
Daniela Holzinger: Sommer-Duell - Kickl vs. Rendi-Wagner
Auf der einen Seite die Lokalmatadorin, auf der anderen Seite das blaue Stehauf- Männchen. Abseits der guten Umfragewerte zeigten die Beiden jedoch kaum Gemeinsamkeiten. Ein schwieriges Duell ungleicher Kontrahenten – meint eXXpress Kolumnistin Daniela Holzinger.
„Die eigene Partei ist eine tägliche Kränkung.“ Diese Einsicht hat mir einst ein ganz außergewöhnlicher Politiker anvertraut. Wer es war breite ich hier nicht aus, nur so viel: Wir waren nie in derselben Partei.
Jedenfalls hat sich dieser Satz in mein Gedächtnis eingebrannt – weil er so tief blicken lässt. Nicht in die eine grundfalsche Partei, auf die man erhobener Naseweise herabschauen darf, während man sich selbst der wahren Gesinnung sicher ist. Nein. Sondern tief blicken in ein parteipolitisches System, das Menschen jeglicher Couleur im Kampf um mediale Aufmerksamkeit, Mandate, Posten, Einfluss, fast schon zum Offenbarungseid zwingt. Früher oder später bekennt jeder: Homo homini lupus est – Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf (und jedes Versorgungspöstchen neidig!)
Was Thomas Hobbes Mitte des 17. Jahrhunderts als gedankliches Konstrukt, als hypothetischen, gesellschaftlichen Urzustand konstruierte, ist durchaus nahe dran an dem, was man heute vielleicht „innerparteiliche Kultur“ nennen möchte.
Damit also genug Kontext zur Interpretation von Runde I, in der beide Kontrahenten zunächst Tiefschläge aus den eigenen Reihen abzuwehren hatten.
RUNDE I – Tiefschläge
Kickl, als FP-Mastermind mutmaßlich für verschiedenste Biegungen und Wendungen der blauen Geschichte verantwortlich, machte den Anfang. Extrem routiniert, beinahe schon teilnahmslos unaufgeregt handelte der die Causa Jenewein – wir erinnern uns, es geht dabei um Verrat aus dem innersten Kreis samt Suizidversuch – ab. Aller Dramatik zum Trotz nicht ein Zucken, nicht eine Regung hinter der Yuppie-Brille. Am Ende hab‘s sogar ich verstanden. Bei den Freiheitlichen läuft‘s rund. Kein Grund zur Aufregung.
Ganz anders im Team Red. Das offensichtliche Finanzdesaster der Wien-Energie bringt die Umfragekaiserin gleich zu Beginn ordentlich ins Straucheln. Wirklich glaubwürdig kann sie das über Nacht entstandene 6.000 Millionen-Euro-Loch im Landesenergieversorger nicht zum normalen Betriebszustand erklären. Und auch die Flucht nach vorne scheiterte. Wenn einem die Kanzlerin in spe den Zusammenbruch weiterer Energieversorger prophezeit, ihre Quellen aber für sich behält, macht das nicht unbedingt locker.
So und als wär‘s damit nicht genug, offenbart PRW in ihrer Verzweiflung auch noch katastrophale innerparteiliche Zustände: Demnach hielt es Wiens Bürgermeister Ludwig offensichtlich nicht für nötig seine Parteichefin rechtzeitig vor dem Platzen der Energiebombe zu warnen. Wie wir niederen Bürger, habe auch sie davon aus den Medien erfahren. Einfach nur peinlich und dumm, die eigene Obfrau aus Machttaktik so vorzuführen.
Doch auch Rendi sind diese Spielchen nicht fremd. Statt Migrationswarnungen ihrer pannonischen Erz-Parteifreunde ernst zu nehmen, stellt sie sich taub. Ein neues Migrationsproblem, überforderte Exekutive an der Grenze? Gibt’s alles nicht. Duftmarke gesetzt. Realität zweitrangig. Unterm Strich ein klarer Sieg für Herbert Kickl, dem es gelingt fast ohne Blessuren aus der eigenen Ecke zu starten.
