Mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs und der Suche nach alternativen Gaslieferanten schloss Deutschland 2022 ein Abkommen mit Katar über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG). Ab 2026 soll das arabische Land jährlich zwei Millionen Tonnen LNG liefern, möglicherweise bereits ab 2025. Dieses Volumen entspricht etwa 2,8 Milliarden Kubikmetern Erdgas und würde rund vier Prozent der deutschen Gesamtimporte ausmachen. Insbesondere vor dem Hintergrund der neu errichteten LNG-Terminals an der Nord- und Ostsee wäre Katar für etwa 40 % der dortigen Importe verantwortlich.

Doch die Vereinbarung gerät ins Wanken. Eine im Juli 2024 in Kraft getretene EU-Richtlinie verpflichtet Unternehmen zu umfassenden Nachhaltigkeits- und Sorgfaltspflichten. Bei Verstößen drohen Strafen von mindestens fünf Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Dies betrifft auch Unternehmen außerhalb der EU, wenn ihr Nettoumsatz in der Union 450 Millionen Euro übersteigt.

Katar schlägt zurück

Saad al-Kaabi, Katars Energieminister, reagierte scharf auf die neuen Vorgaben. Gegenüber der „Financial Times“ machte er deutlich: „Wenn ich durch die Präsenz in Europa fünf Prozent meiner Einnahmen verliere, werde ich nicht nach Europa gehen. Ich bluffe nicht.“ Diese Verluste, so Al-Kaabi, beträfen direkt das katarische Volk, da Qatar Energy ein staatliches Unternehmen ist: „Das ist das Geld des Volkes. Niemand würde akzeptieren, so viel zu verlieren.“

Die EU-Richtlinie, die bis 2027 in nationale Gesetzgebungen umgesetzt werden soll, könnte also nicht nur den LNG-Deal mit Deutschland gefährden, sondern auch die Energieversorgung Europas weiter unter Druck setzen. Bereits jetzt zählt Katar neben den USA und Russland zu den wichtigsten LNG-Lieferanten der EU.

Kritik an EU-Bürokratie

Die Reaktionen auf die Richtlinie sind verhalten bis kritisch. Der Verband der Europäischen Chemischen Industrie (Cefic) warnte, dass die neuen Vorschriften „erhebliche Prozessrisiken“ schaffen und Wettbewerbsnachteile für europäische Unternehmen bedeuten könnten. Auch Unternehmen außerhalb der EU sehen sich zunehmend benachteiligt.

Für Katar könnte die Richtlinie ein Grund sein, seine Geschäfte stärker auf andere Regionen zu verlagern. Al-Kaabis Worte sind eine klare Warnung an die EU: Sollte das Abkommen platzen, könnten sich die Kosten für die Sicherung der Energieversorgung weiter erhöhen.

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Kommentare

  • Ein Objektiver sagt:

    Achtung und Warnung an alle Grünen Kritisierer.
    In Deutschland musste einer nach Grünen Anzeige 800,– Euro Strafe zahlen. Er hatte geschrieben, daß seiner Meinung nach sich die Aussenministerin beim Trampolinspringen zu oft den Kopf an die Decke gestoßen hat.

  • Randy sagt:

    Unfähige Truppe jetzt weiss man warum Drogen freigabe…

  • Unschuldvermutung sagt:

    Die jetzige Truppe ist an Unfähigkeit unübertroffen,die sind direkt in die Fußstapfen der Angela Merkel getreten und Besserung ist nicht in Sicht,denn vermutlich wird es dann eine Angstkoalition gegen die AFD geben!

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  • Harald Eitzinger sagt:

    Es ist das EU-Lieferkettengesetz das unsere Industrie und Haushalte zusätzlich in Schwierigkeiten bringt. Ist es doch Praxis in der EU, ihren Bürgern immer mehr Schaden zuzufügen! Speziell die Kriegskasse müsse gefüllt werden um im falle eines Ausfalls der Waffenhilfe für die Ukraine durch Trump, dies kompensieren zu können. Es kann doch nicht sein dass jemand Frieden machen will ohne die EU zu fragen!

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  • piffge sagt:

    Ach Robert mach dir doch keine Sorgen schick doch einfach Annalena hin die verzapft den Typen erstmals was feministische Politik ist sollten die das kapieren, fördern die soviel Gas das den Überschuss an Putin verkaufen kannst.

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  • Wd sagt:

    Learning by Doing!
    Auf Kosten der Steuerzahler!
    Sogar für dies hat er nicht den Verstand dazu.

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  • Definition sagt:

    Das ist kein Lieferstopp – das Gas schafft es nur nicht bis DEU ! Das wäre die korrekte Habeck’sche Beschreibung . Herr , lass Hirn regnen…. 🙂

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    1. VIVE LA FRANCE sagt:

      Wenn Dummhe!t Strøm erzeugen würde, könnte Berl!n ganz Eurøpa versorgen.

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  • Lia sagt:

    Deutschland wird eines Tages an seiner eigenen Bürokratie ersticken.

    24
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  • Maxl+ sagt:

    Die Grünen und ihre Wähler gehören ins Hamsterrad um Energie zu erzeugen!

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    1. VIVE LA FRANCE sagt:

      Aus Brüssel und/oder Berlin ist noch nie, nie, nie was vernünftiges gekommen.

      26
  • Adi sagt:

    Habeck ,der Vollpumperer des Jahrhunderts. Der hat wirklich alles an die Wand gefahren, was nur geht.

