8% Plus: Der Protest gegen die neuen ORF-Gebühren wächst
Um kräftige acht Prozent werden die ORF-Gebühren in den kommenden fünf Jahren erhöht. Die jährlichen Einnahmen für den ORF steigen damit um voraussichtlich 50 Millionen Euro. Auch die einzelnen Haushalte werden das zu spüren bekommen. Der Zorn ist groß.
Über zusätzliche Einnahmen in Millionen darf sich der ORF freuen, und das ganz ohne Inserate. Wie der ORF-Stiftungsrat am Donnerstag beschlossen hat, wird das Programmentgelt – die GIS-Gebühren – ab 2022 um kräftige acht Prozent erhöht. Das bedeutet ein deutliches Plus: Zurzeit nimmt der ORF über die Gebühren 650 Millionen Euro pro Jahr ein, dank der Erhöhung wird dieser Betrag voraussichtlich auf rund 700 Millionen jährlich steigen.
Auch die einzelnen Haushalt bekommen das zu spüren. Das monatliche Radio- und Fernseh-Entgelt steigt von 17,21 Euro auf 18,59 Euro pro Monat. Das sind allerdings nur in etwa zwei Drittel der Gesamtgebühren. Denn zu diesem Betrag kommen noch Gebühren und Abgaben an Bund und Länder hinzu, wobei die Landesabgabe extrem stark variiert. In der Steiermark ist die Landesabgabe mit 5,80 Euro am höchsten. Dort fallen insgesamt Monat für Monat 26,73 Euro an Gebühren an. In Oberösterreich und Vorarlberg gibt es dagegen keine Abgabe an das Land. Die Gebühr ist daher mit 20,93 Euro spürbar billiger. In Wien liegt sie künftig bei 25,28 Euro.
Tenor der eXXpress-Leser: "Weg mit den Gebühren"
Die Neufestsetzung des Programmentgelts bereitete noch der amtierende ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz vor, der designierte ORF-Chef Roland Weißmann steht aber ebenfalls dahinter. Nur ORF-Vize-Technikdirektor Thomas Prantner wollte zunächst Strukturreformen im ORF durchsetzen.
Die Reaktion der eXXpress-Leser auf die Erhöhung ließ nicht lange auf sich – und sie fällt durchgehend negativ aus. Die meisten halten dabei das Modell der Pflichtgebühren für grundsätzlich nicht mehr zeitgemäß: “Diese Pflichtgebühren sind obsolet. Sie kommen aus einer Zeit, als Rundfunk nicht verschlüsselt werden konnte. Weg mit den Gebühren”, schreibt ein Leser. Ein anderer erklärt: “ServusTV beweist täglich, dass man als privatwirtschaftlich geführtes Medienunternehmen besseres Programm machen und objektiver und neutraler berichten kann, als der Zwangsgebühren-Rotfunk. Daher gehört die GIS-Gebühr abgeschafft und der ORF privatisiert.” Ein weiterer meint: “Ich habe noch immer nicht verstanden warum ich Gebühren für etwas bezahlen soll, was ich nicht in Anspruch nehme und mich Nüsse interessiert. Wenn das Schule macht, müssen wir bald für die Sonntagsreden unserer Politiker und ihrer Entourage Geld locker machen, auch wenn wir sie nicht hören wollen.”
Kritik kommt nur von der FPÖ
Mit Ausnahme der FPÖ fand die Erhöhung bei allen Parteien Zustimmung. Thomas Zach, Leiter ÖVP-„Freundeskreises“ und Vorsitzende des Finanzausschusses, hält sie etwa für “das richtige Maß und das richtige Ziel“. Sie liegt unter der Inflationsgrenze. Nur drei Stiftungsräte aus dem FPÖ-“Freundeskreis” stimmten gegen die Erhöhung. Stellvertretend für den FPÖ-“Freundeskreis” erklärte Barbara Nepp: Man könne keiner Gebührenerhöhung zustimmen. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Regierungskrise sei eine solche umso weniger argumentierbar. Sie sieht etwa bei externen Beratungskosten Einsparungspotenzial gegeben. “Es muss überprüft werden, wer den ORF berät”, sagte Nepp.
