Die Ukraine steckt aktuell in der Krise. Während der Armee von Präsident Wolodomyr Selenskyj das Personal ausgeht, stockt Russland seine Truppen um 170.000 Soldaten auf (eXXpress berichtete). Zudem läuft die Gegenoffensive alles andere als erwünscht. Nun wirft Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko dem ukrainischen Präsidenten Fehler vor. “Die Leute fragen sich, wieso wir auf diesen Krieg nicht besser vorbereitet waren. Wieso Selenskyj bis zum Schluss verneinte, dass es dazu kommen werde”, kritisierte nun Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko Selensykj in einem Interview mit dem Nachrichtenportal “20 Minuten”.

“Selenskyj zahlt für die Fehler, die er gemacht hat”, so Klitschko weiter. Und: “Selbstverständlich können wir euphorisch unser Volk und unsere Partner anlügen. Aber das kann man nicht ewig machen”.

"Armee-Chef Saluschnyj hat recht"

Klitschko unterstrich sich zudem seine demonstrative Unterstützung für Walerij Saluschnyj. Der ukrainische Armee-Chef meinte zuletzt, dass sich die Ukraine in einer Sackgasse befindet – sehr zur Verärgerung Sleneskyjs. “Er hat die Wahrheit gesagt”, betonte Klitschko.

Armee-Chef Walerij Saluschnyj

Unterstützung bis zum Ende des Krieges

Trotz seiner deutlichen Kritik versicherte Klitschko Selenskyj seine volle Unterstützung – zumindest bis der Krieg vorbei ist. “Der Präsident hat momentan eine entscheidende Rolle, und wir müssen ihn bis zum Kriegsende unterstützen. Doch am Ende dieses Konflikts wird jeder Politiker für seine Erfolge oder Misserfolge die Verantwortung übernehmen müssen”, so Kiews Bürgermeister und Ex-Boxweltmeister.

Bundeskanzler Karl Nehammer (…VP) traf Kiews BŸrgermeister Vitali Klitschko (r.) und dessen Bruder Wladimir in Madrid.