Monogam, polygam oder doch polyamourös? Nein, sologam – der eXXpress-Liebescoach klärt auf
Früher war man monogam oder polygam. Dann kamen polyamourös, On & Off, Mingle und LAT („Living Apart Together“) dazu. Und jetzt gibt’s einen neuen Trend: sologam! Wie das genau ausschaut, erzählt uns heute eXXpress-Liebesexpertin Margarita Gavrielova in ihrer neuesten Kolumne – jeden Freitag, nur auf eXXpress.at!
Sologamie: Ein Narzisstentrend?
Heute dürfen meine treuen Leserinnen ein wenig aufatmen, denn diesmal gibt es keine schwere Kost, sondern ein Thema, das man fast schon für Satire halten könnte. Die Rede ist von der sogenannten „Sologamie“, auf deutsch „Selbstheirat“.
Die meisten werden sich jetzt vermutlich die Augen reiben und denken, sich verlesen zu haben, aber, wie wir ja alle aus Erfahrung wissen, gibt es auf der Welt nichts, aber absolut gar nichts, was zu blöd wäre, so dass es nicht jemand trotzdem macht. Und wie auch sonst üblich, kommt dieser selbsternannte Trend natürlich aus den USA, wo Stars wie die Sängerin Selena Gomez oder das Model Adriana Lima bereits publikums- und social-media-wirksam die Hochzeit mit sich selbst gefeiert haben. Da Eheschließungen mit sich selbst zumindest in den mir bekannten, westlichen Ländern weder offiziellen Status genießen, noch Steuer- oder sonstige Vorteile mit sich bringen, haben diese Prozeduren somit nur einen einzigen erkennbaren Grund: Das Umfeld und die Öffentlichkeit über seine Lebenseinstellung und sein Mindset zu informieren, was ja in der heutigen Zeit durchaus als akzeptabel gilt.
Wie wird man sologam – und warum?
Blicken wir aber doch einmal hinter die Kulissen, was einen Menschen so weit bringt, um über den Wechsel dieses Beziehungsstatus (noch gibt es das allerdings bei Facebook nicht zur Auswahl) überhaupt ernsthaft nachzudenken. Es scheint zunächst klar zu sein, dass diese Menschen überzeugte Singles sind und dies auch deutlich kommunizieren wollen. Doch ist das wirklich eine Errungenschaft, auf die man stolz sein sollte?
Als Gegner dieses Trends könnte man diesen als höchste Ausprägung von Narzissmus bezeichnen, da die Selbstheirat eine durch und durch selbstsüchtige Handlung wäre, die man auch noch öffentlich zelebriert (meines Wissens ist es Teil des Konzepts, zu diesen Feierlichkeiten Publikum einzuladen, denn sonst würde es relativ wenig Sinn ergeben). Eine Argumentation, der man sich anschließen könnte, wenn nicht aber eher Mitleid mit den Betreffenden angebracht wäre, und das vollkommen zu Recht. Denn wer sein Singledasein feiert, macht das fast immer entweder aus dem Unvermögen, sich auf andere Menschen einzulassen oder aufgrund von schmerzhaften Erfahrungen, die er nicht loswird.
Befürworter der Sologamie hingegen weisen den Vorwurf des Narzissmus zurück, indem sie argumentieren, eine Selbstheirat bedeute noch lange nicht, dass man deswegen andere Menschen abschätzig behandelt. Und mal ehrlich: Nie mehr die Frage beantworten zu müssen, wann man denn endlich eine feste Beziehung oder einen Ehepartner findet, klingt doch sehr verlockend. Das verstehe sogar ich als Liebescoach! Ebenfalls stelle ich mir die „Ehe-Streits“ in einer Sologamie sehr friedvoll vor.
Eine weitere Fraktion, für die Selbstheirat ein gangbarer Weg zum Glück wäre ist, sind die sogenannten „hochsensiblen“ Menschen, die zwar in vielen Bereichen besondere Begabungen aufweisen, doch leider auch oft in einer Art Opferfalle feststecken und extrem empfindlich auf andere reagieren, weil sie nicht in der Lage sind, sich abzugrenzen. Der einzige wirksame Schutz gegen den „Rest der Welt“ bleibt dann oft die Abgrenzung durch Abstand, was eine funktionierende Beziehung in der herkömmlichen Form nahezu ausschließt. Auch nichts, was ich mir jetzt unbedingt wünschen würde, sondern ein Defizit, das durch gezieltes Coaching aber durchaus besser in den Griff zu kriegen wäre.
Rebellion gegen die Stigmatisierung unverheirateter Frauen oder "superspirituell"?
