
Stiftungsrat wählt Weißmann zum neuen ORF-General
Der ORF-Stiftungsrat hat sich am Dienstag mehrheitlich für den ÖVP-nahen Kandidaten Roland Weißmann als neuen Generaldirektor ausgesprochen. Mit 24 der 35 Stimmen wurde er gewählt. Er übernimmt das Amt von Alexander Wrabetz.
Der 53-jährige gebürtige Linzer gilt als ÖVP-Wunschkandidat und hat mehrere gewichtige Positionen im ORF inne. So agiert er seit 2012 als “Chefproducer Fernsehen”, womit er das größte Programmbudget im ORF verwaltet. Seit 2017 ist er zudem Vizefinanzdirektor. Diese Funktion soll für ihn geschaffen worden sein, nachdem sich unter anderem die SPÖ-nahen Vertreter im Stiftungsrat gegen ihn als ORF-Finanzdirektor ausgesprochen hatten. Seine Aufgabenpalette wuchs im Jahr 2020 weiter an: Damals wurde er zum dritten Geschäftsführer der ORF-Onlinetochter orf.at und zum Projektleiter für den geplanten ORF-Player bestellt.
Seine ORF-Karriere begann der Magister der Kommunikationswissenschaften 1995 im aktuellen Dienst im ORF-Landesstudio Niederösterreich. Nach Zwischenstopps als Chef vom Dienst bei Ö3 und als stellvertretender Chronikressortleiter in der ORF-Radioinformation, zog es ihn erneut nach Niederösterreich, wo er von 2003 bis 2009 stellvertretender Chefredakteur unter Richard Grasl war. Ab 2010 war Weißmann dann Grasls Büroleiter in der ORF-Finanzdirektion. Der knapp von Wrabetz bei der ORF-Generaldirektorwahl 2016 Geschlagene machte seinen langjährigen Wegbegleiter Weißmann schließlich auch zum “Chefproducer Fernsehen”.
Wrabetz erhielt 6 Stimmen
Weißmann folgt damit auf Alexander Wrabetz und übernimmt bereits ab 2022 die Führung im ORF. Wrabetz holte bei der Wahl noch sechs Stimmen, Lisa Totzauer fünf, Thomas Prantner und Harald Thoma jeweils keine Stimme. Einer der ersten Gratulanten Weißmanns war sein Ex-Chef im ORF, Richard Grasl. Dieser beglückwünschte seinen ehemaligen Büroleiter via Twitter: „Gratuliere Roli!! 2/3-Mehrheit. Chapeau!!“
Gratuliere Roli!! 2/3-Mehrheit. Chapeau!! pic.twitter.com/1fMCNQ2T05
— richard grasl (@richardgrasl) August 10, 2021
Der amtierende ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz erhielt 6 Stimmen. ORF 1-Channelmanagerin Lisa Totzauer kam auf 5 Stimmen – davon zumindest drei von FPÖ-nahen Stiftungsräten. ORF-Vize-Technikdirektor Thomas Prantner als auch Harald Thoma erhielten keine Stimmen. “Der neue ORF-Generaldirektor Roland Weißmann verbindet journalistische, programmwirtschaftliche und digitale Kompetenz und er ist vor allem ein Teamplayer – genau das braucht der ORF für seine Zukunft”, sagte Thomas Zach, Leiter des bürgerlichen “Freundeskreises”. Mit dem heutigen Ergebnis stehe eine breite Mehrheit im Stiftungsrat hinter einem digitalen Reformkurs für den ORF – die Bestellung von Weißmann sei ein klares Signal für die ambitionierte Weiterentwicklung des größten österreichischen Medienunternehmens.
Wer ist Roland Weißmann?
Seinem Bewerbungskonzept zufolge darf sich das Publikum auf einen digitaleren, jüngeren und diverseren ORF einstellen, der die unter Wrabetz etablierte Direktionsstruktur (vorerst) beibehält und die Landesstudios mit mehr Ressourcen ausstattet. Weißmann agiert seit 2012 als “Chefproducer Fernsehen”, womit er das größte Programmbudget im ORF verwaltet. Seit 2017 ist er zudem Vizefinanzdirektor. 2016 war er vom damals frisch wiederbestellten ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zunächst sogar als Kaufmännischer Direktor vorgesehen. Nachdem der ÖVP-“Freundeskreis” im obersten ORF-Gremium den Preis für die Zustimmung zu Wrabetz’ Direktorenteam aber immer weiter in die Höhe schraubte, wurde es doch nichts mit dem Posten des Finanzdirektors.
