
Erschossener Polizeichef: Fehlendes Protokoll löste Tragödie aus
Der Auslöser für die tödlichen Schüsse auf den Kommandanten der Polizeiinspektion Trieben dürfte feststehen. Ein Untergebener – der spätere Todesschütze (46) – hatte ein Protokoll nicht angefertigt, sollte hierfür zur Verantwortung gezogen worden.
Jetzt kommen die Hintergründe für die Tragödie von Trieben, die das ganze Land schockierte, langsam ans Licht: Demnach erschoss ein Polizist (46) den vorgesetzten Posten-Kommandanten Harald Kettner (59), weil dieser ihm dienstliche Konsequenzen angedroht hatte. Der spätere Todesschütze soll ein Protokoll nicht angefertigt haben, deshalb kam es zu Problemen mit der Bezirkshauptmannschaft und einer Versicherung. Als sich der Chefinspektor weigerte, den Vorgang “anderweitig zu regeln”, zog sein Untergebner die Dienstwaffe und drückte drei Mal ab.
Es soll sich laut Recherchen der “Kleinen Zeitung” um einen Arbeitsunfall gehandelt haben, der zu der Auseinandersetzung der Beamten geführt hat. Der spätere Schütze soll diesen Arbeitsunfall zwar aufgenommen, aber nicht protokolliert haben. Die Schlamperei fiel auf, als die Bezirkshauptmannschaft und eine Haftpflichtversicherung Rückfragen hatten. Die Akte landete auf dem Schreibtisch des Posten-Kommendanten, der zitierte seinen Untergebenen am Montag in der Früh zu einem Gespräch.
Posten-Kommandant erlitt zwei Kopfschüsse
Die tödlichen Schüsse fielen nicht unmittelbar in diesem Gespräch. Der zur Rede gestellte Beamte verließ zunächst das Büro seines Chefs, kehrte wenige Minuten später aber wieder zurück und fragte den Posten-Kommandanten, ob die Angelebenheit nicht anderweitig geklärt werden könne. Als Harald Kettner verneinte, zog sein Beamter eine Glock 17 und feuerte auf den Vorgesetzten. Der Chefinspektor erlitt einen Bauch- und zwei Kopfschüsse, verblutete.
Der Schütze ließ sich widerstandslos festnehmen, befindet sich in Polizeigewahrsam auf einer Dienststelle im Bezirk Liezen. Heute soll über die Untersuchungshaft entschieden werden.
Kommentare
Das Erschütterndste an diesem Fall ist für mich, dass solche Menschen als Polizist tätig sein können. Da hat man beim Selektionsverfahren offensichtlich schwere Mängel, wenn solche Aggressionsbereiten nicht ausgesiebt werden.
@KHP: hinter deiner Aussage steckt null Wissen!
Eine nichtprotokollierung eines Aktes stellt eine Dienstrechtsverletztung dar.
Würde der Kommandant dies nicht melden (vor allem wenn es bereits Anfragen gibt) stellt dies eine Taterfüllung nach dem Strafgesetzbuch für den Kommandanten dar.
Also jetzt meine Frage an dich lieber KHP: würdest du deinen Kopf und deine Karriere für jemanden riskieren, nur weil derjenige seine Arbeit nicht richtig macht? Ich glaube nicht…
Kein Wunder das die Polizei keine Leute bekommt. Also die was ich kenne waren in der Schule so ziemlich die Dümmsten. Oder haben gewechselt weil Sie ein paar Euros mehr als Beamter verdienen. Ich würde so einen Job nicht für 20.000 € Euro machen.Für das Risiko und die Welt wird immer brutaler mit mehr Waffen.Und ein paar Kugeln kann man sich leicht wo einfangen. Aber jeden das seine.
Die Tat kann nicht entschuldigt werden.
