
Enorme Manipulationen der Kryptobörsen: 70 % der Transaktionen nur vorgetäuscht
Dem Gründer der kollabierten Kryptobörse FTX, Sam Bankman-Fried, wirft die Staatsanwaltschaft „Betrug epischen Ausmaßes“ vor. Doch das dürfte nur die Spitze des Eisberges sein. Nun ergab eine Studie an 26 unregulierten Kryptobörsen: 70 Prozent des Transaktionsvolumens stammen nicht von echten Käufen von Anlegern.

Die Vorwürfe gegen FTX-Gründer Sam Bankman-Fried sind massiv: Sie reichen von Geldwäsche, über Betrug an Investoren bis hin zu geplünderten Kundeneinlagen. Doch der Mega-Skandal hat nicht nur die mittlerweile insolvente Kryptobörse FTX in den Abgrund gerissen, sondern eine gesamte Branche in die Krise gestürzt. Die Enthüllungen und Pleiten wollen kein Ende nehmen. Die bekannte Kryptobörse Coinbase musste eben Strafzahlungen von 50 Millionen Dollar (47 Millionen Euro) tätigen, weil sie nicht genug gegen Geldwäsche unternommen hat. Die Schweizer Krypto-Brokerage Covario hat Ende Dezember nach Millionenverlusten Konkurs angemeldet.
Ein großer Teil des Handelsvolumens vorgetäuscht
Aber es kommt noch dicker: Ein bedeutender Teil des Handelsvolumens an Kryptobörsen ist vorgetäuscht. Das ist der Ergebnis einer Untersuchung von Wissenschaftlern der Universitäten Cornell in New York, Newcastle in Großbritannien und Tsinghua in Peking. Ein Team von vier Forschern hat eben die haarsträubenden Ergebnisse seiner Krypto-Untersuchung vorgelegt, berichtet der Schweizer „Tagesanzeiger“. Dabei haben sich die Wissenschaftler Handelsaktivitäten an 26 unregulierten Kryptobörsen vorgeknöpft.
Fazit: Rund 70 Prozent des Transaktionsvolumens stammten nicht von echten Käufen und Verkäufen von Anlegern. Sie waren bloß vorgetäuscht. Die Arbeit wurde vom National Bureau of Economic Research (NBER) veröffentlicht.
Kryptobörse als Käufer und Verkäufer in einem
Bei den 70 Prozent vorgetäuschten Transaktionen handelt es sich um sogenannte „Wash Trades“. Hier war die Kryptobörse bzw. ihr Eigentümer, Mitarbeiter oder verbundene Parteien, Käufer und Verkäufer in einem. Dadurch sei das Handelsvolumen künstlich aufgebläht worden. „Wash-Trading wird meist mit automatisierten Programmen, sogenannten Bots, durchgeführt“, berichtet der „Tagesanzeiger“.
Die Manipulationen zahlen sich aus. Das künstlich erhöhte Handelsvolumen verschafft einer Börse eine bessere Platzierung in der Rangliste von Coinmarketcap. Börsen steigen so in der Regel um 25 Positionen nach oben und erhalten mehr Aufmerksamkeit von Kunden. Besonders beliebt ist die Methode des Wash-Tradings bei jungen Börsen mit noch wenig Nutzern.
Weniger als 3 Prozent der Transaktionen laufen über regulierte Börsen
Das Forscherteam untersuchte auch drei von den Finanzbehörden beaufsichtigte Börsen. Bei ihnen konnten keine Manipulationen festgestellt werden. Der Unterschied zu den unregulierten Börsen ist frappant. „Die meisten großen unregulierten Kryptobörsen weisen exzessives ‚Wash-Trading‘ auf“, stellten die Forscher fest.
Über regulierte Börsen wie Coinbase oder Bitstamp laufen allerdings weniger als drei Prozent aller Transaktionen. Fazit: Ein bedeutender Teil des Kryptohandelsvolumens dürfte nur vorgetäuscht sein.
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Kommentare
Der Euro.
Sehr viel anderes läuft es da auch nicht.
Papier drucken, ohne Gegenwert.
Künstliche Inflation schaffen.
Bin gespannt, ob es da auch eine Prüfung gibt…..
Erinnert an den seinerzeitigen Tulpenzwiebelhandel, wo eine einzige holländische Zwiebel zum Preis eines Hauses gehandelt wurde, bis alles als Luftschloss zusammenbrach. Wo kein Wertzuwachs geschaffen wird, sind auch keine Gewinne möglich.
Wenn man Geld vom Goldstandard entkoppelt und ohne Gegenwert aus Nichts erschaffen kann und das seit 1971 gemacht wird was ist das dann? liebe Grüße
Sowas nennt man dann “Luftschlösser”.
Wenn Wien Energii mehr Strom verkauft wie produziert ist doch nichts anderes. Luft Geschäft,Wette !
Wer sich mit dem restlichen Geldsystem beschäftigt, wird schnell feststellen, das auch da weit über 70% nur heiße Luft sind. Bargeld ist nur bedrucktes Papier!
Was wäre der Wert von Tesla, wenn es nicht mit Milliarden an Subventionen gemästet würde? Null!!!
Deshalb vertraue ich ausschließlich dem österreichischen startup und unicorn BITPANDA als Handelsplatz für cryptos, Rohstoffe. ETF und Aktien.
Nun ja… als Anleger sollte man schon REGULIERTE Börsen/Broker nutzen.
Ansonsten läuft man mal schnell Gefahr, bei einem Scammer (Betrüger) zu landen. Und das “nur” 3% der Transaktionen über Börsen laufen ist ein positives Zeichen dafür, dass die Coins und Token genutzt werden als Tauschmittel zwischen den Benutzern selber. DAS ist der Sinn der meisten Kryptos – ein unveränderbarer auf ewig bestehender und unmanipolierbarer Tauschhandel bzw. Dateneintrag in eine Datenbank OHNE 3. Partei, die das validieren muss (z.B. Bank, Notar,… oder Daten-Administrator).
Eine Börse dient dazu, eine “Währung” bzw. Asset in eine andere zu tauschen. In diesem Fall von Fiat zu Krypto, Krypto zu Krypto oder Krypto zu Fiat.
Ich handele meinen Brötchenkauf beim Bäcker auch nicht über eine Börse in Frankfurt ab…
Versuchen sie mal beim Bäcker Brötchen mit Bitcoins zu bezahlen, wünsche ihnen viel Erfolg!
Darum nutzt man Exchanges auch nur zum Kauf und Verkauf. Kaufen, abheben, halten.
Wer sein Vermögen auf zentralisierten Plattformen liegen lässt, ist irgendwo selbst schuld.
Not your keys, not your coins.