In Sachen Kleber-Blockaden ist Christian Bläul von der “Letzten Generation”als Klima-Tourist stets quer durch Europa unterwegs, um sich irgendwo auf die Straße zu picken. In Berlin, Dresden und Schweden stand er deshalb bereits vor Gericht, kassierte Geldstrafen, saß sogar in U-Haft. Doch dies scheint ihm nicht weiter zu imponieren, Geld spielt offenbar keine Rolle. Der Aktivist mit der grauen Mähne und der auffallenden Perlenkette lebte als IT-Experte in einer finanziell gut gesicherten Existenz.

Was er jetzt wohl nicht mehr nötig hat. Seit einem höchst umstrittenen Sager in einem Interview mit “Sachsen Fernsehen” gilt er als extremster Klima-Schützer, hat viele Fans: “Ich bin mental vorbereitet, dass in unserem Stau jemand stirbt. Natürlich kann es sein, dass da wirklich Menschen sterben”, sagte er in die Kamera.”

Den Internet-Job hat er inzwischen an den Nagel gehängt, den Antrag auf Arbeitslosengeld bereits gestellt. Er wird genehmigt werden. “Dazu kommen noch ein paar Spenden, das reicht”, gab er jetzt in einem Prozess vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten zu Protokoll.

Richterin: "Für ihre Begründungen fehlt mir jede Fantasie"

Christian Bläul möchte jetzt Vollzeit-Klima-Aktivist sein. Im aktuellen Verfahren hat er sich vor Gericht selbst verteidigt. Angeklagt war er nach Blockaden wegen zwei Fällen der Nötigung sowie in einem in Tateinheit mit Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Für seine Rechtfertigungen fehlte der Richterin “die Fantasie”. Sie verurteilte Bläul erneut zu 40 Tagessätzen à 20 Euro. Die niedrige Tagessatzhöhe erklärt sich durch das künftige Einkommen des Berufschaoten. Das Arbeitslosengeld ist dann doch nicht ganz so hoch wie die früheren Bezüge als IT-Experte.