
Einigung erzielt: Kalte Progression wird mit 1. Jänner abgeschafft
Seit Jahrzehnten versprechen Regierungen die Abschaffung der heimlichen Steuererhöhung – Kalte Progression genannt. Unter dem Eindruck der galoppierenden Inflation wird sie nun tatsächlich zum ersten Mal von einer Regierung beseitigt: Ab 1. Jänner werden die Einkommenssteuergrenzbeträge an die Teuerung angepasst.
Die schleichende Steuererhöhung wird mit 1. Jänner des kommenden Jahres abgeschafft. Zwei Drittel der Einnahmen durch die Kalte Progression werden automatisch via Einkommenssteuer und Absetzbeträge zurück an die Steuerzahler fließen. Das übrige Drittel umfasst zirka 600 Millionen Euro. Bis zuletzt war noch offen, wie mit dem verbleibenden Drittel der Einnahmen umgegangen werden soll. Nun hat sich die Regierung auch hier geeinigt: Die verbleibenden 600 Millionen sollen vor allem kleineren und mittleren Einkommen zugutekommen.
Damit sind die Weichen gestellt. Am Mittwoch soll die Abschaffung der Kalten Progression samt Anpassung der Sozialleistungen vom Ministerrat beschlossen werden.
Nehammer: „Entlasten vor allem den Mittelstand“
„Die Abschaffung der schleichenden Steuererhöhung ist ein historischer Schritt“, unterstreicht Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). „Damit stellen wir sicher, dass eine Gehaltserhöhung all jenen, die tagtäglich hart arbeiten, auch tatsächlich zum Leben bleibt und nicht durch das Aufrücken in eine höhere Steuerklasse aufgefressen wird.“ In den vergangenen Jahrzehnten war die Abschaffung der Kalten Progression Teil zahlreicher Regierungsprogramme. Nehammer zeigte sich „sehr froh“, dass es dieser Regierung nun erstmals gelungen ist, diese Maßnahme auch umzusetzen. „Das entlastet vor allem den Mittelstand, denn dieser leistet einen immensen Beitrag zum Wohlstand in Österreich.“
Ab 1. Jänner werden automatisch (im Ausmaß von zwei Dritteln) Einkommenssteuer-Grenzbeträge (mit Ausnahme des Spitzensteuersatzes von 55%), Alleinverdiener-, Alleinerzieher- und Unterhaltsabsetzbetrag, Pensionistenabsetzbeträge, Verkehrsabsetzbeträge an die Inflation angepasst.
Kalte Progression hat Volumen von 1,85 Milliarden Euro
Die schleichende Steuererhöhung hat ein Volumen von 1,85 Milliarden Euro. Durch die automatische Anpassung um zwei Drittel wird um 1,23 Milliarden Euro ausgeglichen. Mit den verbliebenen 617 Millionen Euro werden die Grenzbeträge der untersten beiden Tarifstufen über die Höhe der Inflationsrate erhöht. Niedrige und mittlere Einkommen werden damit über die Inflationsrate hinausgehend entlastet. Darüber hinaus sollen Absetzbeträge (Alleinverdiener- und Alleinerzieherabsetzbetrag, Verkehrsabsetzbeträge, Pensionistenabsetzbeträge) in Höhe der vollen Inflation angepasst angepasst werden.
Die sonstigen Tarifstufen der Einkommsteuergrenzbeträge werden mit Ausnahme des Spitzensteuersatzes um zwei Drittel der Inflationsrate erhöht.
Finanzminister Brunner: Müssen festgefahrene Strukturen ändern
„Da die Inflation längerfristig hoch bleibt, müssen wir nun festgefahrene Strukturen ändern, um den Menschen mehr Geld zum Leben zu geben“, sagt Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP). „Mit der Abschaffung der Kalten Progression beenden wir die schleichende Steuererhöhung. Wir geben den Menschen damit Geld zurück, das ihnen die Inflation genommen hat.“ Es sei ein Akt der Fairness, dass den arbeitenden Menschen mehr Netto vom Brutto bleibt.
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Vergangene Bundesregierungen haben immer versprochen, die schleichende Steuererhöhung abzuschaffen. Wir machen es jetzt.“ Auch dass es „mehr Gerechtigkeit“ bei Sozial- und Familienleistungen gebe, freut den Vizekanzler: Auch sie werden ab dem kommenden Jahr automatisch an die Inflation angepasst. Sozial- und Familienleistungen – wie Kranken-, Reha-, Umschulungsgeld, Studienbeihilfe, Familienbeihilfe – werden erstmals entsprechend der jährlichen Valorisierungsautomatik angepasst.
Kommentare
Fast fünfzig Jahre wurde es von Politikern nur versprochen und endlich wird es auch in die Tat umgesetzt, sodass mehr Steuergerechtigkeit entstehen kann. Nur wird es mit dem sog. “Steuerzuckerl-Verteilen” vor Wahlen zukünftig etwas schwerer werden, da weniger Geld bzw. weniger Spielraum dafür vorhanden sein wird.
Beste Regierung aller Zeiten! Bei den Meckerern wird sie es nie richtig machen! Den Menschen geht es so gut, wie nie zuvor und sind trotzdem nie zufrieden! Denen es zu gut geht, die schimpfen am meisten, weil ihnen fad ist!
.. um zwei Drittel der Inflationsrate erhöht ..
Was kann diese Regierung überhaupt mal richtig machen? Offensichtlich nichts!
Warum nicht rückwirkend und wir bekommen Geld zurück? Denn bei den “Gästen”, wie zB. auch Ukrainern, wird zB. die Kinderbeihilfe ja auch RÜCKWIRKEND ausbezahlt, obwohl die Gäste noch NIE etwas einbezahlt haben oder vorhaben das je zu tun? Da geht´s ?
Für die Fleißigen nur zu Zwei Dritteln abgeschafft. Das übrigbleibende Drittel bekommen diejenigen, die nichts arbeiten oder nichts gearbeitet haben oder jene die dann für einen Halbtagsjob eine Ganztagsentlohnung bekommen. Also wieder einmal sozialromantische Umverteilungspolitik. Auf einen Automatismus, der linkslinken Gleichmacherei können wir getrost verzichten steckts euch solche Lösungen sonstirgendwo hin. Entweder einen anständigen Inflationsausgleich oder gar keinen. Auf diese Art wollen sie doch nur Steuererhöhungen bei den Leistungsträgern geschickt verstecken.
Geht schon pi pi machen und ab ins Bett morgen ist schule
Ihr habt mir vor 2 Jahren den Strom abgedreht ihr menschenfeinde möge euch das selbe geschehen sind wir In einen negerdorf mit lauter zigeuner
@Hochrieser, wahrscheinlich haben Sie Ihre Rechnung nicht bezahlt, weil das Geld dafür anderweitig ver sch/wendet
Nehammer: „Entlasten vor allem den Mittelstand“
Wenn Nehammer und Kogler entlasten wird es finster für den Mittelstand. Den Rest erledigen die NEOS
Die Umverteilung ist in vollem Gange, wer leistet wird abgezockt, Nicht-Leister werden gestopft, solange bis alle gleich wenig haben!
Wahlen stehen vor der Tür, lauter leere Versprechungen!
Die Landtagswahlen stehen an…
Danach kümmert dann keinen dieser beiden Herren mehr “mein Geschwätz von gestern”.
Ich glaube der Bundesregierung kein Wort mehr. Lauter Blblabla…