Die Europäische Union will künftig strengere Vorschriften für importierte Lebensmittel durchsetzen, um den Einsatz hochgiftiger Pestizide einzuschränken. Während europäische Landwirte bereits an strenge Umwelt- und Gesundheitsauflagen gebunden sind, gelten für importierte Produkte oft lockere Standards. Das ruft zunehmend Kritik hervor, denn die Bauern sehen sich im globalen Wettbewerb benachteiligt.

Ein maßgeblicher Impuls kam dabei aus Niederösterreich: Beim jüngsten Austausch mit Vertretern des NÖ Bauernbundes – darunter Landwirtschaftskammer-Präsident Johannes Schmuckenschlager und Bauernbundobmann LH-Stv. Stephan Pernkopf – wurde EU-Agrarkommissar Christophe Hansen verdeutlicht, wie essenziell faire Wettbewerbsbedingungen für bäuerliche Familienbetriebe sind. Besonders Importe, die mit in der EU verbotenen Pestiziden oder Hormonen belastet sind, sollen künftig unterbunden werden.

Schmuckenschlager begrüßt Hansens Pläne ausdrücklich: „Unsere Bäuerinnen und Bauern sowie die Konsumentinnen und Konsumenten haben sich diese Klarheit verdient. Gleiche Standards für alle geben Sicherheit und gewährleisten Fairness im Wettbewerb – eine zentrale Forderung des Bauernbundes wird damit erfüllt.“

Entwurf am Mittwoch erwartet

Ein am Mittwoch erwarteter Entwurf der EU-Kommission sieht nun vor, dass Lebensmittel, die mit in der EU verbotenen Pestiziden behandelt wurden, nicht mehr in den Binnenmarkt gelangen dürfen. „Wir können nicht zulassen, dass gefährliche Chemikalien über Importe zurück in die EU kommen“, heißt es aus Brüssel.

Prüfung der wirtschaftlichen Folgen

Die Kommission plant jedoch keine pauschalen Verbote, sondern eine fallweise Bewertung einzelner Pestizide und ihrer Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt. Dabei sollen sowohl wirtschaftliche Interessen als auch WTO-Vorgaben berücksichtigt werden. Eine Folgenabschätzung soll zudem klären, wie sich die Maßnahmen auf den internationalen Handel und die Wettbewerbsfähigkeit der EU auswirken.

Die WTO gestattet eigenständige Maßnahmen, wenn diese mit gesundheitlichen oder ökologischen Zielen begründet werden können. Doch die Umweltauflagen der EU sorgen immer wieder für Spannungen mit Handelspartnern – zuletzt etwa beim Versuch, den Import von US-Sojabohnen zu beschränken.

Unabhängigkeit durch neue Strategien

Neben den verschärften Importbestimmungen verfolgt die EU auch das Ziel, ihre Abhängigkeit von bestimmten Lebensmittelimporten zu verringern. Derzeit werden große Mengen an Sojabohnen aus Südamerika eingeführt, was den europäischen Markt anfällig für Preisschwankungen und Nachhaltigkeitsrisiken macht.

Um langfristig ein resilienteres Ernährungssystem zu schaffen, soll die Eiweißproduktion in der EU gestärkt und die Herkunft der Importe breiter aufgestellt werden. Der Entwurf wird derzeit noch überarbeitet und könnte vor seiner offiziellen Veröffentlichung Änderungen erfahren.

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Kommentare

  • Rudolf sagt:

    Während die österreichische Politik krampfhaft versucht die FPÖ vom Regieren fernzuhalten, werden die bisherigen Platzhalter-Sesselwärmer immer undemokratischer und diktatorischer und schmieren ab. Quo vadis, Österreich? Der Fischer Heinzi fühlt sich in Nordkorea bereits wohler als daheim.
    Positiv zu werten ist, dass zumindest die Exxpress-Leser zunehmend mehr Durchblick gewinnen und die Kommentare oft bereits interessanter sind als die Artikel.

