
Ein schnelles Kurz-Comeback ist ausgeschlossen
Die Aufarbeitung der Inseraten-Affäre wird sich über Monate, vielleicht sogar Jahre ziehen. Sebastian Kurz wird wohl wesentlich länger auf der Wartebank ausharren müssen, als es ihm selbst lieb sein dürfte. Ein Kommentar von Anna Dobler.
Dieser Tage dürften sich wohl nicht wenige Salzburger an das Jahr 2016 erinnert fühlen, denn die Ausgangslage war ähnlich. In den Vormittagsstunden eines Junimorgens tauchten plötzlich Ermittler der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) im Magistrat auf und durchsuchten mehrere Räumlichkeiten – darunter auch das Büro von SPÖ-Bürgermeister Heinz Schaden. Der rote Stadtchef saß damals fest im Sattel, regierte seit 1999 und erfreute sich außerordentlicher Beliebtheit bei den Bürgern.
Es tat seiner Popularität auch keinen Abbruch, als bekannt wurde, dass ihm die Korruptionsermittler Untreue in der sogenannten Swap-Affäre vorwarfen – einem Nebenschauplatz des Salzburger Finanzskandals. Schaden soll, so lautete damals die Anklage, in Eigenregie sechs negativ bewertete Swap-Geschäfte aus dem Portfolio der Stadt dem Land übertragen haben. Minuziös listete der Akt E-Mails, Outlook-Termine und private Nachrichten auf, die scheibchenweise über Medien an die Öffentlichkeit gespielt worden sind. Schaden bestritt seine Schuld stets und seine Wähler hielten ihm zugute, dass er sich ja nicht selbst bereichert hatte und er mit dem Deal nur Unheil von der Stadt abgewendet hat (zum Nachteil des Landes freilich). Lange hat es so gewirkt, als könne der Stadtchef durch die Ereignisse nicht in Turbulenzen geraten – doch der Eindruck täuschte.
Besonders die Opposition witterte ihre Chance auf einen Machtwechsel und packte alle demokratischen Werkzeuge auf den Tisch, die ihnen zur Verfügung standen: Untersuchungsausschüsse, Pressekonferenzen, Sondersitzungen, intensive Medienarbeit, Hintergrundgespräche – beinahe täglich wurde das Thema, oft begleitet von neuen Enthüllungen und Schlagzeilen, auf die politische Tagesordnung gesetzt, obwohl die Causa hochgradig kompliziert war.
Politisches Erdbeben
Schaden blieb die ganze Zeit über relativ gelassen, als aber die Ermittlungen 2017 nicht wie erhofft eingestellt worden sind, wendete sich das Blatt allmählich: Er blieb trotz Untreue-Anklage im Amt. Dafür hatte freilich nicht jeder Verständnis, doch der Stadtchef war weiterhin von einem Freispruch überzeugt – zu konstruiert, zu vage sei die Anklage. Erschwerend kam hinzu, dass sich die Gutachter über die tatsächliche Schadensumme nicht einig waren, manch einer negierte sogar Verluste.
Mehrere Tage dauerte der Prozess in einem Ausweich-Quartier des Landesgerichts Salzburg. Der Ankläger war WKStA-Staatsanwalt Gregor Adamovic, der Beobachtern als gewiefter Taktiker auffiel und zuletzt auch bei der Befragung von Sebastian Kurz beteiligt war. Außerhalb der Verhandlung gab sich der Jurist eher wortkarg, suchte nicht das Scheinwerferlicht, wie man es manchmal von Anwälten kennt, sondern rauchte zügig eine Zigarette, um dann zurück im Saal ein verbales Dauerfeuer zu eröffnen. Schuldspruch. Ein Jahr unbedingte Haft. Und der mittlerweile längst überfällige Rücktritt folgten. Sowie ein politisches Erdbeben. Nach Jahrzehnten an der Macht musste die SPÖ schließlich das Bürgermeister-Büro für den schwarzen Stadtvize räumen. Das ruhmlose Ende eines stolzen roten Kapitels.
Die Opposition wird ihre Angriffe intensivieren
Rückblickend hat Schaden damals einen Fehler gemacht. Er hat die Dynamiken, die solche Ermittlungen langfristig auslösen können, etwa bei der politischen Konkurrenz, bei Medien, aber auch in der Öffentlichkeit, sträflich unterschätzt. Klüger wäre es gewesen, sich rechtzeitig aus der Schusslinie zu bringen und damit auch die Partei vor einem drohenden Absturz zu bewahren.
