Der russische Staatskonzern Gazprom warnt seine europäischen Kunden vor stark steigenden Gaspreisen im Winter. Diese könnten um 60 Prozent auf mehr als 4000 Euro pro 1000 Kubikmeter zulegen, wie das Unternehmen in Moskau bekanntgab. Grund dafür sei, dass Exporte und Produktion aufgrund westlicher Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs weiter schrumpften.

Norstream-Turbine steht in Deutschland

Unterdessen bleiben die russischen Gaslieferungen über Nord Stream, die Hauptroute für den Export von russischem Gas nach Europa, auf dem Niveau der vergangenen Tage von rund 34 Millionen Kubikmetern pro Tag. Die Turbine für die russische Gaspipeline Nord Stream 1 steht laut Siemens Energy weiter versiegelt und einsatzbereit in Mülheim an der Ruhr. Es sei aber keine Bewegung in Sicht, sagte ein Sprecher des Unternehmens in München. Die Turbine soll den Angaben nach per Lkw transportiert werden – die aktuellen Probleme der Binnenschifffahrt mit niedrigen Wasserständen spielten also auch keine Rolle. Das Gerät war in Kanada gewartet worden, steht aber seit Mitte Juli in Deutschland.

Ukrainischer Betreiber setzt Transit aus

Darüber hinaus hat der ukrainische Gasnetzbetreiber den Gastransit nach Europa über die Station Sokhranovka seit dem 11. Mai wegen höherer Gewalt ausgesetzt. Infolgedessen liefert Gazprom das Gas für Europa durch die Ukraine über die Gaspumpstation Sudzha, während Anträge auf Durchleitung durch Sokhranovka von ukrainischer Seite abgelehnt werden.

Österreichs Speicher nur zu 56 Prozent gefüllt

Vor diesem Hintergrund versuchen EU-Staaten nun ihre Gasspreicher zu befüllen. Während Deutschland nun eine Gasbevorratung zu 75 % meldet, schaffte die grüne Energie-Ministerin Leonore Gewessler nur 56 %. Und selbst von diesem Gas ist nur ein geringer Teil im Besitz der Republik. Lesen Sie den ausführlichen Bericht dazu im eXXpress.