Die FPÖ reagierte mit einer Aussendung auf die Erhöhung der “Zwangsgebühren” und forderte deren Abschaffung sowie eine Finanzierung des ORF über das Budget. “Solange nicht umfassend offengelegt wird, wofür der ORF das Geld überhaupt zum Fenster hinauswirft, darf man den Geldhahn auf Kosten der Steuerzahler nicht noch weiter aufdrehen”, meinte FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker. Der ORF entwickle sich immer mehr zu einer Geldvernichtungsmaschine, beklagte FPÖ-Chef Herbert Kickl – der eXXpress berichtete. Darüber hinaus müsse der ORF zwecks Wahrnehmung seiner öffentlich-rechtlichen Auftrags “entparteipolitisiert” werden.
Ein eXXpress-Leser erklärt dazu: “In dieser Frage hat die FPÖ meine Unterstützung, weil der staatlich finanzierte ORF eher einsparen soll als Gebühren zu erhöhen, und weil er Einnahmen aus Werbe Spots erzielt und damit den Privaten Konkurrenz macht.”
Kommentare
Die große Geldvernichtungsmaschine namens ORF schlägt wieder zu!
Anzunehmender Weise eine Racheaktion des abgewählten Hr.Wrabetz – von seinem Nachfolger mit Handkuss als willkommene Morgengabe entgegengenommen!
Jedenfalls eine Riesensauerei !
Übrigens: Wenn schon die GIS-Gebühren empfindlich erhöht werden und in jedem Bundesland unlogischerweise die Abgaben variieren, ist es an der Zeit, die ORF-Card für Satelliten-Empfänger gratis zur Verfügung zu stellen oder die ORF-Programme frei über Satellit empfangbar zu machen. Nicht, weil man unbedingt die gequirlte Programm-Einschlaf-Wiederholungs-Vielfalt sehen möchte. Sondern, weil man mit Sat-TV nochmals zusätzlich zu den GIS-Gebühren für den ORF bezahlen muss. Auf welcher Grundlage beruht diese Doppelzahlung? Ich verzichte gerne auf den ORF seit vielen Jahren, weil er mir Inhaltlich definitiv nicht zu sagt. Diese Abzocke-Politik ist in der geschützten (umgangenen) Monopolwirtschaft untragbar.
Diese alther gebrachte fein umgangene Monopolstellung des ORF ist eine der größten Korruptionsfälle Österreichs und wird vor unser aller Augen vollzogen. Bleibt die GIS-Abgabe, ist diese vom ORF selbst leicht lenkbar. Wird die GIS-Abgabe aufgelöst und stattdessen eine neue Steuer eingeführt, werden die Steuereinnahmen völlig anders berechnet und gehandhabt und sie fallen sicher noch höher aus als die GIS-Gebühren. Davor drückt sich der ORF solange es möglich ist, denn die Steuern kann er nicht mehr selbst bestimmen und über die Gelder nicht mehr eigenmächtig verfügen. Die indirekte Monopolstellung des ORF gehört auf jeden Fall aufgelöst. Sie ist der Monopolstellung der OMV sehr ähnlich.
Wieso fordert die FPÖ Finanzierung über das Budget? Das ist doch das Gleiche wie die jetzige Gebühr. Ich dachte, die Blauen wollen die Finanzierung des ORF überhaupt abschaffen.
Kickl ist vielleicht eine leichte Schwelle, die manche davon abhält, FPÖ zu wählen. Aber wenn die FPÖ jetzt auch wie die anderen Parteien den ORF finanzieren will, dann steht hinter der Schwelle Kickl eine noch größere Schwelle mit Namen ORF, die ein Wählen der FPÖ noch schwerer macht.
Servus TV kann es auch – Programm ohne Gebühren. Der ORF sollte es auch können, oder er wird pleite gehen und von der Bildfläche verschwinden.
Gratulation. Österreich hat damit endlich wieder einen Platz 1 in Europa. Mit der teuersten Rundfunkanstalt. Noch vor der Schweiz.
Aber für die besten Haltungsjournalisten Österreichs kann uns doch ohnehin nichts und niemand zu teuer sein.
Nur so zur Erinnerung, hier der Gagenreport (aus dem Jahre 2017) der bei der letzten Erhöhung das Licht der Öffentlichkeit erblickte (https://exxpress.at/der-protest-gegen-die-erhoehten-orf-gebuehren-waechst/)
2021 gab es dergleichen leider nirgendwo zu finden. Wäre doch was für Exxpress, oder ?
Hier der richtige Link zum ORF-Gehaltsschema 2017: http://www.krone.at/medien/gagenreport-so-viel-kassieren-die-orf-stars-ab-geheime-liste-story-561358
Wieso wird nicht wie in der Privatwirtschaft auch zur Hebung von Einsparungspotentialen eine renommierte Consultingfirma beauftragt?