Wieviel Wochen/Monatsstunden, doppel Dienste Urlaubs und Krankenstandsvertretung, WE Doppel Dienste hatte der Beamte im Schnitt.Wie haben die letzten Weinachnachnachtdienste ( 3 jahre zurück ) usw. ausgeschaut.Eventuell Überfordert”physisch und psychisch” und keiner hat die Symptome ernst genommen.Keinen Rückhalt vom Vorgesetzten….es kann vieles sein …aber von nichts kommt nichts …..einfach schrecklich!
So wie es aussieht, war der Vorgesetzte hier ziemlich kleinlich und der Untergebene ziemlich leicht reizbar. Und die Polizei nimmt bereits so ziemlich jeden. Fazit: Da kommt noch einiges…
Das war sicher nicht alles. Deswegen erschießt man nicht seinen Chef. Da muss es schon länger gebrodelt haben.
Ist das die Version für die Medien? Die ist nicht glaubwürdig.
Wegen so was tötet niemand einen Vorgesetzten. Da muss schon mehr passiert sein. Erniedrigung, Mobbing was weiß ich…
Das politische Geschehen trägt im Lande sicher viel bei.
Die Menschen wissen ja nicht mehr, was diese Idioten von der Politik noch alles einfällt um uns abzuzocken, alle Woche neue Steuern.
Ich kenne das aus meiner Bundesheerzeit. Gib einem eine Uniform und er wächst um mindestens 10cm. Um 8:00 Uhr bei der Standeskontrolle wurden vom Komandanten Gründe gesucht, dir einen Samstag/Sonntags-Dienst aufzubrummen. Aus Angst vor einer Abrechnung verließen manche nur gemeinsam die Kaserne. Wieviele Tote haben wir bis zum 28.2.2023 in Österreich ? Ich weiß es nicht, zähle nicht mehr mit.
Wenn ich jedes mal auf den Chef schieße, wenn ich einen Anschiss bekomme, dann säße ich schon lebenslang hinter Gittern.
Und wer hat diese Herrschaften dazu gezwungen den Beruf eines Polizisten zu wählen?
Ich Verurteile jeden Mord nur Begrenzt
Wer weiss, was der Täter mit seinen Vorgesetzten vielleicht Jahrelang erdulden müsste.
Von nix kommt nix.
ODER: Kausalität = Ursache und Wirkung.
Was man Spät, das Erntet man.
Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Dann hätte er sich versetzen lassen sollen oder Lkw-Fahrer werden, so geht er 10+ Jahre in den Knast.
Mord 15 Jahre mindestens.Ich kenne einen aus dem Präsenzdienst danach war er Kieberer rutschte ins Rotlichtmillieu ab .Machte einen Raubmord .Der sitzte 18 Jahre .Der ust wieder ein freier Mann.
Wie beliebt, war der Erschossene in den vorhergehenden Dienstposten, wäre auch interessant?
+
@Loikö
Für wen wäre das denn bitte interessant?
Ob im Affekt oder nicht, das war eindeutig Lynchjustiz und dafür kann man jetzt im Nachhinein auch keinerlei Rechtfertigung konstruieren.
In Zeiten wie diesen, wo leider mittlerweile die Nerven mancher Menschen aus unterschiedlichen Gründen blank liegen, ist ein gutes Konfliktmanagement besonders gefragt. In diesem tragischen Fall hat es eindeutig versagt.
Angelebenheit – bitte korrigieren
Passion eines Idipferlreiters ?
“Idipferlreiter” sagt man so leicht. Aber der Kommandant ist für die Verfehlungen seine Leute verantwortlich und das Nichtprotokollieren (heißt im Klartext, vertuschen) eine Falles ist ein schweres Dienstvergehen. Da kann der Kdt nicht aus. So etwas “anders zu regeln” bedeutet Amtsmissbrauch – auch für den Kdten…
Vorweg: Die Tat kann nicht entschuldigt werden.
Es sei aber dazugesagt, dass der Polizeiberuf hohe Anforderungen an die Psyche stellt und dass so eine Zeitbombe gelegentlich auch explodiert.
