Es sind dramatische Worte, die Klitschko (50) aus Kiew an Österreich richtet: „In Russland gibt es keine Menschenrechte. Wer Geld nach Russland schickt – auf diesem Geld ist Blut. Blutiges Geld.“ Klitschko erklärte, dass er durchaus Verständnis dafür habe, dass dies ein harter Schritt wäre, aber letztlich würde ein Gas-Embargo dafür sorgen, dass Putin eben kein “Blutgeld” mehr aus Europa bekäme.

Was der Bürgermeister und ehemalige Profiboxer damit meint, wird nirgendwo deutlicher, als in Bucha. Der Vorort von Kiew wurde zum Schauplatz eines grausamen Kriegsverbrechen durch russische Truppen. Massengräber und tote Zivilisten zeugen davon.

Bucha als Synonym für Russlands blutigen Krieg

Was in Bucha geschah, ist Synonym für den blutigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Die bereits bekannten Gräueltaten werden eines Tages von der Weltgemeinschaft aufgearbeitet und vor allem verurteilt werden müssen. “Es wird Konsequenzen geben”, ist sich Klitschko sicher.

Ob das vielleicht doch alles nur Schauspiel war, und das Massaker gar nicht stattgefunden hätte, wie einige behaupten, fragt ein Journalist. “Nein, das ist die bittere Wahrheit. Mit verbundenen Händen, auf den Knieen, mit einem Kopfschuss ermordet”, macht Klitschko klar. Und spricht damit das aus, was jedem, der diesen Ort gesehen hat, klar ist. Darunter auch eXXpress Chefredakteur Richard Schmitt, der die wichtigeste Botschaft Klitschkos in die Redaktion nach Wien schickt: „Wenn wir fallen, dann fallt auch ihr!“

Bundeskanzler Karl Nehammer zu Besuch bei den Klitschko-Brüdern in der UkraineeXXpress

Das Pressestatement Klitschkos in Videos

"Die Mühlen mahlen langsam, aber beständig"

Für Bundeskanzler Karl Nehammer steht fest: Die UNO muss die Verbrechen im Kiewer Vorort Bucha aufklären. Das unterstreicht er während seines Besuchs am Ort des Geschehens. Der eXXpress begleitet den Kanzler dabei. Künftig muss Nehammer zufolge die UNO  auf jeden Fall eine zentrale Rolle zwecks Klärung der Verbrechen spielen: “Die Mühlen der internationalen Gerichtsbarkeit mahlen langsam, aber beständig”.

Zurzeit wird nicht gekämpft – doch wie lange noch?

Die russische Armee hat sich zurückgezogen aus Kiew und dem Umfeld zurückgezogen, und mehr als 300 Tote zurückgelassen. Es dürfte sich um Zivilisten handeln, die mutmaßlich russischen Kriegsverbrechen zum Opfer gefallen waren. Moskau bestreitet die Vorwürfe.

Zurzeit wird hier nicht gekämpft. Die Ruhe vor dem Sturm? Präsident Wolodymyr Selenskyj unterstreicht: “Die Ukraine hat immer gesagt, dass sie zu Verhandlungen bereit ist und nach jeder Möglichkeit suchen wird, diesen Krieg zu beenden. Gleichzeitig sehen wir leider, dass im Osten unseres Landes Vorbereitungen für eine wichtige – manche sagen kritische – Schlacht getroffen werden. Im Osten und Süden sind russische Truppen in großer Zahl stationiert.” Er rechnet mit einer schwierigen Schlacht. “Wir glauben an unseren Kampf und unseren Sieg. Aber wir suchen nach diplomatischen Wegen, um den Krieg zu beenden.”

eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt in Bucha
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Kommentare

  • sieber sagt:

    Ich wundere mich täglich mehr und mehr über die Forderungen und Kritiken der Herren. Habe erst neulich mitbekommen, dass millionen und mehr für dir Rettung deren Landsleute aufgebracht werden. Die Herren halten halten das wohl für selbstverständlich, klar Leben müssen gerettet werden. Dem kann durchaus mit Respekt begegenen!