RUNDE II – Kampf der Teuerung
So jetzt wird’s aber ernst. Rendi und Kickl stehen sich direkt gegenüber, wer landet den ersten Treffer?
PRW: 1,50 € Spritpreisdeckel muss her – als Teil ihres 5-Punkte Anti- Teuerungsprogramms.
Dass ähnliche Maßnahmen in Nachbarländern zu geschlossenen Tankstellen und statt Billigsprit zu Nullsprit führten, stört die hochmotivierte Sozialdemokratin dabei nicht. „Ich glaube, dass so etwas bei uns nicht passiert“ zitiert sie ihre Quellen, um sich im Anschluss eines unmissverständlich zu wünschen: „Ich will, dass endlich wirksame Maßnahmen ergriffen werden und die Preise runter gehen!“
Konzeptuell nicht ganz präzise, aber definitiv mehrheitsfähig also die Vorlage.
Und der Konter?
Normalerweise durchaus angriffig, überrascht Herbert Kickl mit einem Schlenker zur Seite: Auch die Freiheitlichen hätten Preisdeckel und Co. gefordert, was mittlerweile aber überholt sei. Nur das Ende der Russland Sanktionen wäre seiner Meinung nach in der
Lage den Markt mit billiger Energie zu fluten und wirksam an der Preisschraube zu drehen.
Wären die Beiden inhaltlich etwas näher beisammen gewesen, hätte dieser Haken mit Sicherheit gesessen. So wie sich das in Runde zwei darstellt, könnten Rot und Blau aber auch in unterschiedlichen Arenen kämpfen – die eine in Wien, die andere in Moskau. „Team Russia“ hat sich klar deklariert und legt noch nach: „Glauben Sie ernsthaft, dass die Ukraine am Ende gewinnen wird? Meinen Sie nicht, dass die Lieferung schwerer Waffen den Konflikt mit der Atommacht Russland nur unnötig eskaliert…?“
Plötzlich ging dem Wolf die Kreide aus, seine Logik dabei so falsch wie fatal.
Wer ernsthaft der Meinung ist, die Anerkennung des Faustrechts auf internationaler Ebene würde Frieden schaffen, der Kniefall vor jedwedem Aggressor zu mehr Freiheit und einem schöneren Leben führen, disqualifiziert sich selbst.
Insbesondere als Freiheitliche, die sich so gerne das Erbe der Revolutionäre von 1848, ihres Kampfes gegen Unterdrückung und für bürgerlich-demokratische Rechte, umhängen. Fällt der Name Kickl wird in Gräbern quer durch Europa rotiert.
Das Duell ist damit vorzeitig beendet und Rendi mangels Alternativen auf Platz eins (schon wieder). Zumindest kann man sich bei ihr sicher sein, nicht eines Tages im russischen Vasallenstaat aufzuwachen. In diesen Zeiten ist das ja schon mal was.
Kommentare
“der Kniefall vor jedwedem Aggressor zu mehr Freiheit und einem schöneren Leben führen, disqualifiziert sich selbst.”
Na Bitte Frau Holzinger, dann ab zu den Waffen und kämpfen sie gegen die bösen Russen, scheint ja die einzige Option zu sein. Ich kann solche Aussagen echt nicht mehr hören, das kommt immer von denjenigen (meistens Frauen) die sowieso nicht kämpfen müssen.
Respekt das Sie hier so eindeutig den russischen Aggressor verurteilen.
Nur zwischen einen Aggressor verurteilen und die wirtschaftlichen Folgen richtig einzuschätzen und die richtigen Weichen zu benennen welche gestellt werden müssen, ist ein Unterschied.
Und da sehe ich bei JPRW keine ernstzunehmenden Ansätze.
Alle Teuerungen durch den Staat abdecken? Wird sich nicht ausgehen.
Durch Termingeschäfte Strom und gleichzeitig Geld gewinnen? Geht sich auch nicht aus wie wir gesehen haben.
