Heimlich, still und leise sind in Frankreich im Jahr 2021 zwei kleine “Revolutionen” passiert – und  (fast) keiner hat’s bemerkt: Zuerst veranlasste der französische Präsident Emmanuel Macron eine geschichtsträchtige Änderung der Nationalflagge (der eXXpress berichtete), und nun kann man in jenem europäischen Land, das – zumindest vor der Pandemie – Jahr für Jahr die meisten Touristen begrüßt, auch richtig “historisch” Urlaub machen. Ja, man könnte sogar sagen: königlich! Ja, königlich ist hier im wahrsten Sinne des Wortes gemeint, denn seit kurzem kann man dort übernachten, wo sich bis zur französischen Revolution königliche und kaiserliche Häupter Schlafen legten. Schloss Versailles hat jetzt ein Hotel!

Wie die “Vogue” ausführlich berichtet, kann man im “Airelles Château de Versailles, Le Grand Contrôle”, wie das Hotel im beeindruckenden Schloss von roi Louis XIV, also König Ludwig dem 14ten, offiziell heißt, einen relaxten Urlaub verbringen. Aber nicht nur der “Sonnenkönig”, dessen Regentschaft genauso von Pomp und Prunk gezeichnet war, wie das gesamte Schloss und seine weitäufigen Gärten, residierte in den güldenen Hallen nur wenige Kilometer außerhalb von Paris. Auch eine berühmte Österreicherin, Kaiserstochter Marie Antoinette, Tochter von Maria Theresia, nannte Versailles im späten 18. Jahrhundert ihr Zuhause, nachdem sie den Thronfolger und späteren König Ludwig den 16ten heiratete. Fast 230 Jahre später hat man nun auch als “Normalsterblicher” die Möglichkeit, in den royalen Gemächern der großen französischen Monarchen zu übernachten.

Aber nicht nur nächtigen lässt es sich im Hotel des Schlosses wie ein König – schließlich ist die Rede von Frankreich, und hier wird “la belle vie”, also das schöne Leben, stets groß geschrieben. Und was wäre das schöne Leben ohne lukullische Genüsse? Eben! Darum hat das Hotel für seine Besucher neben einem fast komplett authentischen Interieur (bei 70 Prozent der Einrichtung, die von Chefdesigner handverlesen wurden, um den Stil von König Ludwig dem 16ten um etwa 1788 so präzise wie möglich wiederzugeben, handelt es sich um Originale, Anm.)  auch ein authentisches königliches Festmahl zu bieten.

Gäste des Hotels werden vom ersten Moment an nicht nur mit prunkvollen An- und Ausblicken (die Aussicht von den Zimmern auf die royalen Gärten von Versailles sind tatsächlich atemberaubend), sondern auch durch einen persönlichen Butler, der sich um alle Anliegen kümmert, verwöhnt. Und wenn es nicht der Butler ist, dann haben zu Tisch aufmerksame Kellner stets ein Auge für die Gäste, die stilgemäß wie der höchste Adel behandelt werden. Ist das Glas leer, wird hier nicht gefragt, “ob es noch ein Achterl sein darf” – nein, hier wird “Noch ein Drink für die Königin!” verlangt. Wortwörtlich.

Das royale Festmahl trägt ebenso zu einem immersiven Aufenthalt bei, wie die Möglichkeit, Kleidung aus der Epoche anzuprobieren. Und schwupps, schon fühlt man sich wie in seiner eigenen Episode von “Bridgerton” – nur eben auf Französisch. Très bien!