“Der Mensch hält zumindest kurzfristig äußere Luft-Temperaturen bis über 100 Grad Celsius ohne Schaden aus, sonst könnte man z.B. ja gar nicht in die Sauna gehen. Man schwitzt dort natürlich heftig – und genau dieses Schwitzen ermöglicht die Kühlung und die Temperatur-Regulation, so dass sich das Körperinnere nicht übermäßig erhitzt“, erklärt Internist Dr. Marcus Franz gegenüber dem eXXpress. Denn: Die „Betriebstemperatur“ des Menschen liege bei knapp 37 Grad Celsius und könne längere Zeit aufrecht erhalten werden, auch wenn die Umgebungsluft fast Siede-Temperatur erreicht.

Aber warum hören und lesen wir dann ununterbrochen von Hitze-Toten, gefährlicher Erderwärmung, Wüstenklima, Gletscherschmelze, Klimawandel usw.? Dazu der eXXpress-Medicus: “Zunächst: Der Mensch hält auch extreme Witterungsbedingungen wie die typische „tropische Hitze“  über Jahrzehnte aus. Sonst wäre in vielen Regionen der Welt ein zivilisiertes Leben ja überhaupt nicht machbar – und Milliarden Menschen wohnen gerade in den heißesten Gebieten dieser Erde. Und dies ist, solange man sich an traditionelle, oft über Jahrtausende erprobte Maßnahmen hält, auch kein Problem. Es gilt: Die pralle Sonne meiden, viel trinken, Schatten suchen, geeignete Kleidung tragen, über die Mittags- und Nachmittagszeit so gut es geht, größere Anstrengungen meiden, eine Kopfbedeckung tragen, öfters Abkühlung suchen.”

Hitze-Tote: eXXpress-Medicus Dr. Marcus Franz gibt Entwarnung, warnt aber vor Panikmache

Das echte Wärmeproblem ist laut Dr. Marcus Franz das Versagen der Temperatur-Regulationsmechanismen, wie es z.B. bei hohem Fieber der Fall ist. Bei einer inneren Körpertemperatur von ca. 42 Grad Celsius beginnt das körpereigene Eiweiß zu zerfallen und zu verklumpen, die Proteine in den Zellen und im Blut denaturieren und das ist mit dem Leben nicht vereinbar.

Das seien allerdings nicht die “vielbeschworenen Hitze-Toten”. Laut dem eXXpress-Medicus gebe es die nämlich „nicht im medizinischen Sinn“. “Der Tod durch Hitze kann ganz verschiedene Ursachen haben, die auf unterschiedlichen Mechanismen beruhen: schwere Austrocknung des Körpers durch zu wenig Flüssigkeitszufuhr bei sehr hohen Außentemperaturen oder ein Hitzschlag durch Wärmestau im Körperinneren (etwa durch zu warme Kleidung bei zu hohen Außentemperaturen oder zu große Anstrengung in der Hitze). Weiters kann es zur Bildung von Blutgerinnseln in Gehirn oder in den Herzkranzgefäßen infolge Eindickung des Blutes durch Flüssigkeitsmangel kommen. Ein zu langer Aufenthalt in der prallen Sonne kann ebenfalls schwere Gesundheitsschäden oder sogar den Tod nach sich ziehen. Und natürlich sind Verbrennungen höheren Grades nicht selten tödlich.“

Aber: Laut dem Internisten aus Hietzing könne man zusammenfassend sagen, dass vor allem bei der Einhaltung geeigneter Schutzmaßnahmen die Berichte über die angeblich so große Gefährdung durch hohe Außentemperaturen oft übertrieben sind und letztlich den Leuten mehr schaden als nützen. Verunsicherte Menschen sollten Rat bei ihren Ärzten suchen, sich aber keinesfalls durch Horror-Meldungen noch mehr irritieren lassen.