
Frust über vorzeitiges Aus: Zählt Talent beim ESC gar nicht mehr?
Schrille Shows und abgedrehte Kandidaten haben mittlerweile wohl bessere Karten beim Song Contest, als Stimme und Talent – die Enttäuschung über das frühe Ausscheiden von Vincent Bueno beim ESC sitzt tief bei den Fans.
Österreich hatte so viel Hoffnung in Vincent Bueno und seinen Song „Amen“ gesetzt – und trotzdem scheiterte er im Halbfinale des Song Contests trotz bravouröser Leistung! In einer ersten Reaktion zeigte er sich dennoch gefasst: “Ich muss ehrlich sagen, ohne es schönzureden: Ich bin überhaupt nicht enttäuscht. Ich habe mich, glaube ich, sehr gut auf jedes Szenario vorbereitet. Ich muss das jetzt erst einmal verarbeiten. Man kann nicht gleich sagen: Mir geht es so oder so.” In jedem Falle sei sein Moment auf der Bühne ein unvergessliches Erlebnis.
Das Finale wird nun ohne österreichische Beteiligung am Samstag (22. Mai) über die Bühne gehen. Weiter sind hingegen Albanien, Bulgarien, Finnland, Griechenland, Island, Moldau, Portugal, San Marino, der Schweiz und Serbien.
Vincent Bueno - Amen - LIVE - Austria 🇦🇹 - Second Semi-Final - Eurovisio 2021... https://t.co/bwAulZduvC
— slavesofpopbr (@slavesofpopbr) May 21, 2021
Die Fans sind sauer
Die Fans sind sauer: Denn die Leistung von Bueno war tadellos – besonders stimmlich. Seine Ballade “Amen” berührte viele Zuseher. Offenbar zählen aber mittlerweile andere Werte beim ESC – wie eine schrille Show oder möglichst abgedrehte Kandidaten. Im Netz machten viele nach der Sendung ihrem Ärger dann Luft.
Moldawien ist völlig zu unrecht im Finale, von San Marino brauchen wir gar nicht anfangen. Da hat die musikalische Qualität einfach gänzlich gefehlt. Vincent Bueno hatte eigentlich gute Chancen, Balladen ziehen halt nicht wirklich 🤷🏻♀️
— Zitheristi (@Zitheristi_) May 20, 2021
Schade, dass Vincent Bueno nicht weiter ist. 😢 Tolles Lied!
— {Coco Mango} (@dew_dropz) May 20, 2021
We all know Vincent Bueno is a true finalist tonight #Eurovision I shall be muting Moldova when it comes on and putting on Austria instead
— John Manton (@johnmanton_) May 20, 2021
I was gonna make a joke with my sister about how sad I was that #VincentBueno #Amen didn't qualify to the #Eurovision final, but then I started crying for real... #myfavorite #why #whatiswrongwitheurope pic.twitter.com/WopChYup2t
— Marita (@misshenrikso) May 20, 2021
I feel bad for Vincent Bueno. That was really beautiful and touching. #Eurovision
— Madox (@MadoxOfficial) May 20, 2021
We all know Vincent Bueno is a true finalist tonight #Eurovision I shall be muting Moldova when it comes on and putting on Austria instead
— John Manton (@johnmanton_) May 20, 2021
Damit steht das Tableau für den großen Finalabend am Samstag (22. Mai), der ab 21 Uhr wieder von ORF 1 live übertragen wird. Zu den 20 aus den Halbfinals aufgestiegenen Qualifizierten kommen dann die “Big Five” genannten größten Beitragszahler des Bewerbs: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Und auch der heurige Gastgeber Niederlande ist bereits fix für die Endrunde gesetzt. Alle 26 Nationen müssen sich dann vor den wieder erwarteten rund 120 Millionen Fernsehzuschauern beweisen, um die europäische Sangeskrone zu ergattern.
Kommentare
@fewe
21. Mai 2021 um 8:29 Uhr
>>> Es ist generell schade um den ESC. Früher war das eine interessante Bühne für musikalische Talente. <<<
Ja, früher vielleicht, als die Erde noch eine Scheibe war 😀
Spass beiseite.
Zu Conchita (es kostet mich jede Menge Überwindung, dies hier zu erwähnen):
ganz Abseits der geradezu zwanghaft pathologisch transportierten "LGBTQIXYZ&%§$"-Message zur gelieferten Performance war der Song "Rise like a Phoenix" objektiv gesehen gar nicht mal schlecht, so etwa wegen der mehr als deutlichen Anleihe an früheren 007-Titelmelodien.
Allerdings ganz ohne Kathi Zechners eigenmächtige Entsendung von Tom Neuwirth zum ESC wäre es auch damals nichts geworden, weil ihn, zumindest in Österreich seit Starmania, wirklich keiner mehr hören wollte und mehrheitlich war so ziemlich jedem das Conchita völlig wurscht.
Der Rest ist bekannt.
Naja, schade und halt auch Pech: Die Zeichen der Zeit gehen eben grad Richtung “abfeiern und möglichst positive Fibes”. Balladen, Besinnlichkeit, das Thema “eingesperrt sein” thematisieren, passt jetzt grad nicht mehr (weil alle nach Freiheit dürsten und ja auch grad alles aufgesperrt wird). Ich persönlich find übrigens den Ukraine-Beitrag mega. 😉
Vincent Bueno war ein würdiger Vertreter Österreichs, ein hervorragender Sänger. Das Gesamtpaket aus Show, Song und Auftritt hatte halt leider keine Songcontest-Qualität.
Queer gegen Balkan könnte seit etlichen Jahren das Motto des ESC lauten. Da passt der gute Vincent einfach nicht hinein.
(Frei nach Helmut Qualtinger)
“Queer gegen Balkan, das ist Brutalität!”
😀
Sehr sympathischer Künstler mit deutlichem Talent und guter Stimme, aber der gewählte Song hat meinen Geschmack nicht getroffen.
Der hysterischen Regenbogen-Community hat’s offensichtlich gefallen, was leider sehr wenig bedeutet, nachdem sie nun auch diese Veranstaltung “gekapert” haben und zu jedem noch so grottig schlechten Beitrag wie von Sinnen frenetisch jubeln.
Das war langweilig, altbacken und völlig zurecht nicht relevant!
Das selbe hätte man sagen können, als Conchita Wurst gewonnen hatte, was wenig mit deren Talent zu tun hatte, sondern vielmehr mit Ideologie. Diesmal ist es halt schlecht für Österreich gelaufen.
Es ist generell schade um den ESC. Früher war das eine interessante Bühne für musikalische Talente.