Dass Sebastian Kurz am Samstagabend seinen Rücktritt verkündet hat, war daher die richtige Entscheidung. Rational, weitsichtig, staatsmännisch – so wie man ihn kennt und wie ihn sehr viele Bürger in Österreich schätzen. Dennoch wird die Opposition nichts unversucht lassen, ihn in dieser Lage nachhaltig zu beschädigen. Das Thema muss immerhin am Köcheln gehalten werden – um jeden Preis. Und auch für die Ermittler steht viel am Spiel. Es wäre daher leichtsinnig zu glauben, Kurz macht jetzt nur ein paar Wochen Pause und kann dann ins Kanzleramt zurückkehren. Die Zeiträume werden wohl vielmehr Monate, vielleicht sogar Jahre sein…
Kommentare
Das ist doch Absicht. Je länger man prüft und prüft und prüft und prüft ist das ein Garant, das er nicht mehr an die Spitze kann. Da freuen sich die Linken hoch 100, endlich sind die Grenzen offen, für IS-Kämpfer und Taliban’s, die aufrichtig und ehrlich es verkünden, nach Europa werden wir auch bald kommen. Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn, da gehen wir vorbei. Österreich haben wir am Radar, denn mit dem Zauberwort “ASYL” stehen uns alle Möglichkeiten offen. Und wie wir wissen, heißen uns Links-Parteien herzlich Willkommen. “ASYL” ist reine Glaubenssache. Du musst nur glaubhaft machen, du wurdest in deiner Heimat schrecklich unterdrückt oder misshandelt. Der Asylkatalog mit Asylgründen, ist sicherlich schon so dick wie zu Glanzzeiten der Quellekatalog. Und was hat mir gestern wieder ein SPÖ-Genosse mir gesendet, dem die Zustände seiner Partei auch schon am “Krisper” gehen: Ein Aslywerber mit bedarfsorientierter Mindestsicherung, hat 800.000 durch Grasverkauf eingenommen. Einst sagte Eva Glawischnig, von der Mindestsicherung kann man nicht wirklich gut leben. Also rauf auf das 3-fache. Warum soll man dann um 2000 € netto in die Arbeit gehen. In Deutschland haben es die Linken frei Haus ausgesprochen, die Reichen soll man erschießen. Gott sei Dank hat der Vorsitzende gleich seinen Einwand dargelegt. Erschießen wolle man die Reichen nicht, die sollen für uns arbeiten gehen. Und in Thema hat eine angehende Millionenerbin gesagt, man solle die Vermögensteuer einführen, die die SPÖ abgedreht hat. Und der ÖGB-Präsident Erich Vogler sagte während seiner Amtszeit noch: Ab 500.000 € wäre diese Vermögensteuer zu zahlen. Und wenn die angehende Millionärserbin spenden will, dann kann sie ja 100.000 € monatlich spenden. Anderen etwas vorzuschreiben, ist sowieso an Frechheit nicht zu überbieten. Sie will anderen vorschreiben, was die zu tun haben. Ich zahle für x-unehelich Kinder, wo ich die Mutter niemals kannte. Der Staat ist wieder mit Steuergeld on Top. Man zahlt den Müttern, die ihre Kindesväter nicht kennen oder kennen wollen oder auch der Kindesvater nicht zahlen will und Österreich schon längst verlassen hat, die Kinder- bzw. Familienbeihilfe brav monatlich aufs Konto. 90 % sind sowieso uneinbringlich. Mit jeder Sozialleistung mehr, wird Österreich von Sozialschwachen überschwemmt. Nirgends auf dieser Welt, bekommt so leicht den anstrengungslosen Wohlstand geschenkt. Darum haben die Grünen und der Rest der Opposition alles daran gesetzt, dass der Kurz hat kommen muss weg. Die ÖVP/Türkisen werden sich noch wundern, dass das ein Schuss ins Knie geworden ist.
Hoffen wir die ÖVP-Granden, die noch kürzlich hinter ihm gestanden sind, entscheiden sich in ganz aus der Partei zu entfernen. Mit diesem Blender ist kein Sieg mehr zu erringen. Mir tut es nur für sein Kind leid, dass noch nicht einmal geboren ist.
Ich bin generell gegen jede Art von Personenkult, somit ist es für mich auch zweitrangig, ob ein “Comeback” stattfindet.
