Speziell beim Klimaschutz hat sich die Regierung durchaus einiges einfallen lassen, mitunter mit spürbaren Folgen für die Österreicher. Da wäre etwa die „CO2-Steuer“, die seit Jänner diesen Jahres 32,50 Euro pro Tonne beträgt. Künftig soll sie jährlich weiter angehoben werden und bis zum Jahr 2025 55 Euro je Tonne betragen. Damit wird auch Heizen und Tanken teurer. Gleichzeitig wurde der Schienenverkehr unter der türkis-grünen Koalition um 124 Kilometer ausgeweitet, weitere 50 Schienenkilometer sollen bis Jahresende hinzukommen. In Summe fließen jährlich mehr als drei Milliarden Euro des Steuerzahlers in das Bahnnetz.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat das Mammut-Ministerin innerhalb der Regierung inne.APA/GEORG HOCHMUTH

Darin könnte man durchaus engagierten Einsatz für den Klimaschutz sehen. Inmitten von Rekordinflation nimmt diese Politik immerhin zusätzliche unangenehme Folgen für die Bürger in Kauf. Das könnte man so sehen – das tun aber 50 Kunst-Promis nicht. Ihnen zufolge tat die Regierung bisher eigentlich viel zu wenig, de facto nichts: „Trotz all der gravierenden Auswirkungen der menschengemachten Klimakrise hat sich die österreichische Regierung bis dato geweigert, die in ihrem Wirkungsbereich notwendigen Maßnahmen und Gesetze zu beschließen, um die Erderhitzung zu stoppen“, kritisieren sie in einem offenen Brief an die Regierungspolitiker.

Ambros, Brezina, Krassnitzer fordern „wirksames, sozialgerechtes Klimaschutzgesetz“

Zu den Erstunterzeichnern gehören der Austropop-Sänger Wolfgang Ambros, Kinderbuchautor Thomas Brezina, Weltmusiker Hubert von Goisern, Schauspieler Harald Krassnitzer, Kabarettist Dirk Stermann und Moderatorin Mirjam Weichselbraun. Ebenfalls hinter dem Schreiben stehen die Aktivisten von „Fridays for Future Austria“, die für kommenden Freitag neuerlich zu einem globalen Klimastreik aufgerufen haben.

Auch „Fridays for future“ steht hinter dem Schreiben.Alain Pitton/NurPhoto via Getty Images

Den Künstlern geht etwa die CO2-Bepreisung nicht weit genug. Sie müsse höher sein. Darüber hinaus brauche es ein „wirksames, sozialgerechtes Klimaschutzgesetz“, mehr Öffi-Ausbau – offensichtlich war der Ausbau von 124 Kilometern bisher viel zu wenig – und mehr erneuerbare Energien – also Sonnen- und Windkraft.

„Was wir jetzt tun, wird in die Geschichtsbücher eingehen“

Was die Unterzeichner besonders stört: Das im Pariser Klimaschutzabkommen formulierte Ziel von 1,5 Grad sei unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen „praktisch unerreichbar“ geworden. Stattdessen steuere die Menschheit auf eine Erderwärmung von drei Grad zu.

Schriftsteller Thomas Brezina unterzeichnete das Schreiben ebenfalls.APA/EVA MANHART

„Wir leben in einer entscheidenden Phase der Klimakrise”, heißt es in dem Schreiben weiter. Der Fortbestand der bisherigen Zivilisation stehe auf dem Spiel: „Was wir jetzt tun, wird in die Geschichtsbücher eingehen: Wer wird das Ruder noch herumreißen? Wer setzt sich dafür ein, die menschliche Zivilisation in der Form, wie wir sie kennen, zu bewahren? Und wessen Interessen vertritt die österreichische Politik?“

