Erdogan vorne – oder doch nicht? Streit um Teilergebnisse in der Türkei
Es bleibt spannend: Zwar sind noch nicht alle Stimmen ausgezählt, aber es tobt bereits ein Streit um Teilergebnisse. Nach der Parlaments- und Präsidentenwahl in der Türkei lag in den ersten Ergebnissen zunächst Präsident Erdogan vorne. Die Opposition widersprach. Mittlerweile gibt es unterschiedliche Zwischenergebnisse.
Bei der Präsidentschafts- und Parlamentswahl in der Türkei ist ein Streit bereits um Teilergebnisse ausgebrochen. Mehrere Stunden nach Schließung der Wahllokale sahen staatliche Medien den amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vorne, während die Opposition mit ihrem Spitzenkandidaten Kemal Kilicdaroglu die Führung für sich reklamierte. Vorläufigen Zahlen der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge schrumpfte Erdogans Vorsprung im Laufe des Abends aber.
Istanbuler Bürgermeister: AKP verzögert bewusst Auszählung
Die türkische Opposition warf der Regierungspartei taktische Manöver bei der Stimmauszählung nach den Wahlen vor. In Hochburgen der Opposition lege die islamisch-konservative AKP bewusst Einspruch gegen die Ergebnisse ein, sagte der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu von der größten Oppositionspartei CHP am Sonntagabend in Ankara. Dadurch werde die Auszählung langsamer gemacht, und das Ergebnis falle zunächst zugunsten der Regierung aus.
Nach den ihnen vorliegenden Zahlen zeichne sich bei der Regierung ein Abwärtstrend ab, “das ist eindeutig”, sagte Imamoglu. Der Bürgermeister von Ankara, Mansur Yavas, sagte unter Berufung auf Wahlprotokolle, Oppositionsführer Kilicdaroglu liege mit rund 47,4 Prozent knapp vorne. Präsident Erdogan komme demzufolge auf rund 46,8 Prozent der Stimmen. Rund 92.000 Wahlurnen von insgesamt rund 192.000 seien ausgezählt. Er gehe davon aus, dass die Präsidentenwahl schon in der ersten Runde entschieden werde.
Regierung kritisiert "diktatorische Haltung" der Opposition
Die türkische Regierung warf der Opposition indes eine “diktatorische Haltung” während der Stimmauszählung vor. Frühzeitig ein Ergebnis bekannt zu geben ist “politischer Raub”, sagte der Sprecher der regierenden AKP, Ömer Celik, am Sonntagabend.
Anadolu meldete indes einen Stimmenanteil von rund 51 Prozent für Erdogan, vor Kilicdaroglu mit 43 Prozent. Allerdings bezogen sich die Zahlen nur auf etwas über 60 Prozent ausgezählte Stimmen, die zudem überwiegend aus Hochburgen der islamisch-konservativen Regierung stammten. Anfangs hatte Erdogan der Agentur zufolge nach 25,7 Prozent der ausgezählten Stimmen noch bei 54,3 Prozent gelegen.
Widersprüchliche Zwischenergebnisse liegen vor
Zahlen des oppositionsnahen Nachrichtenportals Anka zufolge lagen Erdogan und Kilicdaroglu nach Teilauszählungen fast gleichauf – und beide unterhalb von 50 Prozent. Kandidaten anderer Parteien kamen Anka wie Anadolu zufolge auf insgesamt etwa fünf Prozent der Stimmen.
Die meisten Umfragen hatten einen knappen Vorsprung Kilicdaroglus bei der Präsidentenwahl vorhergesagt, manchen von ihnen zufolge konnte er sich sogar Hoffnung auf einen Sieg in der ersten Runde machen.
Beobachtern zufolge war die Wahlbeteiligung bemerkenswert hoch, die offizielle Zahl wurde jedoch noch nicht veröffentlicht. Bei der letzten landesweiten Wahl 2018 hatte der 69-jährige Erdogan mit 52,5 Prozent der Stimmen in der ersten Runde gewonnen, die Wahlbeteiligung lag bei über 86 Prozent.
Die Anhängerinnen von Erdoğan warten auf die Balkonrede nach Bekanntgabe des Ergebnisses. pic.twitter.com/quDA2SD7wN
— Duygu Özkan (@Duygu_Oezkan) May 14, 2023
Kampf um den Zustand der Demokratie
Erdogan regiert das Land mit seinen 85 Millionen Einwohnern seit zwei Jahrzehnten; seit 2003 zunächst als Ministerpräsident und seit 2014 als Präsident. Erdogan ist inzwischen der mächtigste Staatschef der Türkei seit Atatürk. Allerdings hat seine Popularität gelitten, unter anderem wegen der hohen Inflation, die die Lebenshaltung für viele Türken drastisch verteuert. Kilicdaroglu hatte angekündigt, die Türkei wieder zu einer parlamentarischen Demokratie zu machen, die Befugnisse des Präsidenten zu beschneiden und die Unabhängigkeit der Justiz zu sichern. Zudem will er Friedenssicherung zum zentralen Bestandteil seiner Außenpolitik machen.
