Israelkritische Äußerungen von Filmschaffenden bei der Preisverleihung der Berlinale hat für heftige Diskussionen gesorgt. Das Festival ging auf Distanz, Deutschlands Kulturstaatsministerin Claudia Roth kündigte eine Untersuchung an. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz verurteilte die israelkritische Wortmeldungen. Scholz teile es, “dass eine derart einseitige Positionierung so nicht stehen gelassen werden kann”, sagte eine Regierungssprecherin.

Kein Wort zu den Geiseln

Die Statements seien “erschreckend einseitig und von einem tiefgehenden Israel-Hass geprägt” gewesen, sagte Roth. “Es ist nicht akzeptabel, wenn an einem solchen Abend von den internationalen Filmschaffenden nicht der bestialische Terrorangriff der Hamas auf über tausend friedlich lebende und auch bei einem Festival feiernde Menschen und deren grausame Ermordung angesprochen wird und auch kein Wort zu den noch mehr als 130 Geiseln verloren wird, die immer noch in der Gewalt der Hamas sind.” Auch die menschenverachtende Strategie der Hamas, die für das Leid der Zivilbevölkerung im Gaza mitverantwortlich ist, sei nicht benannt worden.

Schwere Vorwürfe aus der CDU

Doch nicht zuletzt die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (59) will Roths Worten keinen rechten Glauben schenken: „Es war ein Skandal mit Ansage – wieder einmal“, wird sie in “Bild” zitiert. Das „Handeln hat System. Erst wird weggesehen, bei der Documenta, jetzt bei der Berlinale. Dann geschwiegen und ausgesessen“, sagt Connemann. Fazit der CDU-Politikerin: Roth sei als Kulturbeauftragte „ungeeignet“. Wolle sie dem Amt nicht weiter schaden, „muss sie zurücktreten“.