    31
    1. simi sagt:

      Sollte Merz Kanzler werden ist Habeck wieder Minister!

      18
  • spaghetti007 sagt:

    Habeck wird sagen ” in Wirklichkeit haben wir kein Gas mehr aber wir werden so weiter machen wie bis her als hätte wir noch Gas zur Verfügung . Das ist genau der entscheidende Punkt. Und genau darum geht’s”! So hatte Habeck auch die Insolvenz beschrieben. Ein Bundespräsident der einen Kinderbuch -Autor als Wirtschaftsminister angelobt gehört auch hinterfragt so ” ich fange mal als Lehrling als Wirtschaftsminister an”!

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Ich hoffe, die Deutschen Bürger werden klug genug sein und sich der Grünen bei der kommenden Wahlen entledigen.

    Für mehr Volksvertretung.

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  • Oida sagt:

    Pinocchio war ehrlicher wie dieser Grüne.

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  • Zorg sagt:

    Es ist schon erstaunlich, wie hier zensiert wird. Beiträge, die bei anderen HP kein Problem darstellen, wie Tichys Einblick, Reitschuster auch nicht beim Nius.
    Wird hier die Meinungsfreiheit per KI zensiert. Die freiwillige Aufgabe der Pressefreiheit Ist schockierend.

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  • Oma Reserl sagt:

    Man kann nurhoffen, dass dieser “Deal” platz – es ist ja nichts vorbereitet wurden ( Verflüssigung, Transport, Entflüssigung, Transport….) . Nichts, was normale Menschen in Polit. Verantwortung eben tun… nur eben Habeck nicht.
    Kommen jetzt nur mehr deutsche Artikel ??

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  • Ralf sagt:

    Sind es die “Grünen” nicht, ist es die EU-Bürokratie, die aus Gold Scheixxe machen!

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  • sensortimecom sagt:

    Der Vergleich mit Tschernobyl wurde hier schon mal gebracht. Damals verlangten die “Experten”, für den Sicherheitstest alle Sicherheitseinrichtungen zu deaktivieren. Solange, bis das Ding hoch ging. Genau so gehts zu bei der EU. Sie spielen sich solange mit sinnbefreiten Richtlinien und Vorgaben, bis die totale und ultimative Katastrophe eintritt.

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  • Evi Denz sagt:

    Die Deutschen wollen das – zumindest laut Umfragen – nicht wirklich ändern. Die li.nk.e CDU hat zwar die Nase vorn und Merz wird höchstwahrscheinlich Kanzler aber die A.f.D kommt nicht wirklich vom Fleck. Gute Nacht Deu.tschl.and, gute Nacht E.U!

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  • Dampfwalze sagt:

    Egal Deutschland ist schon jetzt kaputt und den Rest gibt ihnen dann der Merz. Viel Spass im Buntland und in weiterer Folge in Österreich , Europa und die EU, aber dafür sind wir grün, dann kommt das Fleisch aus Südamerika, die Bauern jubeln jetzt schon, die Medikamente und E-Battarien aus China und Indien,dann kommt das Bargeld weg und dann sind laut Klaus Schwab alle glücklich, und zum Abschluss sind wir dann abhängige von Clowns regierte Insektenfressende Sklaven. Schöne neue Welt , ein Gruss von Aldous Huxley

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  • Otto Schedivy🇦🇹 🇦🇹💙💙 sagt:

    Wo die Grünen🤡 irgendwie dabei sind, gibt’s Ungemach😱😫😡

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    1. neem sagt:

      diegrünen gut kompostiert unter der erde sorgen sogar für wachstum …

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  • Dampfwalze sagt:

    Wo ist das Volk den das ist der Leidtragende, aber die schlafen weiter , na dann.

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  • Dagobert sagt:

    Flüssiggas aus Katar und das von den Grünen.
    Da spielt CO2 und Umweltschutz keine Rolle mehr.

    Aber woher kommen denn dann die anderen 96% her, wenn der böse Putin an die ach so tollen Linksgrünen nicht mehr liefert?

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  • conciliateur sagt:

    Katar sitzt gegenüber Deutschland am weitaus längeren Ast. Katar verkauft seine Lieferkapazitäten im Osten um einen besseren Preis und vor allem auf einen viel längeren, fixierten Zeitraum. Katar kennt die Zukunfts -Énergie- Vorstellungen und hat natürlich realisiert, dass ihr Land nur als Notlieferant auf Zeit, vorgesehen ist. Also wird der Trend, russisches Gas, wenn notwendig, halt auf Umwegen, um einem höheren Preis in steigenden Maße, weiter importiert werden. Insgesamt hat sich der Bezug von russischem Gas in die EU um 20 % gesteigert, wobei Spanien an der Spitze liegt aber auch Italien seine Importe um 25 % gesteigert hat, in diesen Fällen handelt es sich halt um russisches LNG- Gas. Und genau in dieser Phase, wo sich schon in vielen EU- Ländern die Überzeugung durchsetzt ” rette sich wer kann ” wird die OMV gezwungen, einen langfristigen , günstigen, sicheren Vertrag zur Lieferung von Röhrengas, was einen umweltschonenderen Transport erlaubt, zu kündigen.

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  • Daniel Düsenschieb sagt:

    Was die Grünen da zusammenschustern ist wirklich erschreckend!
    Sind die boshaft oder unfähig?
    Vermutlich beides!

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