Mit einer Machete hackten Unbekannte ihrem Opfer Arme und Beine ab. Die schreckliche Tat bei der U6-Station Jägerstraße versetzt nicht nur die Bewohner in Wien-Brigittenau in Angst. Nicht weniger als 18 Kameras zählt der eXXpress am Tatort – doch auf eine öffentliche Fahndung mit Fotos verzichteten die Ermittler bislang, hüllten sich über ihre Erkenntnisse in Schweigen.

Zwei Zeugen verhaftet

Wie die “Krone” am Mittwoch berichtet, konnten Polizisten die Wohnung ausfindig machen, in der sich das Opfer der grausamen Tat zuletzt aufgehalten haben soll. Dort wurden laut Bericht 450 Gramm Marihuana und 1,2 Kilogramm Cannabisharz in Platten vorgefunden und sichergestellt. Auch zwei Personen befanden sich in der Wohnung. Ein Algerier (29) und einen Libyer (34). Sie wurden festgenommen. Allerdings nicht als Tatverdächtige, sondern als Zeugen.

Islamische Bestrafung eines Bandenmitglieds?

Dass dem Algerier Hände und Füße abgehackt worden waren, nährt Verdacht betreffend des Motivs: Vieles deutet auf eine Bestrafung nach islamischem Scharia-Recht hin. Das Verbrechen erinnert an Methoden, die immer wieder für schwere Kritik an einer veralteten Rechtspraxis sorgen.

Die Art der Bestrafung für Diebe ist in Sure 5,38 im Koran als “Warnung von Allah” hinterlegt, sie wird im modernen Islam aber nicht angewandt. In islamistischen Kreisen mit harter Auslegung des Gesetzes (Scharia) dagegen schon. Wurde an der U6-Station ein Bandenmitglied bestraft, das seine Komplizen mehrfach hintergangen und bestohlen hat?