Mehrere FPÖ-Mitglieder haben bei einer Reise nach Afghanistan unter anderen Taliban-Außenminister Amir Khan Muttaqi zu Gesprächen getroffen. Das geht aus einer Pressemitteilung samt Foto des afghanischen Außenministeriums hervor, die gestern veröffentlicht wurde.

Auf dem Foto sieht man neben Muttaqi und weitere mutmaßliche Mitgliedern der Taliban unter anderem den ehemaligen FPÖ-Abgeordneten im EU-Parlament, Andreas Mölzer, sowie den Ex-Nationalratsabgeordneten Johannes Hübner. Auch der afghanische TV-Sender Tolo News veröffentlichte dazu ein Foto auf Twitter (X).

Laut Außenministerium in Kabul ging es bei den Gesprächen auch um eine Erleichterung von Konsulatsdiensten für afghanische Bürger in Wien. Zudem soll die FPÖ-Delegation nach den Gesprächen die Situation in Afghanistan „viel besser“ eingeschätzt haben, als sie es aus Medien erfahren habe.

Sie hätten mit einigen Afghaninnen und Afghanen über die aktuelle Situation in Kabul gesprochen. Laut afghanischen Außenministerium sei ihnen dabei klar geworden, dass die Bürgerinnen und Bürger in Afghanistan mit der derzeitigen Situation zufrieden seien und sich sicher fühlten.

FPÖ-Parteispitze wusste nichts von Mölzer-Alleingang

Zunächst ungläubig hat auch die FPÖ-Führung in Wien auf die Aussendung des Außenministeriums in Kabul registriert: Ihre überraschte Reaktion auf den Alleingang Mölzers: “Es handelt sich bei dieser Reise, von der wir erst heute durch Medienanfragen Kenntnis erlangt haben, um eine reine Privatangelegenheit dieser Personen, die weder in Abstimmung mit noch im Auftrag der FPÖ erfolgt ist und auch nicht von ihr bezahlt wurde.”