Einen Energiepreisdeckel einführen? Wie soll Wien Energie das stemmen?
Übergewinne abzuschöpfen ist meiner Meinung nach in einem bestimmten Ausmaß möglich, hier wären viele Detailfragen spannend zu erörtern aber darauf war JPRW wohl nicht ausreichend vorbereitet. Hatte sie doch mit dem gut vorbereiteten Bonmot des Schreckens Ende zu kämpfen.
Soll nicht weiter breitgetreten werden, kann jedem passieren, wenn ich nicht irre hat ja auch Vranitzky mal vom Sparen in der Not damit man in der Zeit dann was hat gesprochen.
Was übrigens für die jetzige Situation sogar zutrifft.
Dieses Russland-Feindbild Gequassel haben nur Journalisten, Wohlstandsmoralisten und BoBos die so ein dringendes Mitteilungsbedürfnis haben und unbedingt ihre Meinung und Moral öffentlich zur Schau stellen müssen, ja sogsr damit ihr Geld verdienen. Die beanspruchen dies als den Usus der Demokratie. Klar unter ridsischer Herrschaft wäre dies vorbei bzw. eingeschränkt. Aber mal ehrlich….wen würde das stören ausser denen selbst? Jeder der eine systemrelevante produktive Arbeit hat würde sich unter jeder anderen Regentdchaft besser zurechtfinden….das ist das Problem mit den Eliten und Oberschichten…das Wissen dass sie im Grunde unbrauchbar sind wenn es keine Dekadenz gibt.
Rendi Wagner biegt sich nach allen Seiten, Kickl nicht. Bei Kickl weiß man, was man bekommt. Bei Rendi nicht. Mir ist es lieber, das ich weiß was ich bekomme. Auf jeden Fall will ich nicht die SPÖ.
Frau Holzinger, die jammert und sich beschwert weil ihr Kind keinen Teuerungsbonus vom Staat (= der Allgemeinheit) bekommt, stellt sich auf die Seite der Sozialisten…..welch Wunder!
ich habe es nicht so interpretiert, dass Frau Holzinger um 500.- gebettelt hätte. Sie hat aber zurecht anhand des eigenen Beispiels aufgezeigt, dass Migranten (und auch Häftlinge) einen Bonus erhalten, der den eigenen Babys verwehrt wird.
@Octavian. Ich gebe zu, die Sache ist etwas kompliziert, aber ich erkläre es Ihnen gerne:
Im Unterschied zum Klimabonus den es jedes Jahr, als Ausgleich zur CO2 Besteuerung geben wird (bestenfalls also ein Nullsummenspiel). Gibts dieses Jahr den Anti-Teuerungsbonus (500€ pro Erwachsenem, 250€ pro Kind). Anspruchsberechtigt ist man jedoch nur, wenn man bereits 183 Tage (also ein halbes Jahr) in Österreich gemeldet ist.
Mehr als 43.000 Familien, deren Kinder im zweiten Halbjahr 2022 geboren sind, werden den Teuerungsbonus für Ihre Kinder daher nicht erhalten.
Natürlich sind Kinder (auch Säuglinge) nicht nur eine unglaubliche Bereicherung, sondern bedeuten auch zusätzliche Kosten für Familien. Noch dazu in einer Phase in der meist nur ein Verdienst in der Familie vorliegt – oder man sogar alleinerziehend ist.
Als Obfrau des Verbraucherschutzvereins (VSV) habe ich daher auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam gemacht und der Regierung gleichzeitig erklärt wie sie den Mangel beheben kann. Die scheinen daran aber kein Interesse zu haben.
PS: Mein Jüngster ist übrigens nicht betroffen – weil im ersten Halbjahr geboren.
PPS: Aufgrund der Regelung wird die von Ihnen angesprochene Allgemeinheit, den Teuerungsbonus jedoch für Asylwerber in Grundversorgung und Häftlinge (so sie sich bereits 183 Tage in Ö befinden) sehr wohl bezahlen. Hier geborene Babys fallen aber tlw. durch.