Der ORF ist seit Jahren ein Sanierungsfall. Durchschnittlich 100.000€ Gehalt, was soll das?
Die “Nachrichten” laufen mit der Methode “getretener Quark wird breit aber nicht stark” und Stasi “Ibiza-Kultur”.
Das braucht niemand mehr heute Genossen …
Wieso wird nicht wie in der Privatwirtschaft auch zur Hebung von Einsparungspotentialen eine renommierte Consultingfirma beauftragt?
Bei dem fantastischen Programm des ORFs wird jeder, der es möchte, sicher mehr bezahlen wollen.
Macht also aus dem ORF ein PayTV! Dann sind diese unnötigen Diskussionen um das Geld weg. Zwar haben Medien weniger Artikel zu schreiben, aber der ORF hat sicher nie wieder Geldsorgen 😉
Im Vergleich zu anderen, auch privaten,Sendern ist die Qualität des Programms insgesamt sehr schlecht, seine Eigenproduktionen was Filme betrifft schlecht und fürchterlich schlimm linksideologisch gefärbt. Ebenfalls die politische Berichterstattung verlogen und schwer manipuliert. Man brauchte nur in die schmerzverzerrten Gesichter eines Bürgers oder Pfeiffers bei den letzten Ereignissen schauen, oder das am schlechtesten geführte Kanzlerinterview von allen Sendern. Nur parteiischer Hickhack ohne Infos. Was hat sich da die ÖVP gedacht, dem zuzustimmen? Eine Schande
Soviel ich weiß ist der gesetzliche Auftrag unparteisch zu sein. Nachdem der Auftrag nicht eingehalten wird, fallen auch keine Gebühren an! Bitte liebe RA dies zu prüfen. Danke.
Ganz genau!! Wann wird endlich der ORF weggeputscht?? Oder geht’s das bei Linken Organisationen nicht?
So einen Putsch würde ich sofort unterstützen! Seit geraumer Zeit boykottiere ich den ORF, da ich keine links-ideologische Gehirnwäsche brauche – zahlen muss ich dennoch!
Für Idiologie Beschallung und permanente Verletzung des Gesetzesauftrages noch höhere Zwangsgebühren einfordern, da gehört was dazu.
Der ORF und das ganze Konstrukt, das sich in den letzten Jahrzehnten um diesen gebildet hat, die politisch verkrusteten Abhängigkeiten, die geheimen Abmachungen und Geldströme in “rote Löcher” gehören sofort aufgedeckt und liquidiert!
In Europa gibt es schon lange keinen Staatssender mehr, der die Meinung der jeweiligen Mehrheit vertritt, muß jedoch weiter mit Steuergeld gefüttert und mitgeschleppt werden….
Ich hallte den ORF als eine der Hauptursachen, warum in Österreich nur mehr eine weit links der Mitte Regierung Bestand haben “darf”. Mit Demokratie hat das schon lange nichts mehr zu tun.
@Tom: ich würde mir einen Staatssender wünschen, der wirklich neutral berichtet, neutrale Diskussionen ermöglicht und nicht manipulieren will – egal, welche Partei gerade in der Regierung sitzt. Meine Meinung bilde ich mir immer noch selber.
Ich bewundere und beneide dich um deine kindliche Naivität…..
Wäre schön wenns so wäre, aber das wird leider NIE PASSIEREN! Die Verlockung, mit geringen Mitteln die Massen steuern und Wählen manipulieren zu können, wird sich kein noch so “ehrlicher” Politiker entgehen lassen….
Wer Türkis wählt bekam nicht nur Grün in die Regierung sondern jetzt auch Schwarz an die ORF Spitze. Ein hoch auf die Türkisen Wähler. LoL
Das einzig was die Granden im orf und in der Politik können ist Gebühren erhöhen, haushalten können und wollen sie nicht.
Sie haben ja alle keinen Bezug mehr zum normalen Leben! 😪
…. da “Mainstream-Trompeten” das “wahre Leben” verschleiern und gegen andere Meinungen hetzen was nur geht!
Mir sind schlechte ORF programme lieber als die ORF zwangsgebühren . Schlechter wie ketzt mit zwangsgebühren geht’s nicht mehr. Und der Schmäh mit mehr Geld lann man die Qualität verbessern erklären die ORF Bonzen uns auch jedes mal. Der Österreicher bezahlt sowieso 2 x .org Gebühren. Einmal die GIS und das zweite mal wird der ORF vom Steuerzahler subventioniert.