Für mich wäre es aber sehr wichtig, dass die ÖVP jetzt ihre inhaltliche Politik fortsetzt, klassische konservative Themen wie Leistungsgerechtigkeit, innere Sicherheit, Wirtschaftsstandort, Familienförderung, keine noch höheren Steuern, Auftreten gegen illegale Migration und Islamisierung.
Und zusätzlich ein Thema: Einbringen und parlamentarisches Durchsetzen eines klaren Gesetzes gegen jede Art von verdeckter Medienfinanzierung!
Also klare Verbote – mit Freiheitsstrafen bedroht – gegen “Inserate” oder “Studien” im Auftrag von Ministerien (wozu muss ein Ministerium werben? wer ist seine Konkurrenz?), Landesregierungen, Magistraten, etc.
Wie 1984 nach dem Weinskandal, als alles am Boden war und durch das weltweit strengste Weingesetz klar und unmissverständlich für alle Winzer harte Regeln definiert wurden. Mit einem ungeheuren Aufblühen der österreichischen Weinwirtschaft danach.
Das ist für mich die einzige Chance, für die Politik, und zwar unabhängig von der Farbe, wieder glaubwürdig zu werden.
Und das ist die einzige Chance für die Medien, ganz gleich welcher “Ausrichtung”, wieder glaubwürdig zu werden.
Ansonsten fürchte ich, dass Politik wie Medien einfach den Bach hinuntergehen werden, sprich: nicht mehr ernst genommen werden. Und diese Situation wünscht sich niemand.
Wer die Politik von Sebastian Kurz haben möchte, der muss wollen, dass er wieder Bundeskanzler wird, ansonsten stehen Joy Pam, herbert und Beate Gewehr bei Fuß, also es ist für jeden etwas dabei
> Die Opposition wird ihre Angriffe intensivieren
Es ist wesentlich einfacher: Um Sebastian Kurz zu desavouieren, muss man ihn nur zitieren. Und das wird geschehen, denn der Fundus an Respektlosigkeiten, Größenwahn, Bösartigkeit und Niedertracht ist weit und tief.
SPÖ Bürgermeister Heinz Schaden wurde von der WKSTA angeklagt, weil er verlustbelastete Swap Geschäfte von der Stadt Salzburg auf das Land übertragen wollte. Obwohl keine Selbstbereicherung vorlag, wurde Herr Schaden angeklagt und hart bestraft. 3 Jahre Haftstrafe, davon 1 Jahr unbedingt und Verlust der Politikerpension. Trotzdem wird der WKStA von der ÖVP
Parteilichkeit vorgeworfen. Eine Panikreaktion zum Schaden des Ansehens der Justiz!
Die Opposition läuft Amok, gegen Kurz werden die Ermittlungen eingestellt werden. Ein gelungener Putsch. Was dann? Österreich zertrümmert?
Gegen Hrn Kickl gab es nie Ermittlungen. Österreich zertrümmert, aber von Sebastian Kurz!
Zadic wird verhindern, dass Kurz in dieser Legislaturperiode zurückkommt. Einvernahmen verzögern und private Chats, die Kurz diffamieren, in der Öffentlichkeit zerreißen. Je länger Kurz auf der Wartebank sitzt umso schwieriger wird seine Neuwahl. Alles läuft nach Plan! Die 4 Parteien im U-Ausschuss setzen unter der Anleitung von Pilz ihren Plan “Kurz muss weg” um.
Als Außenminister habe ich Sebastian Kurz sehr geschätzt. Über seine Arbeit als Bundeskanzler kann ich nichts sagen.
Sebastian Kurz ist erst 35 Jahre alt, sodass auch zwei und mehr Jahre kein Problem sein werden, um an die Spitze des Staates zurückzukehren. Zudem hat er viel dazu gelernt!
ja Frau Dobler, so schätze ich die Situation auch ein.
Ich würde sagen, ein Comeback ist generell ausgeschlossen – die Chats sind ja wohl eindeutig. Umfragen schönen lasse ich als Lausbubenstreich durchgehen, aber Steuergeldverschwendung ist ein absolutes No-GO! Das ist ja auch Betrug an UNS !!!!! Kurz wäre um nichts besser als Strache und Gudenus. Soll er bleiben, wo der Pfeffer wächst
die Roten betrügen uns seit Jahrzehnten und das in ganz anderen Dimensionen, das stört Sie nicht? Wobei bei Kurz ist das eine unbewiesene Behauptung.