Ich hoffe ich konnte die offensichtlich vorliegende Verwirrung damit aufklären.
MfG
Frage: Wann und wo hat es ein Duell Pamela Rendi-Wagner gegen Herbert Kickl gegeben und auf welchem Fernsehkanal wurde dieses Duell gesendet ?
So weit ich mich erinnern kann hat es ein Sommergespräch mit Frau Rendi Wagner beim ORF gegeben und eine Woche davor eines mit Herrn Kickl.
Also wo wäre da ein Duell gewesen das dann noch von Frau Pamela Rendi-Wagner gewonnen wurde.
Frau Rendi-Wagner hat sich ja nicht einmal gegen die zwei Fragensteller bezüglich dem Fall Wien Energie erwehren können. Wie wäre es dann gegen einen Herbert Kickl ausgegangen ?
Also unter einem Duell vor laufender Kamera verstehe ich etwas anderes als die Geschätzte Frau Holzinger.
Ich glaube ich habe was versäumt, wann und wo soll das Duell Frau Pamela Rendi-Wagner gegen Herrn Kickl stattgefunden haben. Das wäre jetzt meine erste Frage an Frau Holzinger und bin so frei und Zitiere: “Wirklich glaubwürdig kann sie das über Nacht entstandene 6.000 Millionen-Euro-Loch im Landesenergieversorger nicht zum normalen Betriebszustand erklären.”
Wenn es nur sechs Millionen Euro gewesen wären. Die Frau Pamela R.-W. würde mehrere Luftsprünge vollziehen und Herr Ludwig hätte keinerlei Erklärungsnotstand.
Leider waren die Fehlbeträge in Milliardenhöhe und somit, liebe Frau Holzinger, habe ich mir den Rest ihrer Meinung zu lesen erspart. Und das Frau Pamela R.-W. das Duell gewonnen haben soll, entnehme ich aus den Leserreaktionen und ich kann mich auch dessen nicht anschließen. Habe wohl zwei andere Sommergespräche im ORF gesehen als die Frau Holzinger. Wo war jetzt dieses Duell wirklich ?
Bitte löschen. hinter der sechs sind ja noch 3 Nullen.
“der Kniefall vor jedwedem Aggressor” Interessant! Ich weiß zwar, dass der Aggressor gewinnt, aber ich muss mich bis zum Ende wehren. Gewinnen tut in diesem Fall nur die Rüstungsindustrie, aber wenn´s hilft… Vergleichen wir das mit dem wahren Leben: Sie werden in der U-Bahn verdroschen und wissen, dass Sie keine Chance haben. Trotzdem wehren Sie sich so lange und spucken den Aggressor noch an, bis Sie das Bewusstsein verlieren. Dem haben Sie es aber gezeigt!
Für das Wien Energie Desaster gibt es aktuelle Präzedenzfälle, nämlich in Salzburg und Linz, auch die Frau Brauner, die skandalöserweise unbestraft blieb, gehört in diese Schublade. Sozialisten, völlig unbeleckt von wirtschaftlicher Bildung, dilettieren auf dem internationalen Markt. Sie werden in diesem Haufen nie jemanden mit einer soliden MINT Ausbildung finden. Wer Mathematik beherrscht, kann kein Sozialist sein.
Nun sind wir theoretisch ein neutrales Land. Wäre diese Neutralität ernstzunehmend bewaffnet, könnte man seinen Standpunkt aufrecht vertreten. Allerdings haben Rot (vorwiegend) und Grün unsere Landesverteidigung ausgehungert, und zwar nicht nur die militärische, sondern auch die wirtschaftliche. Damit meine ich nicht nur eine völlig inkompetente Wirtschaftsministerin der derzeitrigen Regierung, sondern auch jene Leute, die unsere Energieversorgung von einem Partner wie Putin abhängig gemacht haben. Die Blauen sind die einzige Partei die sich immer für eine schlagkräftige Landesverteidigung ausgesprochen hat.
