Alarmiert waren vor allem auch die Autofahrer. Die Idee, mitten auf einer wichtigen Kreuzung ein Planschbecken aufzustellen, kam bei den ohnehin leidgeplagten Wienern nicht gut an. Dazu sorgten noch horrende Kosten für allgemeines Kopfschütteln.
Umso verwunderlicher mutet daher die Idee des Bezirksvorstehers im 15. Bezirk, Gerhard Zatlokal, an, den Pool auch heuer wieder einzulassen.

Reaktionen der Politik

Die Stimmung in den Parteien ist gemischt: „Mir fällt schon mal ein Stein von Herzen, wenn der Pool nicht am Wiener Gürtel zum Einsatz kommt. Dennoch stellt sich die Frage, ob Kosten und Nutzen bei einem derart kleinen Pool in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Ich denke der 15. Bezirk hätte mehr davon, wenn man um das Geld die Parks nachhaltig attraktiviert“, stellt der dritte Präsident des Wiener Landtages, Manfred Juraczka (ÖVP), fest.

Badespass, aber bitte ohne Stau. Foto: zVg

Etwas differenzierter sieht das Neos Vizestadtchef Christoph Wiederkehr, der den Gürtelpool noch im Vorjahr als „Gags, Gags, Gags“ der damaligen rot-grünen Stadtregierung abgetan hatte.
„Es gibt derzeit weder Pläne, die vorliegen, geschweige denn eine Kostenübersicht. Wenn der Bezirk einen temporären Pool in einem Park wünscht, wird man sich das konkret anschauen und dann bewerten. Wir beteiligen uns nicht an künstlicher Aufregung, ohne dass Fakten am Tisch liegen. Grundsätzlich sind wir NEOS offen für kreative Nutzung des öffentlichen Raums vor allem für Kinder und Jugendliche.“

Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp wird wohl auch nicht die Badehose anziehen: „Die Wiener Freibäder bieten den Bürgern sowieso die Möglichkeit zur Abkühlung. Wenn es im heurigen Sommer wieder Abstandsregeln gibt, dann dürfen in den neuen Gürtel-Pool sowieso nur eine Handvoll Leute rein. Eine solche Geldverschwendungsaktion brauchen wir nicht“.

"Wird nicht am Gürtel stehen"

Der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, Gerhard Zatlokal (SPÖ), zeigte sich gegenüber der APA aber einmal mehr über den regen Besuch im Vorjahr zufrieden: “Der Pool ist von der Bevölkerung angenommen worden.” Das in der Nähe des Wiener Westbahnhofs auf einer Gürtel-Kreuzung errichtete Freizeitgelände wurde von 25.000 Besuchern frequentiert. Der kleine Pool wurde 15.000 Mal genutzt. Die Anlage war vom Anfang August bis Anfang September geöffnet. Zwischenzeitlich wurden die Betriebszeiten des Pools von 20.00 auf 21.00 Uhr ausgeweitet.

Fix sei laut Zatlokal immerhin, dass das Becken nicht mehr am Gürtel stehen wird.

Soll der Gürtel-Pool auch heuer wieder eingelassen werden?