Haselsteiner ist an der Signa Holding mit 15 Prozent beteiligt, an der Immobilienentwicklungsfirma Signa Development hält er 9 Prozent. Die Ursachen für die Pleite sieht er vor allem in externen Faktoren. “Die Immobilienbranche ist abhängig von der Finanzierung, und die Zinslandschaft hat sich so radikal und in so kurzer Zeit geändert, dass es schwierig war, in dieser Zeit umzustellen.” Der Krieg, der Energieschock, die Inflation und die Zinsen seien weitere Gründe für den Niedergang der Signa gewesen, so Haselsteiner Mittwochabend in der ZiB2.

Ein Fehler sei es gewesen, “dass man zu lange an der Hoffnung vom frischen Kapital im nennenswerten Umfang festgehalten hat”. Er selbst sei grundsätzlich bereit, der Signa Development bis zu 25 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Es komme nun darauf an, ob die Gläubigerversammlung dieses Angebot annehmen werde. Dann werde man den Schaden minimieren können. Bei der Signa Prime habe er keine Beteiligung, daher werde er dort kein Kapital zuschießen.

Benko hatte die Zügel in der Hand

Signa-Gründer René Benko habe durch die Pleite einen Großteil seines Vermögens verloren und sei “desperat”. Bei der Signa habe Benko eine “aktive Gesellschafterrolle gespielt” und habe in die Management-Entscheidungen sehr wohl eingegriffen bzw. sei darüber informiert gewesen. “Es ist ja kein Geheimnis, dass man ihm die faktische Geschäftsführung unterstellt.” Benko habe “die Zügel in der Hand gehabt” und seine Mitarbeiter und seine Geschäftsführer angewiesen. “Da sollte er sich auch nicht drücken, in meinen Augen.”

Dass das Geschäftsmodell eine Art Pyramidenspiel war und die Immobilien systematisch überbewertet wurden, glaubt Haselsteiner nicht. “Die Signa hat bis zur Insolvenz keine einzige Immobilie unter dem Buchwert verkauft.” Möglicherweise sei sie aber zu schnell gewachsen. Ihre große Schwäche sei der Handel gewesen, das habe Reserven verzehrt. Dass Bilanzen immer verspätet gelegt wurden, ist für Haselsteiner “kein großes Vergehen”.