Die rechtskonservative Likud-Partei des Regierungschefs Benjamin Netanjahu ist bei Israels vierter Parlamentswahl binnen zwei Jahren den Prognosen zufolge neuerlich stärkste Kraft geworden. Die Likud-Partei kommt demnach auf 31 Mandate. Auf Platz zwei befindet sich die Zukunftspartei des Oppositionsführers Yair Lapid.

Exit Polls: Mehrheit für rechte Parteien

Der “Jerusalem Post” zufolge deuten Exit Polls von drei TV-Sendern daraufhin, dass die rechten Parteien dieses Mal gemeinsam auf die nötige Mehrheit von 61 Sitzen in der Knesset kommen. Das wäre nach den vergangenen zwei Jahren eine Zäsur, denn die vergangenen drei Wahlen brachten nie stabile Mehrheiten, was permanent zu Neuwahlen geführt hat. Israels Politik befand sich auf dem Weg “ins Chaos”, wie der israelische Promi-Journalist Akiva Bigman im Interview mit dem eXXpress sagt.

Die “Jerusalem Post” berichtete Dienstagabend: “Alle drei Umfragen deuten darauf hin, dass Netanjahus Block aus Likud, Shas, Vereinigtes Tora-Judentum und der Religiösen Zionistischen Partei zusammen mit der Jamina-Partei von Naftali Bennett genügend Unterstützung erhielt.”

Die rechte, siedlerfreundliche Jamina-Partei müsste sich demnach auf Netanjahus Seite schlagen. Der Vorsitzende Naftali Bennett war eigentlich mit dem Ziel in die Wahl gegangen, Netanjahu abzulösen. Allerdings hat er im Wahlkampf eine Koalition mit dem Netanjahu-Block nicht ausgeschlossen. Mit Jamina würde der Netanyahu-Block den Prognosen zufolge die nötige Mehrheit von 61 Sitzen erreichen.

Die Mitte-Rechts-Parteien haben dieser Umfrage vom 14. März 2021 zufolge die Mehrheit.