@Glockzilla – Gut beschrieben, eines aber muss ich ergänzen: VP war in den meisten Fällen Dulder oder Handelnder (aber immer zum eigenen Vorteil motiviert). Zu den linken Zecken bei Rot und Grün wäre jedes weitere Wort vergebenen Liebesmüh.
Da werden Sie keinen Widerspruch von mir hören. Die ÖVP ist auch schon lange keine konservative Partei mehr, was durch die Koalition mit der Melonenpartei endgültig bewisen wurde.
Was ich einfach nicht verstehe, und da bitte ich um Antworten ohne Beleidigungen, ist, dass die FPÖ unter Kickl immer vehement über die Freiheit und Selbstbestimmung jedes Bürgers reden, aber dann einen Putin verteidigen. Das kann nicht einmal der eingefleischstete FPÖ-Wähler abstreiten, dass in Russland diese Werte nicht gelebt werden dürfen. Also erklärt mir das, wieso seid ihr da so hörig.
Wieso soll das ein FPÖ-Wähler erklären ???? Fragen Sie doch mal Gusenbauer, Vranitzky, Klima, fragen Sie in DEU den BK Scholz, vorher Schröder , Steinmeyer ist ein Lulu,aber dennoch !!!
Fragen Sie all die, die Putins Gas Jahrzehnte zu einem Spottpreis genommen haben, ihre Geschäfte gemacht haben, und das Volk deppat sterben haben lassen !! Fragen Sie auch die Medien, warum ein “absolut korrupter Staat u.dessen Präsident Selendsky” jetzt plötzlich ein Heiliger ist, wenn er vor 2 Jahren, also 2020 ein “Unmöglicher EU-Partner” war !!?
Stellen Sie sich doch einmal die Frage, warum diesen Terror der Ukraine im Donbass seit 2014 die Medien nicht recherchiert u. berichtet haben !?? Googeln Sie mal nach “Atlantikbrücke”, nach “NATO-Erweiterung” !!
Ich könnte Ihnen Tausend Begründungen geben, tue es aber nicht, weil dieser ExxPress ja für Selberdenker gedacht ist , gell !!? 🙂 🙂
Es geht hier vielen nicht darum, Putin zu verteidigen, sondern seinen Arbeitsplatz zu behalten und nicht zu verarmen! Wenn Sie das verstanden haben, können Sie gerne weitere Fragen stellen!
ich glaube nicht, fass es darum geht, einen Putin zu verteidigen! Ich glaube es geht darum
1. bei aller Solidarität mit anderen nie den Pfad der Stärke und Eigensicherung zu verlassen
2. zu akzeptieren, dass der Konflikt eine Vorgeschichte hat (Nato-Osterweiterung, westliche Maidan-Unterstützung, geographische Lage der Ukraine,….)
3. die geopolitischen Machtblöcke (im Wesentlichen USA+Europa, Russland, China) zu erkennen und deren Interessen zu verstehen und nicht neue Blöcke zB Russland + China zu schaffen
4. Eine Eskalation zu einem Weltkrieg zu vermeiden
5. die eigene Rolle gemäß den eigenen Möglichkeiten und der strategischen und geographischen Lage zu finden und einzunehmen.
Politik ist immer die Kunst des Machbaren, pragmatisch und von moralischen Werten getragen, aber nicht moralisierend rein um der Moral willen bis zur Selbstaufgabe – wer moralisieren will, soll sich einer Religionsgemeinschaft anschließen.
