Die österreichische Nationalbank (OeNB) wird heuer mehr als zwei Milliarden Euro Verlust erzielen. Und nächstes Jahr werde das Minus etwa 3,5 Milliarden Euro betragen, berichtete die “Presse”.

OeNB-Gouverneur Robert Holzmann und OeNB-Direktor Thomas Steiner verwiesen auf die geldpolitische Krisenbekämpfung in den vergangenen Jahren: Schließlich sei in den vergangenen 15 Jahren versucht worden, jede Krise durch das Drucken von Geld zu lösen.

Aus der Finanzkrise 2009 wurde rasch die Euro-Schuldenkrise. Die Europäische Zentralbank senkte die Zinsen bis hin auf Null Prozent. Weiters kauften die Euro-Mitgliedsländer über die Notenbanken Staatsanleihen. Dadurch stieg die Geldmenge im Euroraum von 800 Milliarden Euro auf zeitweise neun Billionen Euro. Was anfangs als Hilfe für schwächelnde Euro-Staaten gedacht war – Stichwort Griechenland-Krise – wurde bald zur Dauerlösung. Die niedrigen Zinsen kamen aber auch Österreich zugute. Denn die Republik ersparte sich seit 2012 43 Milliarden Euro an Zinsen.

Kaum Zinsen für Staatsanleihen

Mit der Geldflut stieg jedoch auch die Inflation, die mit Zinserhöhungen in den Griff bekommen werden sollte. Für die Notenbanken – nicht nur für die OeNB – ergibt sich daraus folgendes Problem: Für die Staatsanleihen erhalten sie derzeit kaum Zinsen, die Geschäftsbanken hingegen deponieren ihr überschüssiges Geld bei der Notenbank, die dafür vier Prozent Zinsen zahlen muss. “Das führt dazu, dass wir heuer die größten geldpolitischen Verluste haben werden, die es in der Geschichte der OeNB je gegeben hat”, wird dazu Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann zitiert.

Mit diesen Verlusten dürfte die Nationalbank im kommenden Jahr sogar ein negatives Eigenkapital aufweisen. Daher sei in den nächsten Jahren auch nicht mit einer Gewinnausschüttung zu rechnen.

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Kommentare

  • Uncle Sam sagt:

    Es ist leider ganz einfach: Jetzt werden die Rechnungen bezahlt! Für die Corona-Eskapaden, die ewigen Schulden der südeuropäischen Länder und natürlich die Inflations-Politik der EZB.

  • Angela Hodac sagt:

    Der am ersten Bild oben ist sicher der Direktor von der SPÖ nominiert.

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    1. Miguel sagt:

      Der Herr Holzmann wurde von der FPÖ favorisiert.

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  • Andreas sagt:

    Der Holzmann ist doch ein Befürwoter jener Zinserhöhungen die dieses Minus verursachen. Was soll man da noch mehr schreiben. Das Ergebnis in Form von Milliardenverlusten ist Beurteilung der Leistung genug, oder?

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  • Pauli sagt:

    Ja bei den Gehältern kein Wunder um unser Geld!!

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  • Die Realität sagt:

    Gesteuert und gewollte von der EU

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  • Walter H. sagt:

    Wusste doch schon immer dass Holzmann der “Superman” ist !!

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  • Klartext sagt:

    Dann setzen wir Bürgerinnen & Bürger dieses Landes sofort den Sparstift bei den OeNB Pensionen und den übersättigten Gagen sowie Sonderbegünstigen an.

    Das mediale vermeintlich elitär angehauchte OeNB-“moral-aposteln” stets im Nachlauf, wenn der Krug bereits gebrochen ist, gespickt mit einer großen Portion Ignoranz was deren eigene Prognose- und Berichtsfähigkeits-Kompetenzen sprich Verantwortung anbetrifft stinkt zum Himmel. Wusste man das nicht schon früher, also bevor Finanzminister Brunner sein Haushaltsbudget für 2024 vorgestellt hat? Da hat man nicht nur etwas bei deren bundesbudget-bezuschussten (Steuergeld!) Pensionen sondern auch bei den Gagen und in der Verwaltung den Rotstift walten lassen können.

    Redlichkeit, kaufmännisch verantwortliches Handeln und Verantwortung gegenüber den steuerzahlenden Bürgerinnen & Bürgern schaut anders aus.

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    1. steiner sagt:

      Man soll doch Reserven bilden ,wo man wusste wohin es führt.

    2. Walter H. sagt:

      Wusste doch schon immer dass Holzmann der “Superman” ist !!

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    3. OFH sagt:

      Warum 4% für überschüssiges Geld der Banken die eingelagert werden? Die Banken sollen doch das überschüssige Geld der Signa geben, da freut doch die ÖVP mit dem “Superstar Benkö!

  • Kurt sagt:

    Ich glaube ich spinne

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  • Ogledala sagt:

    Die Schweinerei ist, dass die Banken das Geld, das sie sich gratis von der EZB geholt haben, bei der Nationalbank einlegen können und dafür 4% Zinsen erhalten. DAS sind die Verluste der Nationalbank…

    Wie kommt eigentlich der Steuerzahler dazu, die Gewinne der Banken zu finanzieren? Wenn wenigstens die Zahler auch ihr Geld auch bei der NB um 4% einlegen könnten. Aber die müssen es den Banken zu Knauserzinsen legen, die es dann umgehend bei der NB auf 4% aufwerten und sich auch noch mit dem Geld der Sparer auf Kosten der Allgemeinheit einen goldenen Allerwertesten verdienen. Das ist eigentlich Korruption von Feinsten – und sogar von den 183 Dolmen legalisiert…

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    1. Poestling sagt:

      Deswegen sind auch die Aktien der Banken in letzter Zeit gestiegen. Allerdings noch Lichtjahre von jenen Höhen entfernt, wo sie vor 2008 mal waren.