Wrabetz machte den am 16. März 1968 geborenen Weißmann schließlich zum stellvertretenden Finanzdirektor, auch weil Weißmann nach dem Ausscheiden des Wrabetz knapp unterlegenen Richard Grasl die Rolle als Verbindungsglied zum türkisen “Freundeskreis” im ORF-Stiftungsrat übernahm. Weißmann nahm etwa an Treffen bürgerlicher Stiftungsräte oder einem Seminar von “Freundeskreis”-Leiter Thomas Zach in Südfrankreich teil – nach vorheriger Genehmigung der Generaldirektion.
Weißmanns Karriere im ORF ist eng mit dem Namen Grasl verbunden. Nach dem Publizistik- und Geschichtsstudium landete er 1995 im aktuellen Dienst im ORF-Landesstudio Niederösterreich. Nach Zwischenstopps als Chef vom Dienst bei Ö3 und als stellvertretender Chronikressortleiter in der ORF-Radioinformation, zog es Weißmann, der in seiner Freizeit Ausgleich beim Laufen und Boxen sucht, erneut nach Niederösterreich, wo er ab 2003 stellvertretender Chefredakteur unter Richard Grasl war.
Kommentare
Vom Linksfunk, zum türkisen Kurzfunk! Tsts. Die Kistn ORF gehört endlich privatisiert, damit wir diesen tendenziösen Moloch nicht mehr zwangsfinanzieren müssen!
Eine Privatisierung des ORF ist so, als wollten Sie ein Auto mit Reifenpanne gleich gänzlich verschrotten, anstatt schlicht den Reifen zu reparieren. Aus meiner Sicht also keine besonders geistreiche Forderung.
Solange der Österreichische Regierungsfunk nicht echt privatisiert ist, interessiert er mich nicht
Wie geil ist das denn? Alle türkisen, grünen und pinken Stimmen plus eine FPÖ-Stimme. Unglaublich!
Wie es jetzt weitergeht, muss sich erst zeigen. Noch traue ich der Sache nicht, denn die Schreibtischtäter sitzen in den Redaktionen, und die werden nicht so ohne weiteres klein beigeben.
Nur 6 Stimmen für Wrabetz. Selten einen so glanzlosen Abgang gesehen. Das hat er sich verdient.
Um WRABETZ mache ich mir keine Sorgen.
Schließlich haben 15 JAHRE lang…
etwa 1.300 GIS-Zahler !!! alleine sein Gehalt bezahlt!
Wieviel bekommt der jetzt alleine als Abfindung? -das doppelte Jahresgehalt?
Das wären dann etwa 900.000 Euro …
Vielleicht wird er nächster SPÖ-Chef, aber ich brauch den nicht mehr sehen! Baba und fall net.
Angesichts der Großkotzigkeit und Überheblichkeit des endlich abgewählten Wrabetz, die er in seinen Stellungnahmen nach der Wahl von sich gegeben hat (vor allem seinem Nachfolger gegenüber) kann man froh sein, daß der neu GD mit einer parteiübergreifenden Mehrheit gewählt wurde von der etwa Rendi-Wagner parteiintern nur träumen kann.
Interessant ist auch in de diversen Medien zu bemerken, daß alle Kandidaten sofort mit Partei-Punzierungen versehen werden und wurden. Nie vermerkt wird, daß seinerzeit Wrabetz ganz offiziell ein Parteisoldat der SPÖ war und nicht vom Himmel heruntergestiegen ist um den ORF und die Belegschaft mit seiner Weisheit zu beglücken (bei fast 2/3 weniger Zusehern als bei seinem Antritt waren die ORF-Gebührenzahler davon ja nie überzeugt).
Es hilft nicht, bloß einen Kopf der Hydra abzuschlagen!
Es gilt ALLE Manipulatoren, ALLE die gelogen, betrogen, vertuscht und relativiert haben (besonders genau sollten die Schreiberlinge aller Vor-Wahlberichterstattungen von Eisenstadt bis Bregenz durchleuchtet werden!), sofort und fristlos zu entlassen!
Im Staatsfunk DARF es weder Politmarionetten, noch Mainstreamfetischisten geben!
Das heißt, Sie sprechen sich auch gegen die erfolgte Wahl der Fleischmann-Marionette aus?
die sozis sind ja wirklich das letzte. solange ein roter gewählt wurde egal in welcher funktion war immer alles in ordnung. plötzlich gewinnt ein anderer stellen sie plötzlich alles in frage. den sozis ist ja gar nicht bewusst wie primitiv sie sind. jetzt diese jammerei mit postenschacher, die sozis haben heute noch nach über 45 jahren postenschacherei betrieben. da war alles in ordnung wie alles in sozialistischn händen war. bestes beispiel: Dr.Kurt Waldheim darf nicht Bp werden. da kamen die sozis in hochform an lügen gegen Waldheim. der österreicher hatte trotzdem Waldheim gewählt und die primitiven sozis haben nur gejammert. die rote Renate Brauner verjuxt weil ihr langweilig war 500 millionen an steuergeld und wird noch belohnt. das gibt es nur im roten Wien. so schauts aus.
