Der deutschen Polizei gelang ein wichtiger Schlag gegen den linksextremen Terror: Sie schnappte in Berlin Simeon T. (22) aus Thüringen. Damit wurde ein weiteres Mitglied der berüchtigten „Hammerbande“ festgenommen. Er befindet sich nun in Gewahrsam.

Mit Hämmern und Teleskop-Stöcken auf Nazis eingeschlagen

Der Schlägertrupp ist für seine brutalen Angriffe auf tatsächlich oder vermeintlich rechtsextreme Bürger bekannt. Im Februar schockierte das Video eines Überfalls in Budapest die Öffentlichkeit. Darin attackierte die Terrorgruppe einen Passanten von hinten und prügelte mit Hämmern und Teleskop-Stöcken 20 Sekunden lang auf ihn ein.

Die meisten Mitglieder stammten aus Deutschland, unter ihnen Simeon T. Seither werden sie mit internationalem Haftbefehl gesucht. Die Linksextremisten waren in die ungarische Hauptstadt gereist, um gegen den traditionell von Neonazis begangenen „Tag der Ehre“ zu demonstrieren. Offenbar hielten sie den Passanten für einen Teilnehmer an der Veranstaltung. Anschließend veröffentlichte die Polizei die Gesichter der Bandenmitglieder, woraufhin sie untertauchten.

Schwer verletzte Opfer mussten stationär im Spital behandelt

Jahrelang war die kriminelle Gruppierung in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt aktiv. Sie überfielen mehrmals Neonazis und fügten ihnen schwere Verletzungen zu. Im Jänner 2019 griffen sie etwa vier Rechtsextreme in einer Unterführung am Bahnhof Roßlau an. Drei der Opfer mussten anschließend zur stationären Behandlung im Spital aufgenommen werden.

Wie NDR und WDR berichten wurde Simeon T. am Montag in einer Wohnung in Berlin festgenommen. Er soll bereits am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Natascha Strobl (r.), maßgebliche Unterstützerin von SPÖ-Chef Andreas Babler (l.), solidarisierte sich mit Lina E., der mutmaßlichen Führerin der Hammerbande.

Mutmaßliche Anführerin Lina E. zu fünf Jahren Haft verurteilt

Angeführt wurde der Schlägertrupp aus Ostdeutschland nach Ansicht ermittelnder Behörden von der Leipziger Studentin Lina E. (28). Am 31. Mai war die Linksextremistin in Dresden zu fünf Jahren und drei Monaten Haft wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verurteilt worden – der eXXpress berichtete. Trotz des Urteils konnte Lina E. das Gericht zur allgemeinen Verblüffung auf freiem Fuß verlassen und muss ihre Haft erst später antreten. Ein Grund: Sie leidet unter Rheuma, das sie sich während der Untersuchungshaft im Frauengefängnis zugezogen haben soll.

Babler-Unterstützerin Strobl machte sich für Lina E. Stark

Für die Leipziger Linksextremistin machte sich auch Natascha Strobl (38) stark. In einem von ihr mittlerweile wieder gelöschten Tweet rief sie: „Solidarität mit #FreeLina“.

Strobl ist überdies maßgebliche Unterstützerin des roten Parteichefs Andreas Babler, für den sie heuer während der SPÖ-Mitgliederbefragung den Wahlkampf orchestrierte. Als Babler – und doch nicht der burgenländische Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil – die Wahl für den sozialdemokratischen Bundesparteivorsitzenden  für sich entscheiden konnte, glaubte sie beinahe an ein Wunder. „Das ist doch unfassbar alles“, twittert sie. „Oh mein Gott! Andreas Babler ist Parteivorsitzender der SPÖ.
Als zuvor fälschlicherweise Bablers Kontrahent Doskozil zum Sieger erklärt worden ist, hielt sie mit ihrer Enttäuschung nicht lange hinter dem Berg. „Die SPÖ dürfte heute eine Jahrhundertchance verpasst haben“, klagte sie. „Ab heute stehe ich der Parteipolitik nicht mehr zur Verfügung.“

Das ist nun wieder anders.

Weiteres Mitglied flüchtig – Landeskriminalamt belohnt Hinweise

Bis heute wurden nicht alle Mitglieder der terroristischen „Hammerbande“ geschnappt. Weiterhin auf der Flucht ist Johann Guntermann (30). Er soll mit Lina E. liiert gewesen sein und den linksradikalen Schlägertrupp gemeinsam mit ihr angeführt haben. Das Bundeskriminalamt beschreibt ihn als dringend verdächtig, sich an mehreren politisch motivierten körperlichen Übergriffen beteiligt zu haben.

Simeon T. (l., 22) befindet sich in Gewahrsam, Johann Guntermann (r., 30) ist noch auf der Flucht.

Das LKA Sachsen hat eine Belohnung von mindestens 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der flüchtigen Bandenmitglieder führen. Hinweise können unter der Telefonnummer 0 800 855-2055 oder bei jeder Polizeidienststelle abgegeben werden.

Die Festnahme von Simeon T. markiert einen wichtigen Erfolg der Behörden, um die Aktivitäten der gewalttätigen „Hammerbande“ zu unterbinden und ihre Mitglieder zur Rechenschaft zu ziehen.