Der Schüler war in letzter Sekunde gerettet worden. Abgemagert bis auf die Knochen, wies er nur noch eine Körpertemperatur von 26,8 Grad auf, als ihn eine alarmierte Sozialarbeiterin fand. Seine Mutter (32) soll ihn immer wieder über Stunden in einer Hundebox gehalten haben. Angeblich auf Weisung einer Freundin (40). Von Verbindungen in satanistische Kreise der beiden Frauen war die Rede.

Der “Kurier” hatte zuerst über den erschütternden Fall berichtet und jetzt nachgelegt. Demnach war das monatelange Martyrium des Buben mehreren behördlichen Stellen durchaus bekannt. Auch Recherchen der “Krone” belegen dies. Demnach sollen Mitarbeiter eines Krankenhauses schon im Frühjahr 2022 Anzeige erstattet haben, weil für sie der Verdacht bestand, dass das Kind zu Hause gequält werde.

Auch ein Polizist geriet inzwischen ins Visier der Ermittler

Der misshandelte Bub selbst soll sich in der Schule einer Lehrerin anvertraut haben. Die Pädagogin schlug umgehend Alarm beim zuständigen Jugendamt. Daraufhin nahm die Mutter ihr Kind einfach von der Schule – und nichts weiter soll passiert sein.

Es sind schwere Vorwürfe gegen die Behörden, doch die hüllen sich bislang in Schweigen. Was im Falle von Polizei und Staatsanwaltschaft aufgrund der laufenden Ermittlungen noch nachvollziehbar sein mag. Dass sich die Bildungsdirektion Niederösterreich mit Verweis auf den Datenschutz versucht, aus der Affäre zu ziehen, grenzt dagegen an einen Skandal. Vom Schweigen des Jugendamtes einmal ganz abgesehen.

Inzwischen ist auch ein Polizeibeamter ins Visier geraten. Es soll sich um den Ex-Partner der mutmaßlichen Komplizin (40) der Mutter handeln. Er soll dabei behilflich gewesen sein, belastende Chat-Verläufe zwischen den Frauen zu löschen. Teilweise konnten diese aber wieder hergestellt werden.