Und was war die “Qualifikation” dieser Renate Brauner?
Keine!
A Pantscherl mim Häupl reicht bei den Roten völlig, um für einen Top-Job “qualifiziert” zu sein!
Solange im ORF die Redakteure, die die Nachrichten und die politischen Magazine gestalten, zu 90% dem rotgrünen Spektrum zuzuordnen sind, auf ihren Positionen bleiben, wird sich auch unter einem bürgerlichen Generaldirektor nicht viel an der linken Schlagseite ändern.
plötzlich kein ORF-General der nicht der SPÖ nahesteht … ja darf das denn sein? 🤔
Alles ein Schmäh!
Der Neue tut nur so, als könnte er “Objektivität”…
Der Moloch ORF wird weiter eine Mainstream-Trompete bleiben, aber der Wrabetz bekommt unter Garantie den “goldigsten Handshake ever”!!!!!
Und jetzt schaueb wir uns die reichweitenstärksten Medienhäuser in Ö an und was sehen wir: Österreich ist im der Hand der ÖVP – nur Der Standard hält dagegen.
Der Standard bei dem Fake-News und Propaganda der Standard sind?
Der “Standard” hält dagegen?
Das ist jetzt ein Scherz, oder??? 🙂
Soeben wurde das Statement vom scheidenden Generaldirektor Wrabetz im ORF übertragenen. Eine beschämende Vorstellung. Wie ein beleidigtes kleines Kind, und mit bösartigen Untergriffen! Das hätte Wrabetz nicht nötig gehabt!
Ich frag mich ob bald die Kommentare über den “linksextremistischen Rotfunk” aufhören jetzt wo ein türkiser im ORF an der Macht ist. Oder ob man sich dann ein neues Narrativ sucht wenn der ORF nicht das sendet was einem ins Weltbild passt.
Sind es dann die bösen Redakteure die nicht auf Weißmanns Befehle hören und die Macht im ORF an sich reißen um weiter “rot-grüne Propaganda” zu senden?
Oder ist Weißmann nur ein Strohmann von Wrabetz oder gar selbst insgeheim Mitglied der “roten Netzwerke” und hat sich nur als türkiser ausgegeben?
Oder ähnelt der türkise Weißmann-ORF dem roten Wrabetz-ORF so sehr dass man sich fragen muss ob der ORF vielleicht nicht vorher schon in der politischen Mitte angesiedelt war?
Ich bin gespannt.
All ihre Fragen, so berechtigt, lassen nur den Schluss zu, dass Kurz, der Besteller dieses Herren, keine Ahnung hat.
Eine gute Wahl und ich hoffe, dass beim ORF die schon unerträglich gewordene SPÖ-Propaganda nun bald Geschichte sein wird! Spätestens mit der Amtsübergabe von Wrabetz an Weißmann am 1.1.2022 sollte es soweit sein!
Umfärbung geglückt. Gibts jetzt noch Medien, die nicht mit den Türkisen heulen?
@antr
Gibts überhaupt noch Medien, die nicht gegen die Türkisen heulen?
Es hat eh lange damit gedauert. Faymann – ich glaube es war Faymann – hatte anlässlich des Theaters mit dem Pelinka-Sohn vor einigen Jahren gesagt, dass es richtig ist, wenn der ORF entsprechend den Ergebnissen der NR-Wahl besetzt wird, weil das der Wunsch der Wähler ist.
10. August 2021
SPÖ-Aussenstelle Küniglberg übersiedelt wieder zurück in die Löwelstrasse.
ORF wird zu WögingerTV.
Ein guter Tag für die Zukunft Österreichs. Gratulation für den neuen ORF-General
@Mag.P
10. August 2021 um 15:33 Uhr
Für Sie orientiert sich die Zukunft Österreich an der Bestellung eines neuen ORF-Generals?
Es ist leider etwas komplizierter als das.
Der Umstieg von Rotfunk auf Türkisfunk wird unsere dringenden Probleme im Land ganz sicher nicht lösen können, umso mehr als zu erwarten ist, dass die neuen (alten) Köpfe an den Schalthebeln des ORF ab nun auch wieder rechts blinken und, wie üblich, links abbiegen werden, ganz so wie es sich für eine “Mitte-rechts-Regierung” mit dem harten Kern der “Grünen Khmer” als Koalitionspartner auch so gehört.
Ich wünsche Herrn Weißmann selbstverständlich viel Erfolg in dieser neuen Position, aber Vorschusslorbeeren gibt es von mir derzeit freilich noch keine.
Da kann jetzt einer den Mond anheulen.
An den Taten wird man ihn messen.