Die neuen Handelszölle, die US-Präsident Donald Trump in der Höhe von zwanzig Prozent auf Importe aus der EU erhebt, treffen Österreich mit voller Wucht. Die USA sind nach Deutschland der größte Handelspartner unseres Landes. Im vergangenen Jahr wurden Waren im Gesamtwert von 16,23 Milliarden Euro in die Staaten exportiert. Die nun beschlossenen Zölle führen zu einer Reduzierung des Bruttoinlandsprodukts und der Exporte, insbesondere betroffen in der EU sind der Automobilbau, die Maschinenindustrie und Metallprodukte.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigt sich betroffen und arbeitet bereits an einer Retourkutsche. Nun traf auch Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) mit dem Präsidenten der Industriellenvereinigung Georg Knill sowie Vertretern der Exportwirtschaft und Wirtschaftsexperten zusammen, um über die Folgen der neuen US-Zölle zu sprechen. Nach der Sitzung trat Hattmannsdorfer vor die Presse und informierte über die Ergebnisse der Expertenrunde. Das Ergebnis ist allerdings für den Zuhörer etwas ernüchternd – konkrete Maßnahmen wurden nicht beschlossen, es entsteht eher der Eindruck, Politik und Wirtschaft sind mit dem neuen Problem etwas überfordert.

„Mutige Schritte in schweren Zeiten"

Hervorgehoben wurde die Notwendigkeit eines geeinten europäischen Auftretens, um eine starke Verhandlungsposition gegenüber den USA zu gewährleisten. „Europa muss nicht vor Donald Trump Angst haben. Wir müssen selbstbewusst auftreten“, erklärte der Minister und floskelhaft geht es gleich weiter: „Wir müssen Europa als starken globalen Akteur präsentieren, der bereit ist, auch in schwierigen Zeiten mutige Schritte zu gehen.“ Ziel sei es, keine weiteren Zollerhöhungen vorzunehmen, sondern vielmehr eine Senkung der Zölle auf beiden Seiten zu erreichen, um den Wohlstand zu sichern und die Handelsbeziehungen zu verbessern.

Aktuell wird jedoch nichts gesenkt, sondern auch die EU erhebt nun bockig Strafzölle auf US-Produkte wie Jeans oder Whisky. Interessant: Auch der digitale Sektor wurde als möglicher Hebel identifiziert. „Wir müssen uns auch auf die digitale Wirtschaft konzentrieren – die digitalen Richtlinien der EU könnten als Hebel im Handel mit den USA dienen.“ Diese europäischen Digitalrichtlinien – der Digital Market Act und der Digital Service Act – könnten als Instrumente genutzt werden, um gegen die US-amerikanischen Tech-Konzerne vorzugehen.

0:00 / 0:00

15 seconds

15 seconds

Auch die Erschließung neuer Märkte wird angedacht: „Wir müssen uns auf die Stärken Europas besinnen und neue Partnerschaften mit aufstrebenden Märkten wie Indien, Lateinamerika oder Afrika suchen”, lässt die Expertenrunde aufhorchen. Was die Strafzölle der USA nun wirklich für Europas Wirtschaft bedeuten, kann man allerdings erst nach drei bis fünf Jahren sehen. Am kommenden Montag befasst sich auch ein außerordentlicher EU-Handelsministerrat in Luxemburg mit dem Thema.

Hier können Sie den exxpress unterstützen

Ihr Beitrag hilft, unsere Berichterstattung noch weiter auszubauen und diese weiterhin kostenlos und top-aktuell zu Verfügung zu stellen.

Jetzt unterstützen!
← Zurück zum Artikel

Kommentare

  • DDr. Cornelius Brunzbichler-Furzgruber sagt:

    Geeintes Europa? Na viel Spaß dabei, Herr Hattmannsdorfer …

  • zimbo sagt:

    Trump und Putin sollten die EU besachwaltern.

  • Karl sagt:

    Ein Kerzerl in Mariazell anzünden bringt mehr….

