Der ÖSV jubelte am vergangenen Wochenende in Gurgl über einen Dreifachsieg. Manuel Feller setzte sich vor Marco Schwarz und Michael Matt durch. Doch das sportliche Ergebnis geriet schnell in den Hintergrund. Denn eine Protest-Aktion der “Letzten Generation” sorgte für Wirbel. Chaoten der “Letzten Generation” haben sich beim Skirennen Zugang zur Strecke verschafft, noch vor den Top fünf. Beim Zielbereich haben die Klima-Aktivisten dann zugeschlagen und versprühten orange Farbe auf dem Schnee. Anschließend griffen die Sicherheitskräfte ein und geleiteten die Aktivisten aus der für die Sportler reservierten Zone. Auf Schildern war die Botschaft “Hört auf den Klimarat” zu lesen.

Auf den TV-Bildern war überdies ein wutenbrannter Henrik Kristoffersen im Zielraum zu sehen. Der Norweger rastete aus und wollte auf einen der Aktivisten losgehen, wurde jedoch von den Sicherheitsleuten zurückgehalten. Das Rennen musste für gut zehn Minuten unterbrochen werden.

Für Irritation sorgte auch die Berichterstattung des ORF. Kommentator Oliver Polzer nutzte die Live-Übertragung, um lobende Worte für die Aktion zu finden: “Ganz wichtige Botschaft,” meinte der ORF-Kommentator. Darüber hinaus verwies Polzer einmal mehr darauf, dass es beim Öffentlichen Rundfunk keinen Maulkorb gäbe. “Wir zeigen Ihnen diese Bilder natürlich. Und es gibt auch keinen Maulkorb bei uns, auch nicht für Benni Raich,” sagte Polzer in Anspielung auf das “Missverständnis” während der Live-Übertragung vor zwei Wochen in Sölden (eXXpress berichtete). “Aber die Sportler sollen bei der Ausübung ihres Sports nicht behindert werden,” fügte Oliver Polzer anschließend noch rasch an.

Auf X (Twitter) hagelte es Kritik für Polzer. Polit-Berater Heimo Lepuschitz war über den Öffentlichen Rundfunk empört. “Haltungs-ORF. Klimakleber unterbrechen den Slalom in Gurgl. Übrigens ein Green Event. Das Publikum pfeift, die ORF Kommentatoren jubeln über die “ganz wichtige” Botschaft. Spinnts ihr?,” kritisierte Lepuschitz und markierte in seinem Beitrag auch ORF-Generaldirektor Roland Weißmann.

Kogler kann Protest nicht nachvollziehen

Nun hat sich auch Werner Kogler zu Wort gemeldet. Der Sportminister kann den Protest von Klimaschützern beim Ski-Weltcup-Slalom der Männer vergangenen Samstag in Gurgl nicht nachvollziehen. Bei der Budgetdebatte des Nationalrats meinte er Dienstagnachmittag: “Wenn man sich ein Skirennen dafür aussucht, dann war es das falsche.” Denn die Veranstaltung in Tirol sei ein “Green Event” gewesen.

Daher frage er sich auch, warum die Protestierenden gerade dort gewesen seien. Da sei es wohl um allgemeine Aufmerksamkeitserregung gegangen, vermutete der Grün-Politiker: “Meinetwegen”. Das hatten die Klimaaktivisten bereits unmittelbar nach dem Rennen bestätigt. “Wir nutzen die Fläche um Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass wir in eine Klimakatastrophe reinsteuern”, sagte eine junge Frau.