  • Hirn kannst nicht kaufen sagt:

    Der Klitschko wird demnächst auf einer kleinen armen bäuerlichen Binnenukraine sitzen und rechts und links und unten haben sich die Russen und die Polen die reichen Gebiete geholt. So ists halt wennst ein paarmal zuviel auf den Kopf bekommen hast, dann kapierst nicht warum die Russen um Kiew abziehen, es ist vorbei für den billigen Friedensvertrag, jetzt ist die Variante 2 Abspaltung dran.

  • Peter sagt:

    Vertrag von Budapest ust von den Ukrainern gebrochen worden. Sind da auch die Russen Schuld daran?

  • Deuteronomium sagt:

    Eine Nato-Osterweiterung wird es nicht geben, hieß es 1990.
    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    In der Rede von Selenskyj auf der Münchner Sicherheitskonferenz (14.02.22) hieß es:
    “” dass das Budapester Memorandum nicht funktioniert und alle Beschlüsse des Pakets von 1994 in Frage gestellt werden.”” (Keine Atomwaffen lt. Memorandum.) +++++++++++++++++++++++++++++++++
    und aktuell versuchte Putin mit Biden/USA u.a. die Sicherheitsgarantien für Russland auszuhandeln, ohne Erfolg. (Kurzfassung)
    Das führte zum Krieg.
    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Wen man hört lt. Umfrage, 54% sind für Gas/Öl-Embargo, da kann man nur sagen, diese Bürger haben keine Ahnung über Ökonomie. Politik nicht
    anders, Russland wird einfach verurteilt, weil Aggressor. Sie betrachten die Umstände von 1990 –
    Biden2022 nicht. Verurteilt und fertig. Das Leben kann ja so einfach sein. Ist es aber nicht.
    Die Medien und samt West-Politiker sind aber so, Sie sehen nur das was passt. Aggressor + fertig.
    Das im Krieg auch Gräueltaten passieren steht auf ein ganz anderes Blatt. USA Lamm fromm ? Wohl auch nicht. Nur weil es weiter weg war, machte es auch nicht besser.
    Waffenlieferungen von USA/GB im großen Stil ist Einmischung im Konflikt und Brand gefährlich.
    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Ukraine sollte die Kapitulation ausrufen.
    Vergessen sollte man das Sprachgesetz nicht.
    (2018/19) Russische Bürger u.a. die in der Ukraine leben, sollen innerhalb 3 Jahre ukrainisch lernen.
    Die Äußerungen damals von Selenskyj waren auch nicht gerade freundlich. Eins zum anderen.
    Der Krieg hätte von der USA (auch Brüssel) verhindert werden können. Politik hat hier versagt.

    Die Entscheidung 2008, die Ukraine nicht in die Nato aufzunehmen sei richtig gewesen, ließ die CDU-Politikerin mitteilen.

    1. Danier von Naroon sagt:

      Ich kann Ihnen nur vollinhaltlich zustimmen.
      Danke für den Gratismut von Nehammer und Co.
      Ach , da fällt mir ein : wann wren Politiker zuletzt in Kriegsgebieten ? Nie ?
      Think about this !!

      Und die Straßen waren bei uns auch leer….man nannte es lockdown.

    2. FiftyFifty sagt:

      Danke, gut zusammengefasst. Und Gratulation! Trotzdem Sie Russland nicht blind verteufeln und sich der medialen Hetze anschließen, belässt man Ihre Kommentare. Das ist schon was wert heutzutage in unserer ‘meinungsfreien’ Welt! 👆

      1. Vanraudt sagt:

        … selten liest man mehr Halbwissen gepaart mit “München-Einstellung” als in Ihrem Posting. Sie verkennen, das Putin ein extremistischer Imperialist wie aus dem 19.Jhdt ist. … die Ukrainer sollen also für Ihre Bequemlichkeit bezahlen? … Sie sind ein kurzsichtiger Biedermann.

  • Gefreiter i.G. sagt:

    Wenn die Ukraine fällt, wird sie wieder ein Teil Russlands werden wie zur Zeit der Sowjetunion und vorher.
    Das mag sehr schmerzlich für die Ukraine und Europa sein, wie vieles, wenn Politiker und nicht das Volk Grenzen ziehen.
    Es wird ein langer und äußerst brutaler Partisanenkampf folgen, den es in der Ukraine schon einmal bis in die 1950er Jahre gab.

