Der russische Bär baut sich an der Grenze zur Ukraine auf. Zehntausende Soldaten, ein gewaltiger Truppenaufmarsch. Der Westen ist besorgt. Joe Biden machte klar, dass eine Invasion der Ukraine für Russland „ernste Konsequenzen“ nach sich ziehen würde. Aber auch Putin stellte Forderungen. Er wolle eine Garantie, dass die Ukraine niemals NATO-Mitglied werden würde.

Biden kündigte an, die USA werde der Ukraine weiteres „Verteidigungsmaterial“ zur Verfügung stellen. Und man werde die NATO-Partner im Osten für den Fall einer weiteren Eskalation stärken. Damit gemeint sein, könnte nach vielen Beobachtern auch eine Verlegung weiterer US-Truppen in die Region.

Putins Drohkulisse bliebt aufgebaut

In der Ukraine bereitet man sich auf eine russische Invasion vor.

Auswirkungen hat die Krise an der ukrainischen Grenze freilich auf die ganze Welt. Im Falle einer Invasion – und den damit verbundenen Sanktionen – droht Russland kurzerhand damit, den Gashahn abzudrehen. Doch solche offenen Drohungen sprach Putin nicht aus, heißt es.

Überhaupt gaben sich die beiden Kontrahenten aus dem Weißen Haus und dem Kreml „staatsmännisch freundlich“ – eine Einigung scheint aber weiter in weiter Ferne. So bleibt die russische Drohkulisse weiter aufrecht. Und auch die Angst vor einem langen und kalten Winter in Europa ist nicht vorbei.

Invasion noch im Dezember?

Laut Medienberichten befürchtet Washington einen Überfall im Dezember, wenn in Osteuropa die Böden gefrieren und Panzer nicht mehr im Schlamm versinken. Berliner Sicherheitskreise werten indes die Aussagen aus Russland so, dass Moskau die bisher üblichen bilateralen Übungen der USA oder Großbritanniens mit der Ukraine sowie die Lieferung von US-Panzerabwehrwaffen nicht mehr dulden will. Eine akute Kriegsgefahr sehe Deutschland nicht.

Ähnlich sieht man es in der Ukraine selbst, berichtet “NTV”. Sie verweist auf eine Stellungnahme des ersten stellvertretenden Sekretärs des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Ruslan Demtschenko, wonach die “Gefahr einer Invasion der russischen Streitkräfte in die Ukraine” zwar “erhöht” sei, derzeit aber keine Aussage darüber möglich sei, “wie hoch der Grad der militärischen Vorbereitungen des Kremls ist”. Nach seiner Einschätzung bedient sich die Militärführung der Methode eines “hybriden Kriegs”, in dem der Gegner durch die “Drohung einer militärischen Invasion” manipuliert werde.

Zwei Stunden lang sprachen Biden und Putin über die Situation in der Ukraine. Aufgrund der Corona-Pandemie fand das Treffen nur virtuell statt.