In Großbritannien ist es Wissenschaftlern erstmals gelungen, menschliche Embryonen im Labor herzustellen. Anders als bei einer künstlichen Befruchtung, wo das Labor-Embyro aus der Fusion von einer Eizelle und einem Spermium entsteht, wurden hier ausschließlich Stammzellen herangezogen. Diesen Triumph können die britischen Forscher erstmals für sich verbuchen – keinem Wissenschaftler-Team ist es bisher gelungen, einen menschlichen Embryo ohne Keimzellen zu erzeugen.

In vielen Ländern verboten

Die Erzeugung von menschlichen Embryonen soll der Erforschung früher zellulärer Entwicklungsanomalien dienen, und im besten Fall dazu beitragen, Fehlentwicklungen zu verhindern. In vielen Ländern ist die Erzeugung menschlicher Embryonen aufgrund ethischer Bedenken verboten. In Großbritannien ist die Forschung zwar erlaubt, allerdings ist sie maximal auf 14 Tage datiert, danach müssen sie vernichtet werden. – Zu diesem Zeitpunkt nisten sich Embryonen in der Gebärmutterschleimhaut ein.

Ethische und rechtliche Fragen dämpfen Euphorie

Die Reaktionen aus der Wissenschaftsgemeinde, reichen von Euphorie bis Skepsis. James Briscoe, Stammzellforscher am Francis-Crick-Institut, hebt das Potenzial von synthetisch erzeugten Embryonen hervor, ihm geben aber rechtliche und ethische Fragen zu Bedenken. „Anders als bei menschlichen Embryonen, die durch In-vitro-Fertilisation (IVF) entstanden sind und für die es einen festen Rechtsrahmen gibt, gibt es derzeit keine klaren Vorschriften für aus Stammzellen gewonnene Modelle menschlicher Embryonen“, sagt Briscoe.