Regierung soll neue Gesetze beschließen, bevor der Wahlkampf beginnt

Bisher hat die Koalition die Lage offenbar nicht ernst genommen, denn im Brief befindet sich der Appell: „Wir fordern die Regierung auf, die absolut kritische Lage endlich ernst zu nehmen und die notwendigen Gesetze und Klimaschutzmaßnahmen zu beschließen, bevor der Wahlkampf startet und Österreich neu wählt.“

Auch Pop-Legende Wolfgang Ambros ist besorgt wegen der Klimaerwärmung.APA/STEFAN M. PRAGER

Verwiesen wird auch auf die vergangenen vergangenen Monate. Noch nie habe „Europa einen Sommer wie den des Jahres 2023 erlebt“. Quer über den Kontinent habe es verheerende Brände gegeben, gleichzeitig waren viele Regionen von Unwetterkatastrophen betroffen.

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Kommentare

  • 8ch sagt:

    Es waren schon immer Systemmarionetten

  • Warg sagt:

    Deutschland schafft es nicht mehr, im Alleingang das globale, apocalyptische Klimahöllen-Supergau-Armageddon zu verhindern. Nun schaut die Welt auf Österreich und legt alle Hoffnung in Österreich, den Planeten im letzten Moment vor der alles vernichtenden Gluthitze zu bewahren. Es ist wie schon bei Corona so oft gesagt: “Nichts wird jemals wieder werden, wie es einmal war! Wir müssen akzeptieren, dass wir jetzt in einer neuen, anderen Realität leben müssen!” Nun, ich habe von der prognostizierten anderen Realität nichts mitbekommen, aber vllt ja andere. 😁

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    1. Warg sagt:

      Passend dazu läuft hier gerade wieder Fliegeralarm. Mit Nachricht aufs Handy “Warnung auf höchster Stufe!”. “Probealarm”. Angst machen um jeden Preis.

  • Gandalf der Graue sagt:

    Frau Weichselbraun jetzt im Pendlerflieger zwischen London und Wien. Sehr gutes Vorbild wenn’s um Heuchler geht.

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  • sajka sagt:

    wo finde ich die ganze Liste von “prominenten “Künstlern? es sollten 50 sein?

  • Harald Eitzinger sagt:

    Schon erstaunlich wie naturwissenschaftlich ungebildet sich die Künstler-Schickeria die nicht selten am Steuertopf hängt, sich der Klimahysterie anschließen unter dem Motto, koste es was es wolle und dabei etwas sehr Wichtiges ausblendet! So ist CO² KEIN Giftgas sondern für das Pflanzenwachstum unabdingbar (lerne Fotosynthese begreifen). Vielmehr ist die Sonnenaktivität und die Sonnenflecken dafür zuständig wie warm bzw. kalt es auf der Erde ist. Die von diesen Künstlern die gut und gerne monatlich einen fünfstelligen Betrag zum Leben haben ist es ein Leichtes, höhere CO²-Steuern für diesen Klimaschwindel zu fordern.

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  • Fassungslos sagt:

    Ich warne vor solchen “Künstlern”.

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  • Brutus sagt:

    Der motorbootfahrende Ambros schaut gar nicht mehr so taufrisch aus – und macht sich dabei so grosse Sorgen um die Zukunft des Klimas, das wohl davon ziemlich unbeeindruckt sein wird…

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  • Nonno sagt:

    Glauben die wirklich was sie da von sich geben? Dann sollte ihnen ein Kabarettpreis zuerkannt werden- dann sind sie Naturtalente für Komik!

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  • Ahoi sagt:

    Die Kompetenz der Künstler wäre eher vor Teichtmeister Apokalypse zu warnen

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  • Menton sagt:

    ,,Erderhitzung stoppen…” Was für ein Farce…Allein diese Formulierungen ,leere Phrasen nichts dahinter . Klimakrise , Kipp-Punkt und und und .Kann sowas nicht mehr hören , aber wie wärs mit ,,Überbevölkerung” an gewisse Kontinenten ?? Menschen gemacht sind Waldbrände , Verschmutzung der Meere und Kriege , und das sind nur einige Beispiele …

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