    1. Peter sagt:

      Sie haben auf angebotene Neutralität verzichtet. Warum? Sie sind auch ferngesteuert und Marionetten der Nato und div. Hintermänner. Putin ist ihnen ein Dorn im Auge weil er bei SWIFT nicht mitmachen wollte. Er hat nicht vor weiter zu maschieren. Wozu? Das ist Angstmacherei wie bei der Pandemie auch schon.

  • Torwächter sagt:

    Die Bedrohung aus dem Osten ist tief in das kollektive Gedächtnis der Europäer eingegraben. Die Hunnen, Ungarn, Türken und seit Katharina der Großen die Russen. Das kleine Europa hat die Herausforderungen immer angenommen und sich erfolgreich gewehrt. Als großartigstes Beispiel der Alte Fritz. Auch jetzt sollte man nicht aus Angst vor einem Krieg mit bloß taktischen Atomwaffen die Ukraine nicht im Stich lassen, sondern bis zum letzten Zentimeter verteidigen. Werte erfordern auch Opfer.

    1. Gerti Baum sagt:

      Welche “Werte”? Etwa Wokeismus und Dekadenz?

      1. Azzo sagt:

        “BLOSS taktische Atomwaffen”. Ich packs nicht.

      2. Torwächter sagt:

        Liebe Gerti
        Genau so ist es.

        1. Danier von Naroon sagt:

          Und wer hat 2015 Österreich bis ad letzten Zentimeter geschützt ???
          Eben.
          Danke

          1. Torwächter sagt:

            In meinem Kommentar habe ich einen Gedankengang dargelegt, der wahrscheinlich den Hintergrund für die Befürchtung darstellt, dass Putin das Zarenreich wieder herstellen will. Wer das behauptet, lebt möglicherweise in der Vergangenheit.

  • Druschba sagt:

    Die meisten Menschen sind von den Ereignissen in der Ukraine emotional zutiefst aufgewühlt. Sei es, weil sie die Bilder schockieren, sei es, weil ein Krieg in Europa tobt, sei es, dass sie Angst vor einem neuen Weltkrieg haben, oder sei es wegen einer Kombination aus diesen und anderen Faktoren.

    Diese Emotionalisierung ist gewollt, denn wer emotionalisiert, also wütend, verängstigt entsetzt und so weiter ist, dessen Fähigkeit zu rationalem Denken ist ausgeschaltet. Und wer nicht rational, sondern emotional denkt, der ist über seine Emotionen leicht lenkbar. Das ist ein bewährtes Mittel zur Lenkung der Massen.

    Wenn wir aber Geopolitik verstehen wollen, müssen wir vollkommen trocken und gefühllos analisieren. In der Geopolitik sind Länder und Völker wie Spielfiguren. Das ist zynisch, aber so ist die Realität in der Geopolitik.

    1. Danier von Naroon sagt:

      2 Jahre coronawahnsinn haben ein übriges getan .Ich denke die Spaltung im Land wg Impfung wird nun abgelenkt durch den geeinten Zorn auf Russland. Wie Bismarck schon wusste ; der äußere Feind eint nach innen.
      Jetzt ist aber genug denn dieser ” feind” ist nicht unserer !!!

  • Encolpius sagt:

    So wie Klitschko es auf den Punkt bringt ist es auch. Gott sei Dank ist der Westen ja aufgewacht und unterstützt die Ukraine, was noch viel mehr intensiviert werden sollte. Aufgrund unserer saudummen Energiepolitik können wir leider keine notwendigen Konsequenzen ziehen. Aber wenigstens auf der symbolischen Ebene macht Kanzler Nehammer das Richtige. Und dass Chefredakteur Schmitt dabei ist, zeigt, dass wir die richtige Zeitung lesen.

    1. Danier von Naroon sagt:

      Danke für soviel Gratismut und Dummheit.

  • WJ sagt:

    Wir werden auch fallen? Im Nuklearkrieg schon, aber konventionell ist der Russe gegen die NATO zu schwach.

  • Azzo sagt:

    Wir werden nicht fallen – wenn wir uns nicht feindselig gegenüber unseren Nachbarn verhalten.

    1. Wachauer sagt:

      Das haben die Ukrainer auch geglaubt…Vertrag von Budapest…und die Georgier. Und Moldawien.