Im Alltag der Bevölkerung ist das Thema Gendern laut einer Umfrage indes nicht angekommen, so Stocker im Ö1-“Morgenjournal”

Zadic hatte das Flexible Kapitalgesellschafts-Gesetz schon im Mai mit ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner vorgestellt. Im Büro der Justizministerin verwies man am Freitag gegenüber der APA auf die gemeinsame Präsentation und zeigte sich von Stockers Kritik überrascht. Wie üblich sei das Gesetz mit der ÖVP koordiniert worden, der Gesetzestext sei vom Koalitionspartner auch in dieser Form freigegeben worden.

Disoski: "Fürchtet euch nicht"

Männer sind im Gesetz ausdrücklich mitgemeint. Das kommt auch bei der FPÖ nicht gut an: Werde die männliche Form verwendet, seien Frauen mitgemeint, werde ausschließlich die weibliche Form verwendet, würden nur Frauen angesprochen, so FPÖ-Verfassungssprecherin Susanne Fürst. Positive Reaktionen kommen währenddessen von der SPÖ und den NEOS. Für SPÖ-Frauenchefin Eva Maria Holzleitner hat das Sichtbarmachen von Frauen einen “wichtigen Zweck” und “großen Sinn”. Für NEOS-Justizsprecher Johannes Margreiter ist die Sprache ein “Machtfaktor” – “Wir haben nichts dagegen, wenn einmal in die andere Richtung gegendert wird.” “Fürchtet euch nicht vor inklusiver Sprache”, mahnte indes die Grüne Frauensprecherin Meri Disoski gegenüber Ö1.

Bei dem Gesetzestext des Justizministeriums handelt es sich nicht um den ersten in weiblicher Form verfassten, worauf Andreas Schäfermeier, Pressesprecher von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), auf Twitter hinwies. Er verwies auf das im Dezember 2011 kundgemachte Kärntner Gemeindemitarbeiterinnengesetz. Dieses entstand unter dem damaligen Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK), Landesrat Josef Martinz (ÖVP), Landesrätin Beate Prettner (SPÖ) und Landesrat Christian Ragger (FPK).

Nur 10 Prozent gendern regelmäßig

Berührungsängste gibt es auch in der Bevölkerung, wie eine OGM-Umfrage für den “Kurier” (920 Befragte, Schwankungsbreite 3,2 Prozentpunkte) zeigte. 67 Prozent gaben an, das Gendern beim Schreiben und Sprechen zu vermeiden. 10 Prozent gendern hingegen beim Schreiben und Sprechen mehr oder weniger regelmäßig, 9 Prozent nur beim Schreiben, 3 nur beim Sprechen. “Etwa jeder Zehnte gibt an, nur in bestimmten Situationen zu gendern, wenn es beruflich notwendig erscheint”, erklärte OGM-Chef und Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer im “Kurier”.

Frauen gendern etwas häufiger als Männer, auch die Mehrheit der weiblichen Bevölkerung gendert aber nicht. Große Unterschiede ergeben sich hinsichtlich der politischen Präferenz: Während 80 Prozent der Grün-Wählerinnen und -Wähler gendern, versuchen mehr als 90 Prozent der FPÖ- und drei Viertel der ÖVP-Wähler, das zu vermeiden. Insgesamt sprachen sich 79 Prozent für Entscheidungsfreiheit beim Gendern für jede und jeden aus.

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Kommentare

  • Darwin sagt:

    Was zur Hölle hat diese Dame bis jetzt geleistet für so viel Kohle erwartet man schon mehr.Nun nächstes Jahr ist dieser Spuck vorbei ,dann heißt es aufräumen und die liegengelassene Arbeit erst einmal aufarbeiten.

  • Rübezahl sagt:

    Eine reine perverse Provokation.

    In den Standard-Forum geht den Leuten dabei einer ab wenn absichtlich die Männer im Gesetzestext ausgeschlossen werden. Das ist aber dann vorsätzlich!

    Aber was kann der Mann für das generische Maskulin in der Deutschen Sprache?!
    Nix. Und mehr Jobs werden die Frauen durch angebliche Offensichtlichkeit in der Sprache auch nicht bekommt. Letztlich dreht es sich um die Leistung!

