Novak Djokovic sorgte bei den French Open erneut für einen Skandal. Nach seinem Sieg in der ersten Runde über Aleksandar Kovacevic (6:3, 6:2, 7:6) schrieb der Serbe die Worte “Kosovo ist das Herz Serbiens – hört auf mit der Gewalt” auf die Kamera-Linse. Dieses politische Statement hat Djokovic nun in Bedrängnis gebracht. Die Empörung ist groß. Einige Fans und Beobachter fordern sogar seine Disqualifikation.

Der Serbe äußerte sich nach dem Spiel bei der Pressekonferenz zu dieser Causa: “Ich weiß, es gibt auf Social Media viel Kritik. Ich weiss nicht, ob ich bestraft werde. Aber ich würde es wieder tun,” stellte Djokovic klar. Die Botschaft kam nicht zufällig. Denn erst am Montag gab es Unruhen im serbisch dominierten Norden des Kosovos. Militante Serben hatten gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister in Zvecan und weiteren Gemeinden protestiert. Dabei wurden 41 Soldaten der von der NATO geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR verletzt.

Drohen Djokovic nun Konsequenzen?

Ob es nun Konsequenzen für Novak Djokovic gibt, steht derzeit noch nicht fest. Laut den Veranstaltern bewege sich der 22-fache Grand-Slam-Sieger im Graubereich. Gegenüber serbischen Medien betonte der “Djoker” jedoch, dass er nicht die Absicht habe, eine politische Debatte loszutreten. Der französische Tennisverband stellte klar, dass es keine offiziellen Grand-Slam-Richtlinien dazu gebe,  was ein Spieler sagen darf oder nicht.

Allerdings gibt es da noch die Ethik-Charta des Verbandes. Theoretisch könnte diese Djokovic in Bedrängnis bringen. Darin steht, dass ein Spieler die moralische Pflicht hat, jegliche Form von Gewalt abzulehnen. So ist es untersagt, politische Ansichten öffentlich kundzutun. Dieser Definition nach hat Djokovic die Linie klar überschritten. Dennoch droht Djokovic wohl keine Disqualifikation. Zudem haben auch die Veranstalter kein Interesse daran, aus dieser Sache einen Skandal zu machen. Dennoch wird der Serbe unter Beobachtung stehen.