Nach den heftigen Unmutsbekundungen wegen ihres Urlaubsflugs nach Asien, der eXXpress berichtete, präsentieren die beiden Klima-Kleber Luisa S. (22) und ihr Freund Yannick S. (24) eine Ausrede. Sie hätten in den Asien-Flieger steigen müssen, weil es „gerade zu viele grausame Konflikte in dieser Welt“ gebe – unter anderem Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan.

Die Konflikte hätten sie gehindert, den Weg „über die Seidenstraße mit Zug und Bus“ zu absolvieren. Konkret seien da „der russische Angriffskrieg, der syrische Bürgerkrieg, die türkischen Invasoren im Nordirak, die Machtergreifung der Taliban, die Spannungen in der Kaschmir-Region und der Militärputsch in Myanmar, um nur einige auf der Route nach Südostasien zu nennen“, wie die beiden in einem Beitrag für die linkslastige Zeitung “taz” schreiben.

Erst blockieren sie den Verkehr in Stuttgart, dann fliegen sie nach SüdostasienQuelle: Stuttgarter Zeitung/Andreas Rosar

Das Klima-Klebe-Pärchen weilt bereits seit vier Monaten in Südostasien

Die Klima-Kleber schreiben weiter: „Wir befinden uns seit ziemlich genau vier Monaten in Südostasien, gerade in Thailand.“ Diese Reise sei „ein langjähriger Traum von Luisa“. Man sei „selbst nicht sicher“ gewesen, „ob wir es mit unserem Gewissen vereinbaren können, in ein Flugzeug zu steigen. Wir haben uns aber, wie bekannt, dafür entschieden.“ Diese Entscheidung sei „natürlich diskussionswürdig“.

Verursacht habe der Flug pro Person von München nach Bangkok „in etwa“ „1,4 Tonnen C02-Äquivalent“. Die Klima-Kleber sprechen von einem „Berg an Treibhausgasen“ und bekennen: „Das Effektivste wäre natürlich gewesen, die Reise gar nicht erst anzutreten.“

Zur Erinnerung: Im September hatten Luisa S. (22) und ihr Freund Yannick S. (24) mit anderen Klima-Klebern den Berufsverkehr in Stuttgart blockiert, hielten auf der B 10 ein Transparent mit der Aufschrift „Öl sparen statt bohren“ hoch. Zwei Monate später saß das Paar in einem Flieger nach Asien. Wegen der Nötigung auf der B 10 hätten Luisa (als Zeugin) und Yannick (als Angeklagter) am Montag vor dem Amtsgericht Bad Cannstatt erscheinen sollen. Doch beide fehlten. Auf Nachfrage des Richters hieß es: Sie hatten sich in den Urlaub nach Fernost verabschiedet, waren rund 9000 Kilometer ins sonnige Thailand geflogen.