Der Westen müsse wieder stolz seine Werte verteidigen und sich vom Multikulturalismus verabschieden. Das fordert Gad Saad (59), Marketingprofessor an der Concordia University in Kanada und weltbekannter YouTuber. Seine Show „The Saad Truth“ erreicht ein Millionenpublikum. Nun outet sich Tesla-Milliardär Elon Musk: Er teilt Gad Saads Meinung, wie er offen bekennt.

Der Westen ist zunehmend wehrlos gegen Islamismus und Co.

Gad Saad zufolge befindet sich der Westen in einer „Todesspirale“. Der Sohn einer jüdischen Familie aus dem Libanon, die vor dem libanesischen Bürgerkrieg geflohen ist, ortet ein „progressives“ Gedankengut und ein notorisch schlechtes Gewissen, das die westliche Zivilisation befallen habe. Daher falle es dem Westen schwer, sich gegen feindliche Ideologien, wie einen totalitären und antisemitischen Islamismus, zu wehren.

Weltbekannt wurde Gad Saad vor allem über seinen YouTube-Kanal.Gad Saad

Verbotsgesetz gegen politischen Islam denkbar

Saad präsentierte einen Neun-Punkte-Plan, „damit der Westen die zivilisatorische Schlacht gewinnen kann“. Für Saad, der bekannt dafür ist, Erkenntnisse der Evolutionspsychologie auf andere menschliche Bereiche anzuwenden, steht fest: Der Westen muss Zuwanderer ausweisen, die seine Werte nicht teilen, und bestimmte Glaubenssysteme notfalls verbieten. Der letzte Punkt lässt aufhorchen. Auch in Österreich fordern Sicherheitsexperten und einzelne Politiker ein neues Verbotsgesetz gegen den politischen Islam.

Positiv angetan von den Vorschlägen ist Elon Musk. „Sie haben völlig Recht“, kommentiert er auf seiner Social-Media-Plattform X.

Nicht alle Kulturen sind gleich

Saads neun Vorschläge im Wortlaut:

„1) Stolz und unmissverständlich die westlichen Werte verteidigen;
2) den kulturellen Relativismus und die Einheitsvision des Multikulturalismus ablehnen;
3) die Würde des Einzelnen über die kollektive Identitätspolitik stellen;
4) Anzuerkennen, dass nicht alle Kulturen gleich sind;
5) Anzuerkennen, dass nicht alle religiösen Überzeugungen gleichermaßen mit den westlichen Werten vereinbar sind;
6) Anerkennen, dass nicht alle Einwanderer gleich gut in der Lage sind, sich anzupassen und westliche Werte zu übernehmen;
7) Anerkennen, dass Einwanderer, die untragbare Werte vertreten, die unsere Zivilisation zerstören wollen, (massenhaft) ausgewiesen werden;
8) Umsetzung einer rationalen Einwanderungspolitik, die die Bedeutung kultureller Homophilie anerkennt (Auswahl von Einwanderern, die aus Kulturen stammen, die ähnliche Werte wie die der Gastländer haben);
9) Nulltoleranz gegenüber aufrührerischen Glaubenssystemen; solche Systeme können kriminalisiert werden, wenn sie eine existenzielle Bedrohung für unsere Freiheiten darstellen.“

Gad Saad ist pessimistisch: Westen hat nicht „die Eier“ dafür

Der evolutionäre Verhaltensbiologe Saad unterstreicht: „Ich könnte noch mehr aufzählen, aber diese neun Punkte (von denen einige miteinander verbunden sind) wären ein guter Anfang.“ Doch er ist skeptisch – oder eigentlich pessimistisch. „Ich glaube nicht, dass der Westen die Eier hat, mehr als einen kleinen Teil der neun genannten Punkte umzusetzen.“

Seine düstere Prognose, die er schon seit mehreren Jahrzehnten vertritt: „Der Westen befindet sich in einer Todesspirale.“ Die „größte Tragödie ist, dass der Westen sich dies durch seine parasitären ‚progressiven‘ Torheiten selbst eingebrockt hat. Die gefährlichste Waffe in der Natur ist ein menschlicher Geist, der von ideologischen Parasiten infiziert ist.“

Jüngst kritisierte Elon Musk auch die Ampel-Regierung in Deutschland, weil sie Schlepper im Mittelmeer unterstützt.APA/AFP/POOL/Kirsty Wigglesworth

Nicht zum ersten Mal hat sich Musk in der Polit-Debatte zu Wort gemeldet. Nachdem der reichste Mann der Welt bereits offen Deutschlands Unterstützung von Schleppern auf hoher See kritisiert hat, pflichtet er nun Gad Saads Sorgen um die westliche Zivilisation bei – und ebenso dessen Vorschlägen, wie sich der Westen vielleicht noch retten kann.