Vor dem Herren-Riesentorlauf sorgte die “Letzten Generation” für Wirbel. Die Klima-Aktivisten wollten vor dem Riesentorlauf der Herren am Sonntag auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Die Hochgebirgsstraße auf den Rettenbachgletscher war gegen neun Uhr – eine Stunde vor dem geplanten Start des Männer-Rennens – im unteren Bereich (Kehre 3) für kurze Zeit blockiert.

Im Zuge der ORF-Übertragung hat sich auch Benjamin Raich zur Klima-Debatte geäußert. Der Experte wurde von Moderator Rainer Pariasek zu seiner Meinung befragt. “Mir fällt auf, dass die meisten Aktivisten von sehr weit herkommen und wenig Beziehung zu den Bergen und Tälern haben. Die Relation und Dimension ist ihnen meist nicht klar”, antwortete der zweifache Olympiasieger. “Es wäre zu schön, wenn der Skisport am Klimawandel schuld wäre. Ich glaube aber, dass es genau umgekehrt ist. Wir sind eher die Leidtragenden”, erklärte er weiter. Und betonte: “Die Gegner nutzen den Ski-Weltcup jetzt als Bühne. Aber man sollte die Relation sehen. Wir fahren auf ungefähr zehn Gletschern in Österreich, haben aber 500 oder mehr, eine sehr große Zahl. Die Gletscher gehen überall zurück.”

Doch dann wurde es plötzlich ganz still. Raich sagte daraufhin: “Stopp. Ích soll nichts mehr sagen.” Auch bei Pariasek herrschte zunächst Verwunderung. Der ORF-Moderator versuchte daraufhin, zu beschwichtigen. “Wir müssen uns entschuldigen, da war jemand übermotiviert und ein bisschen nervös.”

Auch in den sozialen Netzwerken wurde wild spekuliert. Wurde Benjamin Raich vom ORF, der bald 789 Millionen Euro an Zwangssteuer pro Jahr erhält, etwa ein Maulkorb erteilt?

Die FPÖ legte am Montag nach und witterte einen Skandal. Nun hat sich auch die ORF-Spitze zu Wort gemeldet – sie sprach von “internen Kommunikationsproblem betreffend die Live-Schaltungen zwischen Ziel- und Startbereich”. Daher sei es zu einer kurzen Unterbrechung gekommen. “Dass es zur Diskussion rund um Klimawandel und Skisport selbstverständlich keinen ‘Maulkrob’ gibt, zeigt schon die Tatsache, dass Benni Raich zu Beginn der Live-Übertragung um 9.25 Uhr zu diesem Thema ebenso ausführlich live Stellung genommen hat”, hieß es.