  • FiBu sagt:

    War halt wieder einmal nicht zu Ende gedacht: Wir haben höhere und damit teurere Anforderungen an die Landwirtschaft, produzieren damit teurer und wehren uns dann mit Zöllen gegen den Import von landwirtschaftliechen Produkten. Diese werden für den Konsumenten teurer, haben theoretisch aber dafür einen höheren Standard.
    Jetzt geht es weiter: Unsere Energie wird alternativ und regenerierbar und damit teurer. So gut wie alles wird bei uns jetzt teurer als im Ausland produziert. So gut wie alles wird zum Ausgleich mit Zöllen belegt und für den Konsumenten damit teurer. Der Konsument hat nicht viel davon. Unsere Einsparung an CO2 ist global egal und die Produkte sind um nichts besser.
    Sollte auch für Politiker vorhersehbar sein.

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  • Hans Kornbauer sagt:

    Die EU plant strengere Einfuhrbestimmungen für Agrarprodukte aus Drittstaaten, um Pestizide zu verbannen, die in Europa nicht zugelassen sind. Gleichzeitig soll das Mercosur-Abkommen südamerikanischen Exporteuren den Zugang zum EU-Markt erleichtern. Doch wie passt das zusammen?

    Wie möchte die EU sicherstellen, dass südamerikanische Produzenten die neuen Vorgaben einhalten? Werden Inspektoren nach Brasilien und Argentinien geschickt? Oder soll jeder Importeur selbst überprüfen, ob die Waren den EU-Standards entsprechen? Das würde bedeuten: mehr Bürokratie, höhere Kosten, steigende Lebensmittelpreise.
    Während europäische Bauern strenge Vorgaben erfüllen müssen, erhalten Mercosur-Länder Marktzugang – mit unklaren Auflagen. Wird hier mit zweierlei Maß gemessen? Wer garantiert, dass die Einhaltung der Regeln konsequent durchgesetzt wird?

    Statt fairen Handel zu sichern, droht eine kostspielige Überregulierung ohne echten Nutzen. Die Frage bleibt: Schafft die EU mit den geplanten strengeren Einfuhrbestimmungen wirklich mehr Nachhaltigkeit – oder nur neue Probleme?

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  • Machiavelli sagt:

    Da bin ich ja beruhigt. Das heißt also dass, uns das pestizidverseuchte Getreide aus der UA erspart bleibt ?

    1. Allanita sagt:

      Nein, denn UA ist EU-Betrittskandidat, da gelten freundlichere Regeln.

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  • GeBa sagt:

    ÖXIT !!!

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  • fred müller sagt:

    Nur mal nebenbei: Die Doppelmoral der EU-Irren geht sogar soweit, dass “Handelspartner” subventionierte EU-Waren kaufen müssen ! Ob sie diese wollen oder nicht spielt keine Rolle. Der miese Handel beginnt bei Holz, Butter, Geflügelfleisch, bis hin zu Speiseeis incl. Kühlschrank.
    Die Schäden die diese Waren dort an der Infrastruktur verursachen, sind immens

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  • Sissi sagt:

    Manchmal glaub ich das die EU ein eigenes Ministerium hat um Unsinn auszubreiten

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    1. zimbo sagt:

      Ministry of silly walks

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      1. Bull sagt:

        Lol….ja Monty Python waren revolutionäre Seher der Zukunft…

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  • Einikumma sagt:

    Brüssel soll besser schauen, dass nicht andere zwahaxerte Importe die Grenzen überschreiten Gar nix kritisch.

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  • Andreas sagt:

    Und ich dachte es geht darum das der Import von Stierhoden nicht gegendert wird, oder so an Blödsinn.

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  • leyencontrolling sagt:

    es ist zwingend die eukraten einr kontrolle zu unterziehen um den vorshriftentschungel zu minimieren ,nicht wie kallas kaili leyen mit geldsäcken durch brüssel spazieren sondern wie wirtschaftswachstum gernzsicherung und eu weit liberales sozialsystem für steuerzahlende fleissige bürger wieder an wert gewinnt ohne die kalabrischen banden innert der eu behörde mit ihren kommissaren !!!

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