Es ist ein spektakuläres Datenleck, dass Journalisten der “Welt” bei ihren Recherchen entdeckten. Auf mehreren Excel-Listen fanden sich persönlichen Daten von mehr als 2200 Personen, die mit der sektenartigen Klimabewegung im Austausch standen. Über Google-Drive war die Cloud für alle Welt zugänglich.

Letzte generation rechtfertigt sich

“Welt”-Journalisten stießen so auf Telefonnummern, Mailadressen, Wohnorte, Angaben zu belegten Seminaren und Trainings der „Letzten Generation“. Besonders brisant: auch über die Bereitschaft, für ihre Sache ins Gefängnis zu gehen führten die Daten-Chaoten Buch.

Eine Sprecherin antwortete laut dem Bericht: „Die Letzte Generation ist eine schnell wachsende Bewegung. Menschen, die mitmachen wollen, geben ihre Kontaktdaten an, damit wir sie kontaktieren können.“ Die öffentlich zugänglichen Daten seien aber ohnehin veraltet. „Es ist jetzt essentiell, dass Menschen auf die Straße gehen. Wir stecken mitten in einer Klimakatastrophe und die Regierung bleibt untätig. Menschen entscheiden sich für den zivilen Widerstand und sind auch bereit mit ihrem Namen dazu zu stehen“, rechtfertigte die Sprecherin die Datensammlung.

Akribisch gesammelte Details über Möchtegern-Kleber

Hinter dem peinlichen Datenleck steckt etwas Großes. Die Listen wurden von sogenannten „Rebel Ringing“-Teams der „Letzten Generation“ angelegt. Darunter versteht die Gruppe die Praxis, Personen, die etwa bei Vorträgen der „Letzten Generation“ mit der Gruppe in Kontakt kommen, im Anschluss telefonisch von einem weiteren Engagement zu überzeugen und zur „Teilnahme an einem Aktionstraining“ zu bewegen.

Und diese Teams hielten auch ihre Urteile über potentielle Klima-Kleber fest: „Konnte sich bislang nicht durchringen, das Studium zu schmeißen“, „zu ängstlich für Gefängnis“, „gesundheitlich nicht so fit“, „depressive Phase“, oder „fürchtet Deportation im Falle einer Festnahme“.

Sollen Klima-Chaoten härter bestraft werden?