Übersichtliche Bezahlung, schlechte Zeiteinteilung, Unvereinbarkeit mit dem Privatleben, ständige Gefahrenmomente, Nachtschichten, u.v.a.m. sind ein gutes Fundament für einen Impulsdurchbruch.
Es liegt am Ministerium diesen längst bekannte Übelstand zu beseitigen!
Karner, übernehmen Sie!
Nicht so übertreiben. Klar, ein einfacher Beruf ist es nicht und überbezahlt sicher auch nicht, wenngleich man alles in allem schon schön verdient. Und ja, natürlich gibts auch Gefahren und psychisch ist es auch anstrengend. Aber ich schätze, dass in Ausübung ihres Berufes in Österreich mehr Dachdecker sterben, als Polizisten und viele andere Berufe sind psychisch belastend (zB in der Pflege). Es ist also immer noch locker aushaltbar Polizist zu sein. Ich traue mir das zu sagen, nach über 40 Jahren im Außendienst bei der Polizei…
Egal. welcher Beruf.
Für dich ist ein Unfall/Unglück, so dramatisch das auch sicher ist,
das Gleiche wie Fahrläßigkeit, Vorsatz, Absicht, Wissentlichkeit ?? …..
zum Tyrannenmord geTRIEBEN ?
GLOCK statt Kugelschreiber.
In GLOCK we trust.
I trust in GLOCK 34
Eine regelmässige psychatrische Begutachtung wäre bei vielen Beamten notwendig. Macht gepaart mit Neigung zur Gewalt ist eine brisante Mischung wie die letzten Jahre aufgezeigt haben.
Vor allem bei den Vorgesetzten.
Es ist ein Wahnsinn, was da jetzt abgeht! Die Leute sind am Abzug mit den Nerven, vertragen keinerlei Kritik! Sieht man auch im Supermarkt, jedesmal wenn ich dort hingehe, streitet das Personal und es gibt lautstarke Auftritte vor den Kunden! Die Leute sind alle nicht motiviert, weil chronisch unterbezahlt und die Teuerung läßt da keinen Spielraum mehr um sich auch noch etwas angenehmes im Leben bieten zu können, als die tägl. Ausbeutung im Job! Traurige Zeiten!
Harald Kettner wurde – vermutlich im Jähzorn – ermordet. Wie ist der Name seines Mörders? Darf man das nicht wissen?
Kauffi was ist falsch mit ihnen? Was haben in dieser Tragödie Namen zu bedeuten? Es was ein einheimischer falls es ihnen leichter fällt zu atmen.
Bei einigen exxpress Lesern läuft gewaltig was falsch!
Mein Beileid den Hinterbliebenen! Mein Beileid auch den Empathielosen!
Nein, zu diesem Zeitpunkt steht ihnen das nicht zu. Jähzorn hin oder her.
@OÖ: Es geht hier gar nicht um In- oder Ausländer oder Einheimischer ja/nein! Es geht mir rein formal darum, daß man den vollen Namen des Opfers ganz ungeniert veröffentlicht, den Namen des Täters aber – aus welchen Gründen auch immer – “schützt”. Wenn schon voller Name, dann aber bitte von beiden “beteiligten Parteien”. Und ja, bei mir ist nichts falsch mit der Atmung, bei ihnen ist aber offensichtlich ein gewisser “gerechterer” Wunsch Vater des Gedankens.
Mein Beileid an die Hinterbliebenen. Eine Tat mit vielen Fragezeichen. Kam es in der Vergangenheit bereits zu Auseinandersetzungen? Ist man dort in etwas Kriminelles verstrickt weshalb so konsequent die Spuren verwischt wurden? Hoffentlich kein Versicherungsbetrug.
Den Hinterbliebenen mein Beileid und für den Schützen und seine Familie viel Kraft. Mir fällt auf, dass die Menschen allgemein sehr gereizt und zornig sind. Ob eventuell die Unzufriedenheit und der Zorn mit den politischen Geschehen zusammenhängt?
Es kann nur eine Frage geben, ob etwas vertuscht werden sollte.