Offenbar sollten keine Spuren hinterlassen werden: Mehr als 4000 Kilometer hat ein bislang unbekannter Mann aus Wien vergangenes Jahr mit seinem Auto zurückgelegt, um in drei Tranchen Bargeldspenden an einen in Deutschland ansässigen Verein zu übermitteln, der laut dem deutschen Innenministerium Terror-Finanzierung im Ausland betreibt. Rund 45 Stunden war er dafür auf der Straße, das sind knapp zwei Tage – reine Fahrtzeit wohlgemerkt. Jetzt ist diese Spende Teil einer großen Ermittlung in Deutschland, wie der eXXpress erfahren hat.

Insgesamt 20.000 Euro von Österreich nach Deutschland übermittelt

Die letzte der drei Bargeld-Lieferungen, gestückelt hauptsächlich in 200- und 100-Euro-Scheine, traf demnach Anfang Dezember ein. Auf diese Weise hat der Wiener Geld in der Höhe von insgesamt 20.000 Euro von Österreich nach Deutschland transferiert – offiziell für den Bau einer Moschee in Afrika, denn laut eigenen Angaben leistet der Verein in dutzenden Staaten humanitäre Hilfe. Wie das deutsche Innenministerium aber am Mittwoch verkündet hat, fließen die Spenden auch an terroristische Vereinigungen im Ausland, darunter die Al-Nusra-Front in Syrien, die palästinensische Hamas sowie die al-Schabab in Somalia.

Deutschland hat die islamische Hilfsorganisation Ansaar International verbotenMarcel Kusch / dpa / picturedesk.com

In diesem Zusammenhang gab es 2019 in Deutschland auch mehrere Razzien, Beschlagnahmungen und Kontosperrungen im Umfeld des Vereins “Ansaar International“. „Wer den Terror bekämpfen will, muss seine Geldquellen austrocknen“, kommentierte der deutsche Innenminister Horst Seehofer das Verbot. (doa)