Patienten, deren Batterie im Herzschrittmacher gewechselt werden muss, sind im LKH-Uniklinikum Graz gezwungen, mehrere Monate auf einen Termin zu warten – die Warteliste wird länger und länger. Grund dafür ist einmal mehr ein Personalmangel insbesondere im Pflegebereich. Dass in vielen österreichischen Krankenhäusern ein Personalmangel herrscht, nicht zuletzt in Wien, darüber hat der eXXpress schon mehrmals berichtet.

Doch zurück zum LKH-Uniklinikum Graz: „Ganz konkret ist es im Schrittmacherbereich zur Sperrung eines ganzen OPs gekommen, was uns natürlich veranlasst, die übrigen Patienten nach Dringlichkeit zu sortieren und was zwangsläufig im Schrittmacherbereich, aber auch in anderen, zu Wartezeiten führt“, berichtet Andreas Zirlik, Leiter der Kardiologie, gegenüber dem „ORF“.

In vielen österreichischen Krankenhäusern herrscht ein akuter Pfleger-MangelAPA

Lange Warteliste trotz 30-Minuten-OP

Der Eingriff, bei dem die Batterie eines Herzschrittmachers getauscht wird, dauert lediglich 30 Minuten. Dennoch befinden sich momentan 200 Patienten auf einer Warteliste. Zirlik dazu: „Ich weiß, das ist für den einzelnen Patienten äußerst unangenehm.“

Nach sechs Wochen Sperre sei der OP im LKH-Uniklinikum Graz in der Zwischenzeit wieder in Betrieb. Um die Warteliste so rasch wie möglich abzuarbeiten, wird aber auch einmal wöchentlich im LKH Hochsteiermark (Bruck an der Mur) und im LKH Murtal (Judenburg) operiert, wo ärztliche Teams des LKH-Uniklinikums Graz, die zwar vorhanden seien, wegen des Mangels an Pflegepersonal aber nicht arbeiten könnten, hinführen, „um dort die Kapazitäten zu nutzen“, erklärt Zirlik.

Laut Experten wird es eine Besserung der Gesamtsituation erst dann geben, wenn dem Personalmangel in der Pflege endlich beigekommen wird.