Daraus folgt, dass Österreichs Rolle sinnvollerweise nicht die einer Kriegspartei sein kann (und ja, mit Sanktionen und zumindest Geld für Waffenlieferungen sind wir das). Eine Vermittlerrolle wie die der Türkei aktuell stünde uns an.
es hätte mich gewundert wenn bei Fr. Holzinger nicht PRW als erste durchs Ziel geht. Warum soviele Umwege? Trotz aller falschen Aussagen
Wenn Ideologie über die Wahrnehmung entscheidet ☹
Werte Daniela H.- Man muss weder die Freiheitlichen noch im besonderen Kickl wollen. Für mich erhellend wäre es aber, wenn sie mir sachlich, glaubhaft nachvollziehbar und vor allem vertrauensfördernd den Horizont erweitern. Welche Partei außer ihren früheren – SPÖ, Liste Pilz, JETZT++ verdient mehr Zustimmung oder Anerkennung als die von Rechtsextremen durchseuchte F ?
Ich habe mit ihrer Schreibkunst keine Probleme – im Gegensatz zu sehr vielen GUTEN im Lande ist mir die Freiheit von demokratischen Gedanken in einer Gesellschaft geläufig und vorrangigstes Ziel.
-Ihre Vita lässt vermuten, dass ihnen die deutsche Sprache mit allen ihren Feinheiten geläufig ist und sie es sicher schaffen würden, weniger spitzzüngig
(blaue Stehauf- Männchen/mutmaßlich für verschiedenste Biegungen und Wendungen der blauen Geschichte verantwortlich/Plötzlich ging dem Wolf die Kreide aus/Insbesondere als Freiheitliche/ Fällt der Name Kickl/ mangels Alternativen auf/nicht eines Tages im russischen Vasallenstaat aufzuwachen) zu formulieren.
– Nun bleibt mir zu ihrer letzten Befürchtung nur mehr eines anzumerken – Ist es ihnen lieber, in einen militärischen Konflikt mit dem Vasallenstaat verstrickt zu werden? Die Vorarbeiten dazu leisten leider die Hochdenker in unserem vereinten und so weisen Europa. Ob allerdings überall/auch bei ihnen/ für diese bestehende Gefahr genug Weitblick vorhanden ist wird die Zukunft zeigen.
Offenbar gibt es unter Journalistinnen die gleiche Denkweise wie von Annalena Bärbock, alle Europäer müssen hungern und frieren wenn es um die Ukraine geht, auch wenn es keine Wirkung auf Putin hat. Am 10. 09 2022 gibt es die erste Demo in Wien gegen die Sanktionen!
Beide Kontrahenten haben unrecht. Ursache der Energiemisere in Europa ist die schon seit Jahren von schwarz und rot auf nationaler und auf EU Ebene verfolgte Grünpolitik, die zu einer Reduktion des Angebots an Energie geführt hat (Schließen der KohleKW und das Zurückfahren und Schließen der AtomKW, sowie das Frackingverbot). Also kann man die Misere nur mit Erweiterung des Angebots beseitigen. Aber statt des von der FPÖ vorgeschlagenen Imports russischen Gases (es ist fraglich ob Putin jetzt Österreich Gas liefern würde, selbst wenn unsrer Regierung “betteln” geht) wäre es zB wichtig in Österreich das Fracken in Gang zu bringen. Es ist auch lächerlich, dass wir es nicht zustande bringen ein bereits bestehendes KohleKW funktionsfähig zu machen, während Indien 100e davon in einem Jahr baut!!! Bezüglich AtomKW könnte man eine öffentliche Diskussion beginnen, aber das hätte erst ein weiterer Zukunft Bedeutung.
btw Haimbuchner hat gestern in den OÖ Sommergesprächen eine ersnsthafte Untersuchung der Möglichkeiten im Zshg mit Fracking gefordert….
Und sie meinen, dass es clever ist, wenn sich ein Chihuahua vor einen Pitbull stellt und sein Körbchen und Fressen verteidigt, in dem er ihn ankläft, ins Bein beisst und anpinkelt. wer glauben sie wird gewinnen, und in welchem Zustand wird sich der Chihuahua danach befinden? Den Dogo Argentino, der hinter dem Chihuahua steht, interessiert das Schicksal desselben nämlich nicht wirklich, im Gegenteil, der freut sich, dass der unerträgliche Kläffer endlich die Schnauze hält.
Gute und treffende Darstellung!
