Die Szenen, die in der Nacht auf Samstag vor der Hauptsynagoge der jüdischen Gemeinde an der Seitenstettengasse im Herzen von Wien zu sehen waren, haben nun massive Folgen: So wird bereits auf allen Social-media-Kanälen ein mögliches Versagen der Bewachung des Stadttempels diskutiert – und es melden sich auch immer mehr Politiker und Diplomaten zu dem irritierenden Vorfall, bei dem ein Paar gemeinsam mit einem Jugendlichen die israelische Fahne vom Stadttempel riss. Die Frau schrie dabei sogar “Kill! Kill! Kill!”

Der designierte Botschafter Israel sin Österreich, David Roet, schreibt dazu jetzt auf X (Twitter): “Die israelische Flagge am Stadttempel, der 1826 errichteten Hauptsynagoge Wiens, wurde geschändet. Wie durch ein Wunder überlebte diese historische Synagoge den Zweiten Weltkrieg als einzige Synagoge der Stadt. Juden sollten in Europa nie wieder in Angst leben.”

Das Statement des israelischen Botschafters in Österreich.

Vizekanzler kritisiert die offensichtlich fehlende Bewachung der Synagoge

Bei den ersten, die auf die Attacke gegen die Hauptsynagoge reagieren, ist auch Österreichs Vizekanzler Werner Kogler (Grüne): “Dass es in der aktuellen Situation zu einer derartigen antisemitischen Provokation vor dem Wiener Stadttempel kommt, ist vollkommen inakzeptabel und muss raschest aufgeklärt werden. Ebenso die offenbar fehlende Bewachung durch Kräfte der Exekutive.”

Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) kommentiert den Vorfall so: “Das ist einfach gestört. Eine jüdische Einrichtung anzugreifen und sich auch noch dabei zu filmen muss Konsequenzen haben. Ich erwarte hier eine harte Bestrafung für diesen offenen Antisemitismus.”

Und Bini Guttmann, Rechtsanwalt und Mitglied des Jüdischen Weltkongresses schreibt zum Video auf X (Twitter): “Gestern Nacht gab es einen antisemitischen Angriff auf den Wiener Stadttempel. Unter Gejohle reißt eine Person die israelische Flagge die die Synagoge gehisst hatte hinunter, eine andere Person imitiert ein Maschinengewehr. Die Lage ist auch für Juden, Jüdinnen in Europa ernst.”

Das schreibt Werner Kogler (Grüne).
Auch der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien, Oskar Deutsch, kommentierte bereits den Angriff auf die Synagoge.
Fordert harte Bestrafung: Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS).
Das spielte sich in der Nacht auf Samstag bei der Hauptsynagoge der jüdischen Gemeinde ab.