    Daran sieht man auch wie unsere “toleranten” Mitbürger selbst zu Chauvinismus tendieren.

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  • Hugo sagt:

    In dem Gesetz sind Männer ausdrücklich mitgemeint. Es darf Ihnen wurscht sein. Sie haben sicher wichtigeres zu tun, als über Zadic und dieses Gesetz zu sudern.

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    1. Neres sagt:

      Wenn es so egal ist, warum ist es dann in weiblicher Form verfaßt?

  • Brutus sagt:

    Der lockige Generalsekretär muss natürlich liefern und sei es drum, das passt schon. Viel lieber wäre mir, er würde dem Herr Karner sagen: Ey Mann, die Italiener holen willige Fachkräfte rein und was ist mit uns? Aber der Karner zögert noch und fragt seinen genialen Beraterstab: Brauchen wir nicht Rocketingenieurs aus Indien? Im schlimmsten Fall auch aus Afghanistan, die haben das US-Kriegsgerät gekapert und müssten schon im Bilde sein.

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  • Justy sagt:

    Wie ich erst kürzlich geschrieben habe – die ÖVP ist Erfüllungsgehilfe der Grünen.
    Wie lächerlich kann man sich noch machen.
    Da gibt die ÖVP (Stocker) heute eine Pressekonferenz und kritisiert Fr. ZADIC.
    Und dann hört man, daß die ÖVP diesen Gesetzestext schon längst freigegeben hat.
    Nehammer & Co fahren die bürgerliche ÖVP an die Wand. Hier regieren meiner Meinung nur noch Versager und Angsthasen. Um nicht kritisiert zu werden macht man jeden Schwachsinn mit.
    Große Ankündigungen von Nehammer & Co verursachen außer viel CO2 -Ausstoß – nichts!
    Aber der l e i s e bürgerliche Wähler wartet auf die nächste NR-Wahl.
    Ihr (ÖVP) habt mit den Grünen zuviel Unheil, gesellschaftliche „Irritationen „ milde ausgedrückt angerichtet.
    Mit eurer linksgerichteten kontrollierenden Politik habt ihr viele bürgerliche Wähler vor den Kopf gestoßen.
    Auch die ganzen EU-Abstimmungen die ihr ohne „wenn und aber“ geschluckt habt.
    Seit Nehammer gibt es aus Österreich vor EU-Abstimmungen kein Aufbegehren mehr.
    Das heißt: Österreich ist wieder ein williger zahlender Mitläufer geworden.
    Und genau diese jetzige EU wird uns noch in den finanziellen und wirtschaftlichen Abgrund reißen. Und die jetztige Regierung ist zu 100% mit Schuld – weil alles ohne Gegenwehr geschluckt wurde.

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  • Dampfwalze sagt:

    Hahaha Frau Zadic greift durch , ist das euer ernst, wenn nicht, als Sarkasmus kennzeichnen Hahahaha, das war ein Griff ins Klo würde ich sagen.

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  • starzi sagt:

    Werden jetzt Männer diskriminiert..
    Ok dann könnte man auch bei Trennung eines Paares darauf pochen ,dass die Männer nicht mehr ausgebeutet werden …pro Kind werden sie mit 300-400€ zur Kassa gebeten werden und oftmals Männer das gemeinsame gebaute Haus an die Frau verlieren…ist das nicht diskriminierend bei diese Gleichberechtigung…nicht nur die Genderfreiheit für XGeschlächter zahlen dürfen dann doch die Männer…..

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  • wswdww sagt:

    Den Amerikanern dürften einige Außerirdische entkommen sein.

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  • GF 99 sagt:

    Fr. Zadic hätte besser endlich härtere Strafen für die Klimakleber auf den Weg bringen können. Aber nein, solcher Blödsinn ist ja wichtiger.

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  • Hermann sagt:

    Habt ihr keine echten Themen, die auch dem Volk zu Gute kommen.
    Diese Genderei ist so lächerlich und vollkommen wertlos. Fr. Zadic, es stehen wichtigere Themen in der Justiz an.! Ihr Politiker arbeitet mal für das Volk in Österreich . Ich sage nur Inflation.!

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