Sehr geehrte Frau Holzinger, gute Analyse, wenn auch wieder nicht ganz sachlich. Ich bin mir sicher, Sie erkennen als intelligenter Mensch das riesen Loch zwischen nutzloser Selbstgeißelung und einer Anerkennung des Faustrechts wie sie das nennen. Dazwischen passt fast alles. Und im Hinblick darauf wen es bei Kriegen am härtesten trifft und worum es meist geht muss zumindest ich konstatieren, der Spruch “der ungerechteste Frieden ist besser als der gerechteste Krieg” hat seine Meriten, auch wenn es ein falschzitat von cicero ist. Jedoch kann man bei Ukraine vs. Rus. schon beinahe von einem Bürgerkrieg sprechen, so falsch ist es demnach nicht. Wahrhaftiger war in diesem Gespräch jedenfalls Kickl, die klassische Fehlerverweigerung der roten Obfrau hab ich ziemlich satt, sie wirkt unehrlich.
“Ich bin mir sicher, Sie erkennen als intelligenter Mensch das riesen Loch zwischen nutzloser Selbstgeißelung und einer Anerkennung des Faustrechts wie sie das nennen”
–> Sie sprechen einen ganz wesentlichen Punkt an, der in der Diskussion häufig außer Acht gelassen wird: die Welt existiert in Grauzonen, nicht in schwarzen und weißen Reinausprägungen, wie uns das immer wieder weisgemacht wird. Enemso gibt es zwischen dem Putinbot und dem glühenden Selenskijfan noch ein Mittelding – wie auch zwischen blinder Sanktionsgläubigkeit und Faustrecht, wie von Ihnen richtig dargestellt.
Hier muss Österreich seine Rolle finden, eine Rolle, die selbstbewusst getragen werden kann – und das geht nur, wenn sie uns auch nicht überfordert. Eine für Österreich an sich prädestinierte Rolle hat nun aber die Türkei eingenommen…. sollte uns das mal zu denken geben?
Drittvorletzter Absatz : “….die Anwendung des Faustrechtes…..falsch…. disqualifiziert sich von selbst !”
Na geh, wirklich ?? WER hat denn geschrieen, sich die Finger wund geschrieben und mütterliche Weisheiten von sich gegeben , als die Ami’s in den letzten 50 Jahren in div. Staaten WELTWEIT einmarschiert sind, Angriffskriege inszeniert haben , um “Demokratie einzuführen” ??? Allein die Fake-Information”Giftgas”in Syrien des CIA zeigt , was für ein Spiel hier getrieben wird !!!
Die Vorgeschichte RUS – Ukraine seit 2013/14 wäre eszumindest wert , dies auch mal in diesem Zusammenhang zu erwähnen ! Aber nein , es wird sogar eine planlose, inhaltsleere Nichtskönnerin wie TschoiPämm zur Siegerin eines ORF-gelenkten TV-Duells gewertet !!
Ich sage nur : Putin hat nicht in allem recht, aber in der Einschätzung “westlicher Polit-u.Lebensweisen-Verständnisse liegt er goldrichtig !!
NICHTS von alledem, was die Autorin an Demokratie in AUT vermutet, existiert mehr ! NICHTS ! Und die Roten sind bei diesem NICHTS an vorderster Front zu finden !!!! 🙁 🙁
Wie soll man den Krieg gegen eine Atommacht gewinnen?
Spätestens wenn die Krim bedroht ist, wird die Atombombe eingesetzt von Russland.
Und Russland weiß, dass es aufgrund der eigenen Rohstoffvorkommen und den Rohstoffmangel von Europa am längeren Ast sitzt.
Schon Napoleon und ein Österreicher vor 80 Jahren haben versucht, das größte Land Russland zu besiegen.
Also, daher : Neutralität für die Ukraine, Verhandlungen und alles ist gut.
liebe Frau Holzinger, da bringen Sie aus meiner Warte schon ein bisserl was durcheinander….
