Am 6. Dezember besucht der Nikolaus in Österreich traditionell die heimischen Kindergärten. Alljährlich wird jedoch auch über ein mögliches Verbot spekuliert. In der niederösterreichischen Gemeinde Fels am Wagram sollte der Nikolaus dieses Jahr tatsächlich ausgesperrt werden, wie die “Krone” berichtete. Zum einen gibt es dort besonders viele Unter-Dreijährige, die Schwierigkeiten haben, sich auf den “großen Mann mit Bart und Mütze” einzulassen. Außerdem steht keine pädagogisch geeignete Person zur Verfügung, hieß es in einer Stellungnahme.

Jetzt gibt es gute Nachriten: Der Besuch des Nikolos ist gerettet. “Wir in Fels am Wagram unterstützen natürlich die Bräuche und Traditionen, die vor allem die Adventzeit in unserem Land mit sich bringt. Das gilt für den Adventkranz, das Christkind und natürlich auch für den Nikolaus”, erklärte Bürgermeister Christian Bauer nun.

“Ich wurde als Bürgermeister nicht darüber informiert, dass kein pädagogisch geeigneter Nikolaus gefunden werden konnte und deshalb der heurige Nikolausbesuch im Kindergarten ausfallen sollte. Damit nachträglich konfrontiert, habe ich mich unverzüglich umgehört und konnte einen seit Jahren erfahrenen Nikolaus auftreiben – somit ist der morgige Nikolausbesuch im Kindergarten gesichert”, betonte er weiter.

"Dürfen unsere Traditionen nicht leugnen"

“Ich freue mich sehr, dass der heilige Nikolaus morgen auch den Kindergarten in Fels am Wagram besuchen wird. Das Beispiel zeigt: Es gibt vereinzelt Verunsicherungen im Umgang mit unseren Traditionen und Bräuchen. Wir sind eine Gesellschaft, die aufeinander Rücksicht nimmt. Das darf aber nicht dazu führen, dass wir unsere eigenen Traditionen verleugnen, nur weil sie in anderen Kulturkreisen nicht üblich sind”, betonte auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Und weiter: “Mit Nikolausfeiern spalten wir nicht die Gesellschaft, sondern fördern die Gemeinschaft. Ich danke allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie allen Pädagoginnen und Pädagogen, die unsere Traditionen hoch halten und Nikolaus-Feiern ermöglichen. Und danke allen, die als Nikolaus im Land unterwegs sind und unseren Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern“.