
Hochwasser-Alarm: Lage im Süden bleibt weiter dramatisch
Auch wenn die Pegel der Flüsse in Kärnten und der Steiermark langsam fallen, die Anspannung in den südlichen Hochwasser-Gebiteten ist weiter hoch. Nach Evakuierungen zahlreicher Häuser drohen weitere Hangrutsche und Murenabgänge. Nach einem ersten Todesopfer warnen die Behörden vor unnötigem Risiko.
Die Lage in den südllichen Überschwemmungsgebieten bleibt instabil: Laut Polizei sind in St. Veit an der Glan am Sonntagabend zehn Bewohner aus ihren Häusern evakuiert worden, weil ein Hangrutsch drohte. Die Obermühlbacher Straße wurde komplett gesperrt, nachdem größere Bereiche des Banketts stark unterspült und teilweise sogar weggebrochen waren.
Die Exekutive war von einem Verkehrsteilnehmer gegen 19 Uhr alarmiert worden. Neben der Straße wurden auch die Zugangsbereiche zum unterhalb liegenden Vituspark sowie die dort befindlichen Wandersteige gesperrt. In der Nähe musste am Sonntag das erste Todesopfer der Hochwasserkatastrophe beklagt werden. Ein Mann aus dem Bezirk St. Veit war am gesperrten Glanradweg zwischen Raggasaal und Karnburg unterwegs, als er vom Wasser in den Fluss gerissen wurde. Nach einer Suchaktion wurde er im Bereich Karnburg leblos im Wasser treibend gesichtet und von der Wasserrettung Krumpendorf geborgen. Der Mann starb im Klinikum Klagenfurt.
Nachströmendes Wasser und durchnässte, abrutschende Hänge hatten am Wochenende ständig für neue Feuerwehreinsätze und Evakuierungen in Kärnten und der Steiermark gesorgt. In Kärnten waren weiterhin fünf von zehn Bezirken von den Überschwemmungen betroffen. Rund 80 größere, geologisch begutachtete Erdrutsche waren dem Landeskrisenstab am Sonntagnachmittag bekannt. Während einige Straßensperren wieder aufgehoben werden konnten, weil das Hochwasser abgeflossen war, kamen anderenorts wieder einige wegen Muren und Hangrutschungen hinzu. Im Bezirk Völkermarkt mussten bisher 213 Personen aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen. In Klagenfurt bleiben das Strandbad Klagenfurt bzw. Loretto voraussichtlich bis Mittwoch geschlossen.
Jede helfende Hand wird jetzt dringend benötigt
Sorgen bereitete die mögliche Verfügbarkeit von Freiwilligen. Von Seiten des Roten Kreuzes, des Landesfeuerwehrverbandes und des Landes Kärnten erging angesichts des Beginns der Arbeitswoche der dringende Appell an die Dienstgeber, ihre im Unwettereinsatz stehenden Mitarbeiter zu unterstützen. Arbeitgebern, die bei einer Dienstverhinderung wegen Teilnahme an einem Großschadensereignis- und Bergrettungseinsatz Entgelt fortzahlen, gebührt nach den jeweiligen Landesgesetzen eine Abgeltung durch das Land. Beschäftigte beim Land Kärnten und den Gemeinden können um Sonderurlaub für Einsätze und Ausbildungen ansuchen.
Steiermark: Pegel sinken, Murenabgänge drohen
In der Steiermark sanken im ganzen Land die Pegel der Flüsse und Bäche. Daten des Hydrographischen Dienstes des Landes zeigten am Montag in der Früh nur noch die Mur in Graz und Mureck im “gelben” Bereich, aber auch in diesem Fall mit stark sinkendem Pegel. Auch der Pegelstand der Sulm im Bereich Leibnitz, der am Sonntagnachmittag noch einen leicht steigenden Verlauf gezeigt hatte, sank rapide.
Auch in der Steiermark dürften in den kommenden Tagen Hangrutschungen und Murenabgänge das größte Problem sein. Am Sonntagvormittag waren 280 Rutschungen in der Steiermark erfasst, nun auch im obersteirischen Obdach und Lobming. Teils bedrohen die Rutschungen Wohnhäuser und Infrastruktur. Viele Ortswasserleitungen insbesondere im Bezirk Südoststeiermark sind durch die Rutschungen gebrochen. Mit Stand Sonntagnachmittag sind in der Steiermark 82 Personen aus ihren Wohnhäusern in Sicherheit gebracht worden. Am Abend wurden die gesamten Bezirke Leibnitz und Südoststeiermark zum Katastrophenfall erklärt, wegen der Vielzahl an Hangrutschungen.
Kommentare
Warum bettelt Österreich nicht um EU und NATO Hilfe zur Hochwasser Katastrophe in Süd Österreich? So wie das die Slowenen tun!
Dramatisch für die Betroffenen, denen unbedingt geholfen werden muss, aber der mediale Zirkus, der deshalb veranstaltet wird ist völlig überzogen und gehört in die Kategorie Klimapropaganda und Katastrophenporno-Klickbait. Denn die Auswirkungen sind regional sehr begrenzt und nur ein verschwindend geringer Prozentsatz der Bevölkerung in der Steiermark und in Kärnten sind davon betroffen. Trotzdem wird so getan, als ob diese Bundesländer zur Hälfte am Absaufen sind.
Richtig, ..die Medien sollten sich mehr auf die uns alle so wichtigen Themen wie gendern, österreichische Speisekarte und LGBTQ konzentrieren, als auf das Klima. 😉
Wie wäre es damit, eine schlagkräftige Organisation wie den italienischen Zivilschutz aufzubauen? Was die oft und gern als Faulenzer und dumme Schlamper verunglimpften Italiener zustande bringen, sollte doch auch in Österreich und in Deutschland möglich sein. Eine gut aufgestellte Organisation wie der italienische Zivilschutz hätte zum Beispiel das Desaster im Ahrtal verhindert.
Warum nicht mal die jungen kräftigen Männer heranziehen, die bisher nur auf unsere Kosten rundum versorgt werden? 🤔
Ich habe dir einen Daumen hoch gegeben. Das müssten aber Österreicher sein.
Die anderen könnten etwas gebrauchen
Jetzt wäre es an der Zeit das die neu zugezogenen sich dankbar zeigen würden und mithelfen…..ein frommer Wunsch
Wie die Bilder zeigen mitten drinnen zu Hauf vergnügungssüchtige Touristen, die man retten muß, weil sie trotz Warnungen hirnlos herumzigeunern.
Dramatisch, ja. Evlt. aber auch fürchterlich, entsetzlich oder unbeschreiblich schrecklich? Synonyme für den abgelutschten Begriff gibt es doch, oder? Ich finde es unpassend, wirklich ergreifende Themen mit diesem schwer überdehnten Begriff zu beschreiben. Das Leid der Betroffenen versinkt so nicht nur im Hochwasser sondern auch in den gleich geklopften Medien. Dramatische Grüße