Alter gleich tragisch ist. So wird aus der Tatsache, dass das Durchschnittsalter der ungefähr 900 “Coronatoten” in Hamburg 83 Jahre betrug und fast alle eine schwere Krankheit wie Krebs hatten, eine Katastrophe. Es wird jedenfalls immer todgeweihte Menschen in hohem Alter geben, bei denen man Viren nachweisen kann, so dass ich auf diesem Hintergrund kein Ende der Pandemie erkennen kann, egal wie oft geimpft wird, und ich Merkel zustimmen muss, dass nach der Pandemie vor der Pandemie ist. Die Pandemien können nur durch den Widerstand der Bevölkerung gegen dieses kriminelle Geschäftsmodell beendet werden.
Machen Sie bitte keine Panik wegen der Kinder, die bekommen das alles mit!
Für die ist es schwer genug, ständig Personen mit Maske in ihrer Umgebung zu haben. Was ihnen sowohl die Klarheit des Sprachausdrucks der Erwachsenen raubt als auch die dazugehörige Mimik.
Gesundheitlich ist das Thema Corona für Kinder glücklicherweise nur eine Infektionskrankheiten unter vielen, die sie durchmachen, und für die sie ihr kindliches Immunsystem entwickeln.
Das Wichtigste ist dabei, dass nicht aus Hysterie “wir müssen die armen Kinder ja schützen” die Kinder mit mRNA-Impfungen bedrängt werden, welche weder selbst ausreichend erforscht sind, noch deren Wirkung auf das kindliche, sich in Entwicklung befindliche Immunsystem.
Für Erwachsene Bezugspersonen wie Kindergärtnerinnen, Lehrer, ist 2G nur eine Schikane. Ein Großteil ist ohnehin aus eigenem Antrieb geimpft. Wenn der Rest sich – so wie alle andere auch – regelmäßig testet, ist das ausreichend.
Nur muss dann halt auch ausreichend Test-Infrastruktur bestehen, mit den Antigen-Tests hat das Testsystem ja recht gut funktioniert.
Der allgemeine Kontrollverlust wurde plastisch geschildert. Wir bewegen uns schön langsam in Richtung Grippe 1920 …
2G + PCR Testpflicht für alle wird kaum praktikabel sein. Da würde ich eher 2G plus strikte Hygienemassnahmen vorschlagen. Es fehlt an stringenter Kommunikation! Wenn man ab Verfügbarkeit der FFP2 Masken klar und durchgehend kommuniziert hätte, dass es in der Panemie völlig inakzeptabel ist, nicht im Haushalt lebenden Menschen zu nahe zu treten bzw. sie ohne Maske anzusprechen, wäre das dem Großteil der Bevölkerung schon in Fleisch und Blut übergegangen. Eine funktionierende TrackingApp mit Bonusvorteilen die für Verbreitung sorgt, sowie ein Schulterschluss aller Parteien bei der Impfkampagne, ohne das übliche herumlavieren um ja keine Wähler zu verärgern, wäre erforderlich gewesen. Politische Events bei denen die Hygieneregeln nicht ernst genommen wurden und das ständige verfrüht für beendet erklären der Pandemie, waren die Sargnägel der Kampagne. Derzeit hat man immer noch das Gefühl, dass ALLE Parlamentsparteien lieber taktisch im Eigeninteresse herumlavieren, statt Notwendigkeiten im Staatsinteresse klar zu benennen. Es ist leider ein typisches politisches handeln wie meist in Krisensituationen . Zu wenig – zu mutlos – zu spät. Die Zögerer und Zauderer sind nicht nur die Impfunwilligen, sie sitzen auch in politischen Ämtern. Und manche erblöden sich auch nicht, sich wenn es eh schon brennt, sich für politisches Kleingeld auch noch als Zündler zu betätigen und mit ständig wechselnden Positionen, zwischen der Foderung der Beendigung aller Maßnahmen, und Verbreitung von Impfmythen, bizarre Therapievorschläge an Ärzte und Diskreditieren von seriösen Wissenschaftern etc., Unsicherheiten zu schaffen, die der Lösung des gemeinsamen Problems nicht zuträglich sind.
“2G + PCR-Testpflicht für alle, sobald man mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts zusammentrifft.” Das Coronavirus wird durch die Bevölkerung zirkulieren wie jedes anderes Virus auch. Das ist nicht das Problem, und bei Kindern schon gar nicht (Epidemiologen reden sich da anscheinend den Mund franslig). Man kann und muss nicht jede Infektion verhindern. Dass die Impfung ihre Wirkung tut, kann man durchaus am Verhältnis Infektionen – Todeszahlen sehen, und dass nachgeimpft werden muss, ist bei einer Atemwegs-Viruserkrankung auch nicht gerade eine Neuigkeit. Wir haben ein massives Kohäsions-, Solidaritäts- und Eigenverantwortungsproblem, und wir müssten darüber reden, warum sich die Gesellschaft von einem kaputt gesparten Gesundheitssystem in Geiselhaft nehmen lassen muss (diese Aussage ist nicht gegen die Leute gerichtet, die im Gesundheitssystem arbeiten). Heute in der NZZ: Die Anzahl von verfügbaren Intensivbetten ist – je nach Schätzung – in Deutschland 2021 (!) erneut (!) um 3200–5000 Betten zurückgegangen. Im zweiten Jahr der Pandemie. Geht’s eigentlich noch? Sollen wir jetzt jeden Winter zusperren? Noch so eine Binsenweisheit: Menschen sterben. Jeder von uns irgendwann einmal sterben, und vielleicht wird das am Coronavirus sein. Es ist nicht zynisch, so etwas zu sagen. Aber eines kann man sagen: Für Kinder ist das Risiko, am Coronavirus zu sterben, nicht vorhanden.
Viele Schutzimpfungen habe ich wahrgenommen, die Corona-Spritze akzeptiere ich nicht. Möge die Obrigkeit an meiner Person ein Exampel statuieren.
wenn dann 1G, also getestet. Würde ich insb. in sensiblen Bereichen (Altersheimen etc) empfehlen.
Für “2G + PCR-Testpflicht für alle, sobald man mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts zusammentrifft” wird vermutlich in der Praxis die Kapazität von verfügbaren Labors fehlen. Wenn eine Kinder-gefährdende Variante kommt, kann man das Regime immer noch umstellen.