Und dann gibt’s noch das Argument der „Superspirituellen“, die behaupten, dass es bei Selbstheirat vorwiegend darum geht, mehr auf seine Selbstfürsorge und Selbstliebe zu achten, weil man nicht erwarten dürfe, dass dies ein anderer Mensch übernimmt. Denn nur wer sich selbst lieben kann, kann auch andere Menschen lieben. Im Prinzip stimme ich dem auch zu, es bleibt lediglich die Frage, warum man für die Entwicklung und Pflege von Selbstliebe eine Selbstheirat braucht?
In sehr traditionell geprägten Ländern wie Japan wiederum wird die Selbstheirat unter Frauen dazu benutzt, um ihre Rebellion gegen die Stigmatisierung unverheirateter Frauen auszudrücken. Ein fast schon billiges Vergnügen, denn um ca. 2000 Euro kann man hier angeblich schon das Gesamtpaket, bestehend aus Zeremonie, Brautkleid, Blumenstrauß, Frisur und abschließendes Shooting mit Fotoalbum, bei einer Agentur buchen.
Haben wir die Fähigkeit zu lieben verlernt?
Aber genug darüber lustig gemacht, als Liebescoach muss ich solche Trends natürlich ernst nehmen und mich fragen, warum immer mehr Menschen das Singledasein nicht nur als Notlösung, sondern als Lebenseinstellung wählen. Fakt ist, dass wir in den letzten Jahrzehnten die Fähigkeit, zu lieben, weitgehend verlernt haben, weil sie uns auch weit und breit nirgends vorgelebt wird. Denn dazu gehört unter anderem das Wissen darüber, wie man eine Beziehung harmonisch, authentisch und glücklich werden lassen kann. Das bedeutet auch zu wissen, wie man mit dem Partner richtig streitet oder Themen wie Sex offen anspricht. Oder zu wissen, was man macht, wenn äußere Krisen entstehen und wie man sie wieder regulieren kann. Als Single ist man all dem nicht ausgesetzt, doch bei einer Partnerschaft geht es darum, eine Verbindung und emotionale Tiefe aufzubauen, indem man sich auch mit den Bedürfnissen des anderen konfrontiert und verbindet. Und das ist natürlich eine Kunst, die nicht jedem liegt, weil die Leute der Ansicht sind, auf einen anderen Menschen einzugehen müsse zwangsläufig mit eigenen Entbehrungen einhergehen.
Üblicherweise sind es aber genau die Leute, die großen emotionalen Schmerz und eine innere Blockade mit sich herumtragen, die so denken. Der daraus resultierende Schutzschirm um die eigenen Ängste macht natürlich die Idee vom Singlesdasein oder gar der Sologamie wieder sehr attraktiv, keine Frage. Die Frage ist also, was ich als Coach tun kann, um hier gegenzusteuern.
Herz öffnen mit der EFT-Klopftechnik
Vielen meiner Leserinnen dürfte es aber bereits klar sein: Meine Aufgabe oder die jedes anderen Coaches ist, auf irgendeine Art und Weise das Herz wieder zu öffnen, um wieder Vertrauen in andere Menschen, die Umwelt und vor allem Beziehungen herzustellen. Was viele allerdings nicht wissen ist, dass negative Emotionen im Körper gespeichert sind und nicht im Kopf, daher lässt sich hier mit Verstand oder äußeren Umständen allein ziemlich wenig ausrichten. Gerade Selena Gomez oder Adriana Lima sind hierfür ausgezeichnete Beispiele, denn man könnte vermuten, dass sie mit ihrem Aussehen, ihrer Funktion als Star oder ihrem finanziellen Background jeden beliebigen Partner haben könnten. Offenbar sind aber die bereits erlittenen emotionalen Narben so tiefsitzend, dass sie zu Maßnahmen wie der Selbstehe greifen müssen.
Zum Glück gibt es aber die von mir so geschätzte EFT-Klopftechnik, die zwar in den USA schon weit verbreitet ist, aber anscheinend noch nicht bei Gomez oder Lima angekommen ist, mit der man sehr schnell und effektiv negative Emotionen und Glaubenssätze neutralisieren und sogar gänzlich auflösen kann. Sie sehen also, dass man kein Superstar sein braucht, um in den Genuss einer erfüllenden, liebevollen Beziehung zu kommen. Die einzige Voraussetzung dafür ist ein offenes Herz, dann klappt‘s auch.
Beziehungslück und Harmonie statt Sologamie
Ob sich die Sologamie nun durchsetzen wird oder dieser Trend bald wieder der Vergangenheit angehört, werden wir ja in den nächsten Jahre sehen. Und alle, die sich einstweilen bei jedem Ehestreit oder jeder Enttäuschung in der Beziehung eine Ehe mit sich selbst ungemein gut vorstellen könnten, aber diesen Schritt nicht wagen, unterstütze ich gerne, um wieder mehr Freude und Harmonie in ihre Partnerschaft zu bringen.
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