  • GF 99 sagt:

    Schuld ist die EZB mit ihrer jahrelanger verfehlten Geldpolitik.

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  • Sauerei sagt:

    Wenn man die Gehälter der NB sich ansieht, deren Pensionen!!
    Das ist ein wohl ein Scherz! Eine Verarsche dem Arbeiter gegenüber!°
    Auf Staatsschulden.at kann man sehr genau sehen wie die Arbeiten!

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    1. Kurt sagt:

      Das glaube ich jetzt nicht zahlt man denn Politiker und andere weniger Gehalt ich sage nur Stadt Werke Wien.Chefs .

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    2. Ogledala sagt:

      Bei den Gehältern geht es nur mehr um die Altverträge, die neuen sind bei weitem nicht mehr so gut. Der Hauptgrund für das Minus der NB ist die Tatsache, dass die Banken dort das Geld, das sie von der EZB um Nullzinsen erhalten haben bzw das Geld der Sparer, für das sie nahe null Zinsen zahlen, bei der NB mit 4% Zinsen parken können…

  • Gustav Gans sagt:

    Originell, wenn die OeNB, die Sitz und Stimme in der EZB hat, die Niedrigzinspolitik der letzten Jahre anprangert. Und neben dieser vollkommen verfehlten und von der OeNB mitgetragenen Politik kamen vor allem auch noch Quantitative Easing (vereinfacht: unerlaubte Finanzierung von Staaten) und eine de facto europäische Schuldenunion.
    Erbärmlich, wenn man zuerst versagt und sich dann beklagt! Spannend, ob die Überlegung von Milei in Argentinien funktioniert, die Zentralbank abzuschaffen (das gab es historisch schon öfters in den USA, da Zentralbanken als verfassungs- und freiheitswidrig betrachtet wurden). Vielleicht braucht es einen “lender of last resort” für den Notfall, aber die Zinspolitik und vor allem die (ohnedies illegale) indirekte Staatsfinanzierung durch Zentralbanken müssten abgedreht werden.
    Umso wichtiger, dass wir gegen Bargeldobergrenzen kämpfen – das Bankensystem hängt am seidenen Faden…

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    1. Hans sagt:

      Der Heini in Argentinien will die Zentralbank nicht abschaffen sondern an die USA auslagern. Dollar einfuehren ist er damit von der US Zentralbank abhaengig.
      Goldgedeckte Waehrung mit oder ohne Zentralbank (koennen auch die einzelnen Privatbanken machen) ist die Loesung. Alternativ koennte man auch anders decken….andere Metalle, Oel, Grundstuecke, Bitcoin etc..
      Aber man will Gelddrucken weil ohne muesste man verantwortliche Geldpolitik machen und koennte keine Kriege finanzieren.
      Interessanterweise ist das Problem auch in allen Weltreligionen besprochen, aber ignoriert.

  • Kritiker sagt:

    Man hat es seit Jahren gewusst und vorausgesagt, dass durch die Geldpolitik der EZB und der mitmachenden EU-Staaten dies eintreten wird. Die Staaten haben sich verschuldet und praktisch keine Kreditzinsen gezahlt, die kleinen Bürger haben viel Geld verloren und die Banken viel Geld gewonnen. Natürlich bin ich auch neidig auf die Gehälter in der ÖNB, aber für die verkorkste Geldpolitik in der EU können die Angestellten dort nichts.

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    1. steiner sagt:

      Können schon.Ich werde Reserven bilden statt Dividenden auszahlen.

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    2. Kurt sagt:

      Ich glaube ich spinne

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  • Bereitschaftsdienst sagt:

    Es wird alles vorbereitet, damit die EU Schritt für Schritt übernehmen kann. Zuerst die Nationalbanken der einzelnen Staaten und dann die nationalen Steuergeräte und Sozialversicherungssysteme bis hin zur Pensionskassen der einzelnen Euroländer.

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    1. Aufklärer sagt:

      …und niemand tut was, alles sehen zu beim Untergang der Länder…

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  • Ostwind sagt:

    Gibt es Konsequenzen für die Verantwortlichen????

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    1. otac Makarije sagt:

      Ja, die werden Bonus ausbezahlt bekommen.

  • LionX sagt:

    Durch die niedrigen Zinsen wurde der Sparer verarmt und die EU-Südschiene gerettet. Die Deppen sind also wir.

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  • zeus redivivus sagt:

    Für Ihre unverschämten Gagen sind die Leutchen dort ziemlich ahnungslos…

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  • Klaner62 sagt:

    Rettungsschirmchen gefällig? Bald ist ganz Österreich damit “überdacht”, Wien ist auch hier Vorreiter.
    Freundschaft

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  • Dagobert sagt:

    Geht doch nicht mehr, da nur mehr die EZB drucken darf 🙂

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  • Johann Schoenleitner sagt:

    Eure Gehalt ist aber nicht weniger geworden, da bin ich mir sicher.

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  • spaghetti007 sagt:

    diese unverschämter luxus ohne leistung ist diebstahl am fleißigen, anständigen steuerzahler. wer für diese schulden verantwortlich zeichnet gehört sofort vor gericht. dafür bekommen sie auch genug bezahlt da kann man auch eine ordentliche arbeit erwarten.

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