Vor einigen Tagen schon führte der österreichische Bundeskanzler Telefongespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Ministerpräsident Denys Schmyhal und dem Präsidenten des Internationalen Roten Kreuzes Peter Maurer. Im Sinne einer aktiven Neutralitätspolitik ist es Bundeskanzler Nehammer wichtig, mit allen Seiten in Kontakt zu bleiben und einen Beitrag zu einer friedlichen Lösung und einer Linderung des durch den Krieg ausgelösten menschlichen Leids zu leisten.

Vorab Gespräche mit Selenskyj und Erdogan

Bereits am Donnerstag telefonierte Nehammer mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, um Informationen auszutauschen und das Gespräch mit Präsident Putin vorzubereiten. Heute Vormittag telefonierte Nehammer mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, um über den Istanbuler Friedensprozess sowie die Frage der Ernährungssicherheit im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu sprechen. Auch Erdogan hat angekündigt, in den nächsten Tagen sowohl mit dem ukrainischen, als auch mit dem russischen Präsidenten aufzunehmen.

Mit dem türkischen Präsidenten sprach Nehammer über den Istanbuler Freidensprozess

“Offen, direkt, hart”: Mit diesen drei Worten beschreibt Karl Nehammer das 75-minütige Gespräch, das er am 11. April mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hinter verschlossenen Türen führte. Danach war das internationale Interesse groß: Nach seinem Interview mit “CNN” bat auch “NBC” den österreichischen Bundeskanzler zum Gespräch über seine persönlichen Eindrücke zu Wladimir Putin und seinem Krieg in der Ukraine.

Das Treffen mit Putin stieß auch bei US-Medien auf großes Interesse

Und auch beim Telefonat am heutigen Freitag wird der Kanzler Klartext sprechen: „Es ist weiterhin wichtig, Wladimir Putin mit den Folgen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine zu konfrontieren. Die militärische und humanitäre Lage im Donbass und anderen Kampfgebieten ist dramatisch. Beide Seiten erleiden jeden Tag schwere Verluste. Auf humanitärer Ebene tut Österreich alles, um die fürchterlichen Folgen des Krieges zu mildern, deshalb werden wir uns auch um schwerverletzte Zivilisten, Frauen und Kinder kümmern und sie medizinisch versorgen. Ebenso ist es wichtig, zu einer Lösung bei der Frage des Exports der ukrainischen Ernte zu gelangen, bevor diese vor Ort verrottet und es gleichzeitig in vielen Teilen der Welt zu einer Hungersnot kommt. Ich unterstütze hier die Bemühungen von UNO-Generalsekretär Guterres.“

Die Lage im Donbass-Gebiet ist prekär - immer mehr ukrainische Soldaten flüchten vor Russlands Feuerkraft
Sprach bereits in Moskau Klartext mit Wladimir Putin: Kanzler Karl Nehammer