Es geht weder dort, noch dort. Von Kurz hätte ich es mir jedoch am wenigsten erwartet! Die Chats sind geschrieben, hier von Unschuldsvermutung zu sprechen wäre absurd. Wer soll seine Chats denn geschrieben haben, wenn nicht er?! Aber darum geht es gar nicht mehr. Es braucht eine Reinigung – quer durch alle Lager
Die Roten betreiben Steuergeldverschwendung durch die Hintertür und bereichern sich dabei durch neu geschaffene und hochdotierte Jobs selbst.
Ja, das macht Kurz aber nicht besser… er ist jetzt nicht mehr viel anders!
Die Grünen nerven die ÖVPler wie eine lästige Fliege, was im Frühjahr 2022 zu Neuwahlen führen wird.
Die “Kurz muss weg”- Schreier werden jetzt versuchen, die Aufarbeitung der Inseraten-Affäre möglichst lange hinauszuziehen, denn wenn es dem Kurz gelingt, sich halbwegs gut aus der Affäre zu ziehen, sind sie nach den Neuwahlen alle erledigt.
Es geht nur noch einzig und allein um die Frage, ob Kurz davon wusste und in die Weiterführung der Tat einwilligte.
Und es sieht alles danach aus.
Die WKStA war sogar VERPFLICHTET, dem Tatverdacht nachzugehen. Was hier links oder irgendetwas sein soll, verstehe ich nicht.
Er soll sich besser einen anderen Job suchen. Vielleicht gibt es ja Weiterbildungskurse im Knast.
“Rational, weitsichtig, staatsmännisch – so wie man ihn kennt”
Bei diesem Satz mussten Sie selber lachen, Frau Dobler, geben Sie es zu.
Was bei der Verfolgung von Kurz auffällt, nicht die knallharten, zugegeben spärlichen und auch keineswegs verifizierten Fakten stehen im Mittelpunkt sonder private Gespräche welche keine strafrechtliche Bedeutung haben.
Diese privaten Gespräche, zB was die aufstrebenden Jungen über manche, ihnen Steine in den Weg legenden Alten, denken mag für die politischen Gegner interessant sein es ist aber für den Rechtsstaat fatal wenn diese einzig durch staatsanwaltliche Ermittlungen gewonnen Informationen an die Öffentlichkeit gespielt werden.
Wie kann man Unrecht bekämpfen wenn man Unrecht schafft?
Wie kann es sein das bei Handyauswertungen gefundene Informationen die mit dem Fall nichts zu tun haben nicht unverzüglich aus dem Akt entfernt werden?
Wo bleiben hier die verfassungsmässig verbrieften Rechte von der unantastbaren Würde des Menschen.
Und mit unantastbar ist nach meinem Verständnis vor allem der Umgang der Institutionen mit dem einzelnen Bürger, ja auch ein Politiker ist Bürger, gemeint.
Mein Tipp ? Die nächsten eineinhalb Jahre wird Sebastian Kurz seine Angelegenheiten mit der WKSTA in Ordnung bringen, dann die “roten Khmer” bei der WKSTA entfernen und entmachten, indem er einen Bundesgeneralanwalt als übergeordnete Behörde installiert. Dann, ein halbes Jahr vor der Nationalratswahl wird er zurückkommen, die Wahl haushoch gewinnen, die Sozialisten werden im nirgendwo verschwunden sein, Koalition mit FPÖ oder NEOS .
Ich schätze bei der nächsten Wahl wird Kurz wieder da sein.
Vor allem wäre es interessant, jetzt auch die anderen Parteien etwas näher zu betrachten.
Da halten Sie die Österreicher aber für ziemlich unterbelichtet, wenn Sie glauben, die Leute wollen einer solchen skrupellosen Person nocheinmal ihr Vertrauen geben.
Die Opposition hat gezeigt, dass sie eine opportunistische Chaoten-Partie ist. Sie sollten die Korruptionsgeschichten in den eigenen Reihen aufklären – Brandstätter & OMV zum Beispiel.
Politik kann grauenhaft sein …. Ich bin sicher kein SPÖ-Fan, aber der Schaden hat mir damals zutiefst Leid getan. Für ihn war es auch ein finanzielles Desaster. Ganz richtig, höchste Vorsicht ist angesagt.