
Der Mann mit den lustigen Socken: Christian Rainer geht als "profil"-Chefredakteur
In der Medienbranche war nach Jahren unerfreulicher Leserzahl-Bilanzen des Wochenmagazins “profil” ohnehin schon seit Wochen klar: Christian Rainer (60) wird die Chefredaktion verlassen. Seine lustigen bunten Socken dürften in Erinnerung bleiben. “Kurier”-Vizechefredakteur Richard Grasl wird Geschäftsführer des “profil”.
Knapp 25 Jahre stand Christian Rainer als Chefredakteur an der Spitze des Monatsmagazins, das mit der extrem aktuell produzierenden Online-Konkurrenz und einem langsamen Abrutschen in die Bedeutungslosigkeit immer mehr zu kämpfen hatte. Jetzt bestätigte der “Standard” die bereit seit langem kursierenden Gerüchte über den Abgang Rainers.
Wirtschaftlich hat das “profil” seine besten Jahre schon lange hinter sich: Die Leserzahlen sanken von 449.000 (2012) auf wöchentlich 253.000 (2021/2022 MA), die Zahl der verkauften Auflage hat sich deutlich reduziert, von 68.093 (2012) auf 43.027 (2021). Selbst in 20 Jahren wurde eine offensive Online-Strategie nicht geschafft, so waren 2022 monatlich im Schnitt nur 299.000 Unique Clients auf der “profil”-Website (der eXXpress hat nach eineinhalb Jahren monatlich 1,4 Millionen).
Auch journalistisch wurden die großen Aufdecker-Storys rarer – am Ende seiner Chefredakteurs-Laufbahn sollten sogar langweilige WhatsApp-Nachrichten aus einer Redakteurs-Gruppe des eXXpress für etwas Aufmerksamkeit für das “profil” sorgen (was ebenfalls misslang).
Als Nachfolger werden bereits einige Namen genannt, so sei die ausgezeichnete Journalistin und Ex-Standard-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid in der engeren Wahl der Eigentümer. Wobei Brancheninsider allerdings auch meinen, dass eine Einstellung des defizitären Print-Produkts nicht komplett auszuschließen sei.
Gegen das von vielen erwartete Aus für “profil” spricht aber, dass Richard Grasl, aktuell Vizechefredakteur beim “Kurier”, das Magazin laut “Standard” nun als Geschäftsführer leiten soll. Eine (späte) Online-Offensive des Magazins ist somit doch noch möglich.
Kommentare
Wenn vom Chefredakteur des Profils lediglich die lustigen Socken in Erinnerung bleiben, dann hat man wohl sehr viel falsch gemacht. Dieser Rainer war für mich immer schon arrogant, überheblich und unsymphatisch. Die Berichterstattung des Profils war vor langer Zeit wirklich seriös und doch eher neutral. Wie gesagt vor langer Zeit. Auch hier wurde die Rechnung der Corona-Berichterstattung der letzten drei Jahre präsentiert. Nichts wird vergeben und schon gar nicht vergessen, Herr Rainer.
Ich habe das Profil viele Jahre gern gelesen, nun aber schon viele Jahre nicht mehr. Mit gutem Journalismus (im Sinne von z.B. unabhängiger Information) hat das Profil schon lange nichts mehr zu tun . Ist immer mehr zu einem links-grünen Meinungsblatt geworden, für mich einfach unlesbar. Der Onlineauftritt ist auch mehr als dürftig. Mir würde es jedenfalls nicht fehlen.
Auf Linksblätter pfeifen die meisten Österreicher !
Profil.at ist in den letzten Jahren zu einem extrem linkslastigen Käseblatt verkommen.
Das profil konnte man früher zur Gänze lesen. Auch, wenn und obwohl man anderer Meinung war. Lingens (damals), Tramontana! Worm. Manchmal nun erträglich Nikbaksh, selten Nikowitz (mußte lang überlegen, wie der heißt). Einzigartig war und ist seither Kamolz. Und das brilliant.
Mit linkem Einheitsbrei lockt man keinen müden Hund hinter dem Ofen hervor. Die offen liegenden Skandale (Impfmittelbeschaffung, Gebarung der grünen Ministerien) ignorieren die “Aufdeckerjournalisten”.
Tja: go woke, get broke!
Die extreme Linke verliert – leider nur sehr langsam – ihre Galionsfiguren.
Lese seit Jahren das profil nicht mehr.
Das Profil könnte ja mit der Wiener Zeitung fusionieren.
“Na der wird aber eine Lücke hinterlassen “
wird ihn vollinhaltlich ersetzen.
Tja, so isses , wenn man langsam sein “Profil” verliert !! Aufpassen , gell @Reda ! 🙂 🙂
“Abonnenten sind nicht so leicht zu vertreiben. Es ist zum Staunen, was ein guter Abonnent vertragt.”
Weder der Hr. Rainer noch Profil, sollte es eingestellt werden, sind ein Verlust für die Medienlandschaft.
Die Einstellung von Profil wäre am besten.