“Wir beten zu Gott für eine bessere Zukunft für unser Land, unsere Nation und die türkische Demokratie”, hatte Erdogan (69) bei der Stimmabgabe in Istanbul gesagt. Sein Kontrahent, der 74-jährige Kilicdaroglu, lächelte, als er in Ankara seine Stimme abgab und unter dem Beifall der wartenden Menge auftauchte. “Ich spreche all meinen Bürgern, die zur Wahlurne gehen und ihre Stimme abgeben, meine aufrichtige Liebe und meinen
Kommentare
Erdogan ist vorne und er wird gewinnen.
Die Frage ist nur wie der Westen damit umgehen wird.
Ob die nicht eine neue farbrevolution dann dort veranstalten werden um Erdogan dann zu stürzen etc…..
Als Österreicher hoffe ich entgegen allen Unkenrufen, dass Erdogan die Wahl gewinnt. Er mag zwar ein Despot sein, versucht aber im Gegensatz zu unseren unterwürfigen Schwanzlutschern dennoch Land, Bevölkerung und Kultur gegen negative Einflüsse aus dem Westen weitgehend zu verteidigen. Damit steht er auf einer Stufe mit Tito, der es schaffte einen Vielvölkerstaat ohne pathetisch-verlogenes “demokratisches” Wertegeplapper unter Kontrolle zu halten.
Ja, Erdogan setzt sich immerhin für die Frauen ein die Kopftuch tragen wollen. Im öffentlichen Dienst beschäftigte Frauen durften sehr lange kein Kopftuch tragen. Mittlerweile ist die rechtspopulistische AKP seit 20 Jahren an der Macht und hat Einschränkungen und Verbote des Kopftuchs weitgehend abgeschafft
Über 72 Prozent Inflation 2022 (Sie lesen richtig). Ist doch ein Top Präsident. Und heuer kommen nochmal 50% drauf. Der Mann macht alles richtig.
Bei der Sprechpuppe Erdogan ist die Luft raus, trotz des Klebstoffes am Hintern. Pffff
Also wenn das Ergebnis den Korrekten nicht paßt, dann war es sicher manipuliert.
Ich drücke dem Amtsinhaber ganz fest die Daumen, denn ich habe keine Lust auf einen Neuanfang des EU-Beitrittsverfahren mit der Türkei^^
Das ist so ähnlich wie bei uns. Die Parteien und Politiker die am wenigsten für ihre Bevölkerung tun, werden immer wieder gewählt. Das soll mir einer erklären.
die wollen erdogan weg,wieder unruhen ,weil die usa merkt an russland beissen sie sich die zähne aus.scheiss demokratie was ärger ist wie eine diktatur EU machst du nicht zu einen staat was wir sagen gibs sanktionen so ein mist.Jeder eu abgeordnete gehört von der wirtschaftspolizei überprüft alle konten auf den tisch….wenn alles korrekt ist werden sie akzeptiert!!!!!!
Allein die “Privatarmee” des hochkriminellen Sultan umfasst angeblich 40.000 Söldner, da dürfte es wohl nicht schwerfallen eine ganze Armada Sattelschlepper, vollgepackt mit gefälschten Stimmzetteln, zu organisieren. Autokraten wie Putin, Lukaschenko, Assad oder auch Erdogan weichen niemals freiwillig von der Macht. Es würde nämlich ihr physisches Ende bedeuten.
Wie bei uns der van der Bellen.
Wurde auch von niemandem gewählt und hat trotzdem gewonnen.
ich schreib nicht zu schnell hab ein,ein fingersystem grrrr
Hoffentlich kommt der endlich weg.
Mafiöse Tendenzen
Die im Ausland lebenden Türken wählen Erdogan und feiern Party, aber die Auswirkungen seiner Politik dürfen die in der Türkei lebenden Türken ausbaden, die mehrheitlich Kilicdaroglu wollen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das in der Türkei explodiert.
Ich habe mir das bereits gestern gedacht!! Ich habe mir nichts anderes erwartet! Die Politik geht seltsame Wege! Die Politik ist ein seltsames “Spiel”!
Das wäre nach Ungarn die zweite “Wahl”-Niederlage der Kl0balisten!
Freut mich!
Keine Überraschung. Wenn unsere westlichen Mainstream-Medien behaupten, es wird eng für Erdogan, dann ist per se das Gegenteil wahrscheinlich.
Bloß keine neue USA/EU Marionette.
alle Politiker gehören abgeschafft….wer braucht diese ?