1. der Fall Jenewein und den Wien-Energie-Skandal kann man nicht gleichsetzen. Der eine (Jenewein) strahlt in eine Partei aus, der andere (Wien Energie) auf ganz Östererich, indem Milliarden durch mutmaßliches Missmanagement von parteinahen Managern verbrannt werden! Hier haben wir bei der Wien Energie eine völlig andere Dimension.
2. zu den Russland-Sanktionen möchte ich Sie mal an die Aussagen vom ehemaligen E-Control-Chef Boltz in der Zib 2 erinnern, der da meinte, niemand solle sich auf Risiken einlassen, die die eigene (Finanz-)kraft ünersteigen. Das ist so einleuchtend wie logisch. Wenn Putin das Gas abdreht sind wir am Ende – da geht’s nicht um ein bisserl kühler in der Wohnung, unsere Industrie bricht völlig zusammen! Es wird hier von einer Gruppe, die ökonomische Sicherheit und sozialen Frieden für selbstverständlich hält und der Sie offenbar anzugehören scheinen, ausschließlich moralisiert und auf ein Vabanquespiel gesetzt, bei dem wir viel mehr zu verlieren haben! Und während Sie hier ungebrochen weiter moralisieren, meldet die Gazprom Rekordgewinne und schüttet Sonderdividenden aus. Während von den USA über China, Indien viele von Sanktionen gegen Moskau profitieren und Europa massiv absteigt, wir durch eben diese Sanktionen der russischen Mittelstand abmontiert, gegen uns aufgebracht und russische Unternehmen in die Verstaatlichung getrieben. Putin wird durch den undifferenzierten Angriff auf ganz Russland am Ende in seinem Land gestärkt dastehen – das ist einfachste Psychologie aus dem 1. Semester.
Wer die Sanktionen kritisiert liegt völlig richtig – natürlich gilt es an einem Ausweg zu arbeiten und natürlich muss man sich positionieren – ob Österreich (und der Schweiz) das Säbelrasseln steht und man den Vermittler dabei lieber der Türkei überlässt, stelle ich hier aber sehr infrage.
In Anbetracht der Situation war ich auf die gestrigen Umfragewerte gespannt.
Aber siehe da, das ganze Desaster hatte auf die Umfragen “noch” keine Auswirkung, weil man dazu die Befragungen der Vorwoche hinzu zieht. Das wird für die letzte Umfrage “vor” der Wahl spannend, denn analog dazu muss dann die Umfrage “nach” der Wahl das eigentliche Wahlergebnis spiegeln.
Die ORF Sommergespräche von PRW und H. Kickl haben beide auf den falschen Fuß erwischt. Zu meiner Verwunderung haben die Beiden gar nicht so unterschiedlich reagiert. Wie, wo, was für ein Problem – es gibt keins in meiner Partei.
Das Problem hat die Regierung wegen des fehlenden Schutzschirms und das Problem sind die Medien, die von einem Abschiedsbrief schreiben, den es gar nicht gibt.
Halten die Beiden die Menschen wirklich für so dumm, dass es keinen Schutzschirm braucht, wenn Energie Konzerne nicht an der Börse nicht vorhandenen Strom zu einem “Schleuderpreis” verkaufen?
Und im anderen Fall, dass ein nicht vorhandener Abschiedsbrief als Ablenkmanöver für Anzeigen innerhalb der Partei herhalten muss.
Mein Resultat der Sommergespräche von PRW und H. Kickl ist 0 : 0. Beiden ist es nicht gelungen das jeweilige Problem der eigenen Partei aufzuräumen.
Aber bei der eigenen Wählerschaft hat H. Kickl bestimmt einen Punkt geholt während PRW durch ihr permanentes Lächeln mehr als lächerlich gewirkt hat.
Der Unterschied ist, dass es in der FPÖ tatsächlich kein Problem gibt und einige Medien versucht haben, eines herbeizuschreiben. Die SPÖ hat ein echtes Problem, das auch die Steuerzahler betrifft!