Komitee schreitet ein: Münchner Stadion darf keine Regenbogenfarben tragen
Das EM-Stadion in München soll beim Gruppenfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn nach Informationen der “Bild”-Zeitung nicht in Regenbogenfarben leuchten. Stattdessen solle die Arena wie vorgesehen in den Farben der UEFA und der teilnehmenden Nationen leuchten.
Darauf hätten sich die Europäische Fußball-Union und das EM-Organisationskomitee verständigt, hieß es in einem Bericht am Montagabend. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hatte sich zuvor in einem Schreiben an die UEFA und den Deutschen Fußball-Bund für eine Ausnahmegenehmigung stark gemacht, um “ein weithin sichtbares Signal für unser gemeinsames Werteverständnis” zu senden. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder befürwortete die Aktion. Doch der Deutsche Fußball-Bund (DFB), das Organisationskomitee und die UEFA konnten sich laut dem Bericht vom Montagabend letztlich nicht dazu durchringen.
"Einheitliches Stadiondesign"
“Die UEFA gibt ein einheitliches Stadiondesign vor. Und es gibt gute Gründe, dieses einheitliche Stadiondesign auch zu leben. Vielleicht muss man die Beleuchtung nicht unbedingt am Spieltag Mittwoch festmachen”, sagte DFB-Pressesprecher Jens Grittner am Montag dazu.
Hintergrund des geplanten Protestes ist ein Gesetz in Ungarn, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt und das erst am Dienstag vom ungarischen Parlament gebilligt wurde. Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Viktor Orban. Entsprechend laut war die Forderung nach einem klaren Zeichen bei der Fußball-EM in Deutschland bei der Partie gegen die Magyaren geworden. Der ungarische Nationalspieler Willi Orban von RB Leipzig sagte am Montag: “Mir persönlich würde es gefallen, wenn es bunt wäre.” Aufregung hatte es im Vorfeld gegeben, weil sich ein AfD-Politiker auf Twitter abfällig über die geplante Aktion geäußert hatte (der eXXpress berichtete). (APA/red)
Kommentare
Politische Statements haben beim Sport einfach nichts verloren und daher ist die Entscheidung richtig.
Die selben Leute, die das fordern, hätten vor 80 Jahren tanzende Hakenkreuze gefordert und sich als stramm linientreu beliebt zu machen. Mir sind solche Leute immer suspekt, die zur jeweiligen Zeit die unantastbar Guten sind – für eine schönere Welt.
Jeder soll frei sein, das zu machen, was er will. Aber ein Land, das Propaganda für Homosexualität macht gefährdet den Nachwuchs. Wenn das nämlich jeder machen würde, wäre es das Ende. Voraussetzung für eine gesetzliche Regelung ist es immer, dass es gut ist, wenn es jeder macht. Hatte schon Kant gesagt.
Sport soll Sport bleiben und nicht mit Botschaften welcher Art auch immer belastet werden, dafür gibt es andere Wege. Im Stadion möchte ich nur Fussball, kein niederknien, keinen Regenbogen, …
Politische Meinungen, Innenpolitik, Außenpolitik, Europapolitik – das alles hat im Sport nichts verloren.
Im Fußball und in anderen Sportarten darf es nur um die korrekten Spielregeln gehen – in einer sportlich und ideologisch neutralen Umgebung.
Man ist Anhänger einer Mannschaft und feuert diese eine Mannschaft an. Das ist Sport und das hat mit politischen Meinungen und Ideologien nichts zu tun. Sport wie er jetzt ist – so gesinnungsneutral – ist spannend, mehr soll nicht passieren.
Wenn man politische Meinungen kundtun will, meldet man eine Demonstration an, lässt sie genehmigen u. demonstriert dann.
Wenigstens herrscht bei der UEFA noch Vernunft. Die deutsche Politik wollte doch tatsächlich erstmals nach 85 Jahren eine Sportveranstaltung dazu instrumentalisieren, ein anderes Land politisch zu attackieren.
die Deutsch*innen in ihrem Übereifer wollen wieder einmal dem Rest der Welt ihre Ideologie aufdrängen.
Haben sie das 1936? Ich kenne das nur so, dass sie sich betont weltoffen präsentiert hatten und auch alle Hinweise auf die Judenverfolgung und Rassismus entfernen haben lassen resp. vermieden hatten während der Dauer der Olympischen Spiele.