  • Alfred Müllner sagt:

    Der Hartmannsdorfer tut als hätte er nichts mit dem Schuldendesaster das seine ÖVP zu verantworten hat zu tun – die ÖVP hat Österreichs Wohlstand vernichtet und diese ÖVP hat jegliches Recht auf eine Regierungsbeteiligung verloren. Alle Verbrechen, beginnend mit der Corona Diktatur hat diese Partei gemeinsam mit den GRÜNEN Despoten den Österreichern angetan und dafür gehören sie vor Gericht!

  • Beidlfraunz sagt:

    Gescheiter wäre partnerschaft mit Russland und beitritt zu brics Österreich hat keinen Vorteil wenn er in den Ami Allerwertesten kriecht.

  • Gretl sagt:

    Meinungsfreiheit?????

  • Eurase sagt:

    Welcher vernünftige Mensch würde auf ein geeintes Etwas setzen das gerade dabei ist zu zerbröckeln?

    10
  • Peter. sagt:

    Einige in Europa fabulieren von Gegenmassnahmen, vor allem bei Digital Services. Aber Europa ist abhängig von US-Tech. Am Schluss schalten die USA von Google bis Microsoft alles aus für Europa. Vom Entziehen der Sicherheit und vor allem des Atomschirms gar nicht reden. Europa hat keine Alternativen, als nach D. Trumps Pfeife zu tanzen, weil man statt Innovatoren zu fördern, nur Genderlehrstühle, angebliche Flüchtlinge und DEI im Kopf hat. Und jetzt kommt dafür die Quittung.

    12
  • SchallundRauch sagt:

    Ja Herr Hattmannsdorfer, geeint auftreten, EU bla bla.

    Hilft nur alles nichts wenn man keine Alternativen hat.
    Aber vielleicht vergisst ja Russland die EU Sanktionen und nimmt uns dankenswerterweise unseren Schrott ab, oder China oder Indien oder sonst irgendein BRICS Staat..oder auch nicht, weil die kein Interesse an Handelspartner haben die ihnen sagen was sie wie tun sollen, Stichwort Moralapostel.

  • Bastler sagt:

    Ein neues Gesicht und die Anschmiererei geht munter weiter.
    Wuascht wer oder was der Hattmannsdorfer ist, das lauwarme unnütze Gesudere kommt von einem ÖVPler. Da kann ich mir die Laura auch anhören, den Mahrer, den Karner, den Stocker oder oder oder.
    Alles für A. & F.
    Nach den letzten 20 Jahren oder noch länger kann ich nur mehr sagen jede Sekunde die man der ÖVP Aufmerksamkeit geschenkt hat ist leider eine belogene und vergeudete Sekunde des Lebens.
    Komplett weg damit ist für alle das Beste …..

    14
  • Elfi Walcher sagt:

    Ich halte den Wolfgang H. für den mit Abstand fähigsten Politiker in der Regierung.

    Über die Zölle würde ich mir gar keine Sorgen machen, da fast jedes Produkt das in der USA verkauft wird, aus ausländischen Komponenten besteht.

    Trump würde damit viele Industriezweige und auch die Landwirtschaft bei sich zu Hause ruinieren.

    Trump probiert halt wieder mal einen Deal 😂

    6
    16
    1. SchallundRauch sagt:

      Und er sitzt auf kein-em kurzen Ast.
      Die EU hat sich in den letzten Jahren polit-isch sehr viel verbaut, zudem…was produziert denn Europa noch selbst, dass sich die USA nicht woanders auch bescha-ffen könnten?
      Ja mit denen könnte er Deals eingehen, mit der EU?

  • Elfi Walcher sagt:

    Das ist ein sehr guter Vorschlag nur schwer umzusetzen, da sich mit dem Kopf im US Po, schwer eine starke Gruppe bilden lässt.

