Das Internationale Olympische Komitee sucht derzeit noch nach Austragungsorten für die Olympischen Winterspiele 2030 und 2034. Die IOC-Spitze schlägt nun vor, dass die Winterspiele 2030 in Frankreich über die Bühne gehen. Vier Jahre später will man die USA als Austragungsort definieren. Zudem empfahl die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees am Mittwoch in Paris, dass die Schweiz ein Vorzugsrecht für 2038 bekommt.

Frankreich ist bereits Austragungsort der Olympischen Sommerspiele im kommenden Sommer (Paris, Anmerkung). Die Winterspiele hat man zuletzt 1992 (Albertville) ausgetragen.  Die Schweiz und Schweden hatten sich ebenso für die Austragung der Spiele 2030 interessiert.

Dialog mit bevorzugten Ausrichtern

Jetzt beginnt mit den Bewerbern nun entsprechend dem neuen Auswahlverfahren des IOC mit bevorzugten Ausrichtern der sogenannte gezielte Dialog. In dieser Phase wird nur mit diesen Kandidaten verhandelt, das Olympia-Konzept soll zur endgültigen Reife gebracht werden. Im kommenden Jahr erteilt dann die Generalversammlung des IOC den finalen Zuschlag für die Winterspiele 2030 und 2034. Bereits im Oktober hatte die IOC-Session eine Doppel-Vergabe beschlossen.

Eigentlich sollte bei der Sitzung des Ringe-Zirkels im Oktober in Mumbai bereits über den Gastgeber für 2030 entschieden werden. Doch potenzielle Favoriten hatten ihre Bemühungen eingestellt und das IOC damit in die Bredouille gebracht. Das japanische Sapporo verzichtete wegen der Turbulenzen um den Korruptionsskandal rund um die Sommerspiele in Tokio auf seine Bewerbung. Vancouver erhielt keine Garantien für öffentliche Finanzmittel. Salt Lake City wollte für 2030 nur ungern ins Rennen gehen, weil 2028 in Los Angeles schon Sommerspiele in den USA stattfinden.

IOC-Präsident Bach warnt vor Auswirkungen des Klimawandels

Zuletzt hatte das IOC daher andere Interessenten ermuntert, einen Anlauf für 2030 zu wagen. Das Schweizer Sportparlament hatte erst in der Vorwoche eine Bewerbung abgesegnet. Auch in Frankreich und Schweden hatten die Olympia-Projekte in den vergangenen Wochen entscheidende Hürden auf dem Weg zu einer Bewerbung genommen. Frankreich schickt einen Verbund der früheren Winter-Gastgeber Chamonix (1924), Grenoble (1968) und Albertville (1992) sowie Nizza ins Rennen.

Die nächsten Winterspiele sind für 2026 an Mailand und Cortina d’Ampezzo in Italien vergeben. Langfristig allerdings ist das Winter-Spektakel für das IOC wegen des Klimawandels ein Problemfeld. Nur zehn Schauplätze sind nach Berechnungen von Forschern von 2040 an überhaupt noch schnee- und eissicher genug für die Ausrichtung von Winterspielen.

“Wir müssen diesen dramatischen Einfluss des Klimawandels auf die Winterspiele sehr schnell angehen”, warnte IOC-Präsident Thomas Bach. Hinzu kommt auch die Ablehnung der Bürger in potenziellen Bewerber-Ländern oder das strikte Nein der Politik. Das macht die Suche für das IOC nach Gastgebern für die kommenden Winterspiele nicht einfacher.