  • Berthold sagt:

    Seit Jahren hat die EU verschlafen, dass sich von Seiten der USA eine Abkühlung der wirtschaftlichen und auch militärischen Beziehungen zu Europa abzeichnete. Einfache Bürger, die für diese Erkenntnisse nicht bezahlt werden, erkannten das, die hochdotierten Brüsseler Experten jedoch offenbar nicht. Stattdessen setzte die EU mit den Russlandsanktionen noch eins drauf – Russland hatte die EU-Staaten jedoch nie bedroht, weder wirtschaftlich noch militärisch. Die wirtschaftlichen Bedrohungen durch die USA wurden dagegen einfach nicht wahrgenommen. Nun hat sich die EU – wieder einmal selbstverschuldet – ein doppeltes Dilemma angeeignet: eine sehr defensive, schwache Position im USA-Handelskrieg und keine Handelsbeziehungen mehr mit Russland. Wäre das nicht Realität, würde man meinen, man sitzt in einem ganz besonders schlechten Kabarett.

    20
  • Floki sagt:

    Hahaha… Ja klar als ob es jemals irgend was gebracht hat wen man auf Brüssel hofft..
    Was für Träumer..

    18
  • MK Ultra GW sagt:

    Bin gespannt wie lange die EU noch überlebt.

    24
    1. GeBa sagt:

      Hoffentlich erlebe ich noch den großen Krach

  • randy andy sagt:

    Wissens Herr Hattmannsdorfer, bei ihnen weis ich ja sie hätten den Intelekt aber mit Obigem frag ich mich dann schon ob ihnen Albert Einstein ein Begriff ist !? Der würde möglicher weise mit ihrem EU-Ansinnen seine These zum Wahnsinn wiederholen “etwas immer zu wiederholen und auf ein anderes Ergebnis zu hoffen” 😉

    20
    1
  • Sissi sagt:

    Lachnummer wer ist da geeinigt ???? Das Volk lehnt diese EU.ab..

    35
    1
    1. Rechter Opa sagt:

      Richtig ! Die Polit-Elite lebt in einer eigenen Blase, in der man sich alle Dinge schönredet, Unmengen Geld zur Verfügung hat, und das Volk konditioniert ! Solche Staatsformen haben einen bestimmten Namen…

      29
  • Tictac sagt:

    GEEINT mit Retourkutsche– Wieder ein Schuss ins eigene Knie, sind wir ja gewohnt– siehe Sanktionen gegen Russland, RAUS aus der EU, und Wieder zurück zu den Wurzeln.

    31
    1
  • unerwünschte bioimporte sagt:

    kosten auch sehr viel und bindet funktionsmaterial

    11
    1
  • Oma Reserl sagt:

    Naja, den Mi.nister gestern gehört : viel Schaum, verdammt viel Schaum !
    Und die EU soll sich stark zeigen ?? Die EU hat sämtliches Geld, Rück.lagen und jetzt Schul.den in 3 Dinge geworfen : in Asyl, in Klima, und jetzt in Ukraine !!
    Und alles ist brüllend gescheitert . Jetzt ist die Kohle aus und Trump u.a. spielen mit uns Bauern…sch !!

    29
  • Sog i sagt:

    Ich würde auf Verhandlungen mit der USA setzen.

    30
    1. @ sagt:

      Das wäre ja die Lösung, nein die Eu Trampel sinnt auf Retourkutsche. Die ist so dumm, leider kapieren es die Mitgliedsstaaten nicht. Nebenbei wieviel % Zoll erhebt die Eu auf US Waren, der Ami macht nur was die Eu schon seit Jahren macht.

      12
      1
      1. Dimpflmoser sagt:

        Im Schnitt erhebt die EU auf amerikanische Importe zikra 3% Zoll. Umgekehrt ist es übrigens genauso.

        Die Zahlen, die Trump nennt, wie etwa die 39% Zoll, die die EU angeblich erhebt, sind keine Zölle, sondern die Relation zwischen Handelsdefizit und Importen eines Landes in die USA.

        Ein Beispiel: Die EU exportiert 606 Milliarden USD in die USA und importiert 370 Milliarden. Das Handelsdefizit ist folglich 236 Milliarden. 236 Milliarden sind 39% von 606 Milliarden.

        Und so wurde jeder einzelne Zoll auf Trumps Liste berechnet.
        Es hat nichts mit echten Zöllen zu tun.

        2
        4